Der kleine und der große Klaus - DDR TV-Archiv

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Datum: 31.12.2011 | VÖ: 19.09.2011 | Herausgeber: Icestorm Distribution GmbH | Kategorie: Film

In der von der Firma Icestorm herausgegebenen DDR-TV Märchen-Edition erscheinen immer mehr der Kultklassiker in digital überarbeiteter Version. Schon das allein ist eine lohnens- und lobenswerte Aufgabe. Dadurch werden Fernsehhighlights des DFF bewahrt und nicht nur aus nostalgischen Gründen. Klassische Märchen stellen dabei einen nicht geringen Teil der Verlagserscheinungen dar. Durch die Überarbeitungen in Bild und Ton erscheinen die Filme höchst frisch zu sein. Das eigentliche Alter manches Streifens erscheint mitunter unglaublich. Was hier farblich an Brillanz aus den alten Filmvorlagen herausgeholt wurde ist begeisternd. In der vom Fernsehen der DDR 1971 verfilmten Version des Märchens von Hans Christian Andersen "Der kleine und der große Klaus" treffen diese Aussagen unbedingt zu.

Schon allein die damalige Starbesetzung durch sehr beliebte und bekannte Schauspieler wie Fred Düren (Kleiner Klaus) und Siegfried Kilian (Großer Klaus) verlieh dem Film die notwendige schauspielerische Klasse. Ergänzt wurde das Ensemble z.B. durch Monika Woytowicz, Hannes Fischer, Marylu Poolmann, Jiri Vrstala und Arno Wyzniewski. Es fällt mir immer noch ziemlich schwer, mir diese Geschichte in einer anderen Verfilmung anzuschauen. Nun das haben Kult-Klassiker mitunter so an sich.

Im Szenarium zum Film schafften die damals in der DDR bereits bekannten und erfolgreichen Wera und Claus Küchenmeister eine phantastische Figuren- und Charakterumsetzung der Märchenvorlage Christian Andersens. Geht es doch um die Bauernschläue des Kleinen Klaus, welche die Gier und Habsucht des Großen Klaus bezwingt.
Als sich der Kleine vom Großen Klaus dessen Pferdegespann zum Pflügen ausleiht, fallen die folgenschweren Worte: "Hüh, alle meine Pferde". Jedoch nur eines der Gespanntiere gehört dem kleinen Klaus. Aus Wut über dessen Anmaßung alle 3 Pferde sein Eigen zu nennen, erschlägt der große Klaus das einzige Pferd des kleinen Namensvetters. In seiner Not bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Haut des toten Pferdes zu verkaufen. Auf dem Weg in die Stadt gerät er in einen starken Regen und sucht Unterschlupf für die Nacht. Gewitzt und ideenreich kann der Kleine Klaus seine Pferdehaut gewinnbringend an den Mann bringen. Davon erfährt der Große Klaus und ist sofort bereit auch seinen Reichtum zu vermehren. Er erschlägt seine eigenen Pferde und trägt auch deren Haut zu Markte. Ernüchternd muss er feststellen, dass er "betrogen" wurde und will sich am Kleinen Klaus rächen. Selbst davor, ihn zu ertränken schreckt der Große Klaus in seiner übersteigerten Gier und Wut nicht zurück. Auch hierbei kann der Kleine den Großen überlisten. Dramatisch und metaphorisch geht es am Ende zu, indem der Große Klaus unbedingt auch das herrliche Vieh am Grunde des Sees für sich haben will. Eine herrliche Umsetzung der absehbaren Folgen übertriebener Raffgier.

Das Bild wurde im ursprünglichen 4:3 Format belassen. Danke! Es ist auch nicht unbedingt notwendig und für manchen Streifen auch abträglich, nur um ihn 16:9 Bildformattauglich zu machen. Wie bereits erwähnt, die Bildqualität und vor allem die Farben sind sehr gut gelungen. Als Bonus ist der Icestorm Märchen-Trailer enthalten. Die DVD hat ein Wendecover mit und ohne Altersfreigabe FSK 6. Ein Booklet ist nicht enthalten, und erscheint auf Grund der effektiven Gestaltung des Covers, mit allen Fakten und Zahlen, auch nicht unbedingt notwendig zu sein.

Fazit: Märchen sind nicht nur für Kinder gut. Dieses hat Inhalt und Witz in einer nahezu perfekten filmischen Umsetzung gefunden. Viel Spaß beim Anschauen. (al)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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