Geständnisse - Confessions

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Datum: 06.01.2012 | VÖ: 18.11.2011 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Film

Jedes Jahr werden uns nicht nur eine Menge guter Filme aus Hollywood oder Europa geboten. Nein, auch aus den asiatischen Ländern kommen mittlerweile einige gute Filme auf den Markt die einen "Asia-Boom" ins Rollen bringen. Zu den besten und bekanntesten Regisseuren die dafür verantwortlich sind zählt unter anderem der Japaner Tetsuya Nakashima. Für seine Adaption der Novelle "Kamikaze Girls" erhielt er im Jahr 2005 den Best Director-Award des Yokohama Film Festivals. Und sein aktueller Film "Confessions" aus dem Jahr 2010 schaffte es in der Kategorie Best Foreign Language Film in die Endauswahl des Monats Januar bei den 83sten Academy Awards und gewann auch einige Auszeichnungen auf asiatischen Film Festivals. Darunter unter anderem den Award in der Kategorie Best Asian Film bei den 30sten Hong Kong Film Awards.

Der Psychothriller "Confessions" gehört zum Genre des Rache-Films. Die Lehrerin Yuko Moriguchi hat ihre kleine Tochter Manami verloren und beginnt daraufhin einen Rachefeldzug gegen die Mörder. Denn sie weiß wer für den Tod ihrer geliebten Tochter verantwortlich ist: zwei Schüler aus ihrer Klasse.
Der Film beginnt damit dass die Lehrerin vor ihrer Klasse steht und den Schülern, basierend auf dem Tod Manamis, den Sinn des Lebens zu erklären versucht, doch die sind mit sich selbst beschäftigt und hören ihrer Lehrerin gar nicht oder kaum zu. So beginnt Yuko Moriguchi den Rachefeldzug gegen die Mörder ihrer Tochter.
Doch der Tod ihrer Tochter ist nicht der einzige Verlust den die Lehrerin zu beklagen hat, sie trauert außerdem noch um ihren Ehemann der einige Jahre zuvor an Aids gestorben ist. Ihrer Familie beraubt beginnt Yuko also nun den Mördern ihrer Tochter deren Verbrechen heimzuzahlen und spinnt einen perfiden Plan. A und B, wie die Mörder zunächst von Yuko genannt werden, trinken Milch in die Yuko kurz zuvor mit HIV infiziertes Blut gemischt hat. Sie erzählt dies den Tätern und will sie so dazu zwingen sich Gedanken über den Sinn des Lebens zu machen, und zwar nicht nur über das eigene. Anschließend verkündet Yuko dass nach den Ferien ein anderer Lehrer den Unterricht der Klasse übernehmen wird.
Auch wenn dies zu Beginn des Films bereits ein Schocker war, nehmen die Handlung und deren Dynamik erst ab diesem Zeitpunkt richtig an Fahrt auf. Ab jetzt dreht sich die Handlung hauptsächlich um die beiden Mörder, deren Namen wir zu diesem Zeitpunkt kennenlernen. In Rückblenden und Zeitlupenaufnahmen die sehr geschickt eingesetzt sind, wird der Zuschauer in grausamen und verstörenden Bildern in die Hintergründe des schrecklichen Mordes an Manami eingeweiht. Zudem erfährt das Publikum einiges über die sozialen Hintergründe der beiden Jungs und wie sie aufgrund derer den Mord an der kleinen Tochter ihrer ehemaligen Lehrerin begangen haben.

Regisseur Tetsuya Nakashima versteht es geschickt die Geschichten der verschiedenen Darsteller wie der Lehrerin, der beiden Täter und die der restlichen Schüler der Klasse miteinander zu verbinden und in spannenden, wenn auch manchmal verstörenden Bildern zu erzählen. Die Auszeichnungen die der Film, die Darsteller und auch der Regisseur gewannen sind absolut gerechtfertigt, da mit "Confessions" ein wirklich schockierender und überzeugender Psychothriller vorliegt, der es auf jeden Fall Wert ist so manchem "Hollywood-Meisterwerk" vorgezogen zu werden.

Zwar wird Asiatisches Kino immer ein Nischenmarkt bleiben, aber nicht zuletzt der riesige Erfolg von "The Ring" zeigt, dass es innovativ und hochklassig sein kann. Ich würde Wetten darauf annehmen dass auch "Geständnisse" in den nächsten fünf Jahren von Hollywood adaptiert und neu verfilmt wird. Klasse genug hat das Material.

Bild und Ton der DVD gehen voll in Ordnung, daher nur ein kleiner Hinweis: So sehr man sich bei der Synchronisation bemüht, es ist bei Japanischen Filmen extrem schwierig. Irgendwie mag der Text nie zu den Lippenbewegungen passen. Es ist also ratsam den Original Ton mit deutschen Untertiteln zu benutzen. (sc)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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