Supernatural, Band 2: Origins

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Datum: 07.02.2012 | VÖ: 24.08.2010 | Herausgeber: Panini | Kategorie: Comic

Nachdem der erste Band der Comicreihe zu "Supernatural" bereits die Anfänge der Winchester-Familiengeschichte beschrieben hat, wird dieses Prequel zur beliebten TV-Serie nun im nächsten Band mit dem Titel "Origins" weitergeführt ... könnte man meinen. Doch denken wir kurz nach: "Origins" " also "Anfang", "Herkunft" ... Wäre dieser Titel für den ersten Band nicht viel passender gewesen? Allerdings! Denn hierbei handelt es sich tatsächlich um den eigentlichen ersten Band, zumindest in der englischen Fassung, denn die Geschichte spielt auch vor dem Comicband "Der verlorene Sohn". Warum die Erscheinungsreihenfolge hierzulande anders ist, weiß ich leider nicht. Doch anscheinend scheint das kein Problem zu sein, denn der (deutsche) erste Band ließ sich zumindest als "Supernatural"-Kenner gut lesen. Wer die Fernsehserie nicht kennt, bekommt nun mit dem ursprünglichen ersten Band der Comicreihe sicherlich etwas mehr Klarheit, denn dessen Handlung setzt zu dem Zeitpunkt des Rückblicks ein, welcher auch den Beginn der Serie einläutet. Danach gibt es jedoch keinen Zeitsprung in die Zukunft, sondern die Geschichte konzentriert sich weiterhin auf John Winchester, den Vater der beiden Serienprotagonisten Sam und Dean, welcher hauptsächlich aus den ersten beiden Staffeln der Fernsehserie bekannt ist. Und diese Story ist ganz und gar nicht uninteressant …

Nach dem mysteriösen Tod seiner Frau Mary ist John Winchester fest entschlossen, Nachforschungen anzustellen, um den Grund für ihre Ermordung herauszufinden. Dabei trifft er auf verschiedene Personen " "Jäger" ", die ihm dabei behilflich sein wollen. Zum ersten Mal begegnet John hierbei unterschiedlichen übernatürlichen Gegenspielern. Während er anfangs noch sichtlich mit dieser ihm komplett neuen Situation überfordert ist und auch viele gemischte Gefühle dabei eine Rolle spielen, scheint sich seine Entschlossenheit nach und nach zu verstärken. Dass John dabei gleichzeitig auf seine beiden Söhne Sam und Dean aufpassen muss, kommt dem noch erschwerend hinzu, da er diese zum einen nicht in Angst versetzen und zum anderen nicht in Gefahr bringen möchte, während er dabei beschäftigt ist, dem Verursacher der vermutlich größten Wende in seinem Leben hinterherzujagen.

Auffällig ist der deutlich andere Zeichenstil im Vergleich zum "ersten" Band, welcher in diesem Fall leider nicht einmal halb so gut ausfällt. Die Figuren besitzen wenig Zeichnung, an der Betonung von Konturen wird an vielen Ecken und Kanten gespart. Vor allem bei diesem Comic ist dies ziemlich schade, da die hier erzählten Geschichten viel Potenzial besitzen und sich insgesamt sehr gut lesen lassen. Mit der entsprechenden grafischen Präsentation wäre dieser Comic ein Genuss für jeden "Supernatural"- und Comic-Fan. Ich möchte damit nicht sagen, dass die Zeichnungen für rein gar nichts zu gebrauchen sind, aber vor allem als Fan der Serie wünscht man sich einen gewissen Wiedererkennungswert und diesen " dazu gehört auch insbesondere der düstere Stil der Serie " hat "Der verlorene Sohn" ziemlich gut eingebaut. Aber eine spannende Geschichte, bei der auch überwiegend die Charaktere und ihre Gefühle eine Rolle spielen, ist schwierig ernst zu nehmen, wenn man dessen Mimik nicht deutlich genug wahrnehmen kann. Es bleibt also nur zu hoffen, dass in den kommenden Comics der Zeichenstil aus "Der verlorene Sohn" beibehalten und nicht wieder auf "Origins" zurückgegriffen wird.

Doch möchte ich mich nicht nur an dem Negativen auslassen: Neben der bereits genannten Geschichte ist ebenfalls der sprachliche Stil positiv hervorzuheben " hier habe ich nämlich keine Fehler entdecken können " und wenn man sich erst einmal in die Story eingelesen hat, möchte man den Comic, welcher übrigens gut in der Hand liegt, auch nicht mehr so schnell beiseitelegen.

Wie von "Supernatural" gewohnt, schafft es auch der Comic, spannende Mysterygeschichten zu erzählen. Dass hierbei nicht einmal der Fokus auf Sam und Dean liegt, ist sogar weniger dramatisch. Etwas enttäuschend sind in diesem Fall eher die Zeichnungen, bei denen man hoffen kann, dass sie im nächsten Band wieder ihren Weg zu dem Ursprungsstil wiederfinden. (sz)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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