Die Nacht der Wölfe

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Datum: 31.12.2011 | VÖ: 05.01.2012 | Herausgeber: SUNFILM Entertainment | Kategorie: Film

Neu-Frankreich (das heutige Quebec) im 17. Jahrhundert: das kleinkriminelle Schlitzohr Joseph C'té entkommt einmal mehr seinen Häschern um Haaresbreite und stolpert zu seinem Glück auch noch über die Leiche eines wandernden Jesuiten. Dankbar nimmt Joseph die Verkleidung an. Er trifft auf eine kleine Siedlung, der er sich vorerst anschließt und sich als Mann Gottes ausgibt.
Sehr schnell jedoch zeigt sich, dass diese Siedlung ein sehr ungünstiger Zufluchtsort für Joseph ist, denn Werwölfe suchen die Siedler heim. Zu Josephs Unglück meinen die Siedler in ihm den christlichen Werwolfjäger Brind'Amour zu erkennen und setzen ihre Hoffnung auf Erlösung von den Bestien ganz auf den charismatischen Halunken. Dabei wollte Joseph doch nur seine Vorräte auffüllen und schnell über alle Berge sein. Eigentlich hätte er sich auch schon längst aus dem Staub gemacht, aber die hübsche Marie hat es ihm angetan und als auch für die holde Maid die Gefahr durch die Werwölfe stärker wird, scheinen tatsächlich heldenhafte Tendenzen im Haudrauf Joseph zu erwachen. Das allein reicht jedoch nicht, eine wilde Bestie zu besiegen.

Oberflächlich betrachtet mag es sich um einen sehr typischen Werwolf-Film handeln, denn die Zutaten sind bekannt: eine kleine Siedlung im Wald, schnell panisch reagierende Bewohner, falsche Verdächtigungen und schöne Frauen in Not. Trotz dieser recht typischen Zutaten ist mit "Die Nacht der Wölfe" dennoch etwas mit individueller Note kredenzt worden, v.a. da mit Joseph C'té ein Protagonist aufgebaut wird, der viel Tiefe verliehen bekommt. Er stolziert nicht einfach in das Szenario und ist der Held, er gerät vielmehr in die ganze Werwolf-Situation, ohne darum gebeten zu haben.
Dass der Film eine französische Produktion ist, beschert dem Film eine erfrischende Brise Abwechslung und Originalität in zumindest einigen der Charaktere. Ebenfalls lobenswert ist die Kurzweil, die ziemlich gut den gesamten Film über gehalten werden kann.
Großes Manko ist leider die Ausstattung des Films. Können die Kostüme und Außendrehorte noch vollends überzeugen, merkt man dem Interieur mangelndes Budget an. Viele Innendrehorte sehen enorm stark nach Theaterkulisse aus. Ebenfalls auffällig unecht sind die Werwölfe gestaltet. Die Computertechnik ist sehr leicht zu entlarven und bricht auf sehr unangenehme Weise mit der Atmosphäre der Erzählwelt. Außerdem hätten die dynamischen Sequenzen der Kämpfe eine besser Choreographie und mehr Schmiss vertragen können. So sieht die Action leider ein wenig handzahm aus.
Dass man den Film dennoch als kurzweilig empfindet, spricht für seine sehr solide Art der Erzählung und die nicht uninteressanten Charaktere. Am Ende bleibt sogar eine gewisse Lust, mehr Abenteuer des Joseph C'té zu verfolgen.

Die DVD ist leider sehr mager ausgestattet. Dem Hauptfilm wurden lediglich zwei Audio-Spuren (Französisch, Deutsch) und der deutsche Untertitel beigegeben. Ansonsten findet man in den Extras Trailer zum Hauptfilm und anderen Angeboten von Sunfilm. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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