Opium - Tagebuch einer Verrückten

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Datum: 22.07.2008 | VÖ: 17.07.2008 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

"Opium " Tagebuch einer Verrückten" ist einer der Filme, denen ich grundsätzlich schon auf Grund der auf der DVD-Hülle angepriesenen gewonnenen Preise beim Filmfest in Ungarn positiv entgegen trete: alternativ, ohne riesiges Budget und vor allem weit weg von den 0815-Klischeestreifen aus Hollywood gedreht, überzeugen solche sogenannten "Geheimtipps" häufig. Dass das alleine nicht für Qualität birgt, ist selbstverständlich " es ist nur schonmal ein positiver Ansatz!

Gizela (Kirsti Stubo) lebt in einer Irrenanstalt in Ungarn. Sie leidet unter heftigen Krämpfen und Anfällen. Wie in Ekstase schreibt sie ihr Tagebuch und berichtet von den Vorkommnissen in der Anstalt. Diese Tatsache weckt das Interesse des neuen Arztes Dr. Brenner (Ulrich Thomsen), da dieser unter einer Schreibblockade leidet. Seine Frustrationen lässt er in Form von Sex mit allen möglichen Frauen aus. Auch zu Gizela entwickelt sich eine Beziehung. Deren größter Wunsch ist es allerdings, dass sie von ihrem kranken Verstand erlöst wird und Brenner ihr das Gehirn rausoperiert.

Der Film enthält viel Gewalt (die nicht unbedingt offenkundig gezeigt wird, was bei einer FSK 16 Freigabe auch nicht zu erwarten ist) und vor allem Sex, für meinen Geschmack wird der Fokus für einen Film mit solchem Potential schon zu viel darauf gerichtet " eine ausführliche Szene hätte vollkommen gereicht, um die Gedanken Brenners offen zu zeigen. Auch sonst fehlt es der Umsetzung ein wenig an klaren Strukturen, über lange Strecken komme ich mir ein wenig verloren vor und frage mich, worauf diese oder jene Szene beziehungsweise das Gesamtwerk hinauslaufen will. Kurzum: das angesprochene Potential wird nicht ausreichend genutzt, der Film wirkt erdrückt von den vielen Lesungen aus dem Tagebuch, den inhaltlich wiederholten Szenen und dem Fehlen eines "roten Fadens".

Die Produktion aus Deutschland, Ungarn und den USA überzeugt zunächst durch eine dichte Atmosphäre: die Irrenanstalt, in der sich die Handlung abspielt, ist so stimmungsvoll dargestellt, dass man sich sofort örtlich und zeitlich (der Film spielt im frühen 20. Jahrhundert) dorthin versetzt fühlt. Sowohl die Auswahl der Umgebung als auch die farbliche und kameratechnische Umsetzung der Bilder ist höchst professionell und stimmig.

Die Laufzeit beträgt 110 Minuten, die Extras (diverse Intervies + Making of) sind ordentlich. Auch Bild und Ton sind vollkommen in Ordnung, wobei beim Ton festzustellen ist, dass der Film mehr Dialoge als überzogene Soundeffekte oder ähnliches bereithält. Auch die Musik wird dezent, aber stimmungsvoll und passend eingesetzt. (bf)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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