Freerunner

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Datum: 24.01.2012 | VÖ: 05.01.2012 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Ryan Carter ist Freerunner aus Leidenschaft und tritt regelmäßig bei Wettläufen an, bei denen Internet-Zuschauer Wetten auf die Freerunner abschließen können. Ryan wäre die Nummer eins im Freerunner-Betrieb, wenn der gewinnsüchtige Finch nicht wäre, der die Rennen dominiert und keinerlei Sportler-Ethos besitzt. Er gewinnt, egal mit welchen Mitteln. Den Stress mit den Rennen würde Ryan gern weit hinter sich lassen und mit seiner Freundin Chelsea und seinem Großvater wieder ans Meer ziehen. Nur das Kleingeld fehlt, doch Ryan hat eine recht naheliegende Idee: er macht seinen kompletten Besitz zu Geld und setzt über einen Freund all sein Geld auf sich selbst. Nun muss Ryan nur noch das letzte Rennen der Saison gewinnen " das hieße, seinen Erzfeind Finch zum allerersten Mal schlagen.
Der Showdown mit Finch wird jäh unterbrochen, als die Freerunner mitten in ihrem Rennen gefangen genommen und gekidnappt werden. Plötzlich finden sie sich in einem ganz anderen Rennen wieder. Es geht nach wie vor darum, der Schnellste zu sein, doch der Gewinn ist viel höher " der Verlust aber auch: wer nicht schnell genug ist, stirbt. Aus einem sportlichen Wettbewerb ist urplötzlich eine Todesfalle geworden.

Nach den "Ghetto Gangz"-Filmen aus Frankreich schickt sich nun eine amerikanische Produktion an, den noch immer ganz gut im Trend liegenden Urban-Sport des Parkour als Film zu verwursten. Natürlich stand man auch hier vor der Herausforderung, einer inhaltlich überschaubaren Aktivität eine Filmhandlung auf den Leib zu schneidern. Es ist daher auch nicht überraschend, dass das Konzepts des Wettrennens herangezogen wurde. Es lenkt nicht zu sehr vom spektakulären Hauptakteur, dem Sport, ab.
Als personeller Fokus wurde ein junger Beau mit blütenreinem Gewissen und Vorzeige-Absichten gewählt. Protagonist Ryan hat man in Sekundenschnelle durchschaut und auch die Produktion, denn man kann sich sofort sicher sein, dass Ryan nicht einfach so verrecken wird. Spannung ade.
Die anderen Figuren im Film bekommen noch weniger charakterliche Tiefe spendiert als der Pappkamerad Ryan und so kann man sich notgedrungen nur auf die Parkour-Einlagen versuchen zu konzentrieren. Um etwas Parkour zu sehen zu bekommen, muss man sich aber einiges an Schmierenkomödie antun. Man kann nämlich eindeutig festhalten, dass der Film frei von schauspielerischem Talent ist. Immerhin können die jungen Kerls hüpfen, rennen und klettern, so gar sehr, sehr gut.
Der halbwegs zeitgemäße Zuschauer von heute schaut sich für Parkour-Action aber einfach Clips im Internet an und muss sich dafür keiner Plot-Hölle wie dieser aussetzen. Es ist leider so, dass bis auf die nett bis hübsch inszenierten Parkour-Sequenzen nichts an diesem Film wirklich sehenswert ist.

In den Extras der DVD findet man ein paar Rohdiamanten: eigentlich interessantes Material vom Dreh, von Stunts usw., das aber mitunter komplett unaufbereitet auf die Scheibe geschmissen wurde. Ein Bisschen Moderation wäre toll gewesen. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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