6 auf einen Streich - Jorinde & Joringel

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Datum: 26.12.2011 | VÖ: 17.11.2011 | Herausgeber: KNM Home Entertainment | Kategorie: Film

Das junge Pärchen Jorinde und Joringel liebt sich schon eine lange Zeit, doch zwischen ihnen steht Jorindes Vater, der dieser Liebe niemals zustimmen wird. Deshalb fliehen die beiden in den verzauberten Wald. Doch dort sind schon viele junge Mädchen verschwunden. So geschieht es auch, dass Jorinde von der bösen Zauberin entführt und in ihrem Schloss gefangen gehalten wird. Hier soll sie fortan leben und ihren Joringel vergessen. Die Zauberin, die schlechte Erfahrungen mit der Liebe gemacht hat, will sie und all die anderen Mädchen, vor ähnlichen Qualen beschützen. Doch Jorinde und Joringel geben nicht auf und am Ende siegt die Liebe über alles Böse.

Bei diesem Märchen handelt es sich um eine Geschichte der Gebrüder Grimm. Man hat sich bei der Verfilmung sehr an die Originalerzählung und alle damit verbundenen wichtigen Details gehalten. Zusätzlich nahm man ein paar "nderungen und Ergänzungen vor, die dem Märchen eine besondere Note verleihen. Vor allem der gefürchtete Raubritter und sein Gefolge machen die Geschichte interessant. In der Originalversion des Märchens waren sie nicht vorgesehen. Einer unter ihnen ist übrigens Fernsehliebling Volker Michalowski, besser bekannt als "Zack". Weniger authentisch dagegen erscheint Jorindes Familie, die zuerst vollkommen gegen eine Liebesbeziehung mit Joringel sind und dann komplett umschwenken und ihre Meinung ändern. Das kann zwar jederzeit passieren, aber so richtig glaubhaft können sie das dem Zuschauer nicht vermitteln. Diese Szene wirkt doch sehr gekünstelt und auswendig gelernt. Der Teufel steckt hier immer wieder im Feinschliff. Die beiden Hauptdarsteller wirken sehr sympathisch und sicher in ihren Rollen. Einzig und allein Jorindes Schrei im verzauberten Wald erscheint auch beim mehrmaligen Anschauen sehr unnatürlich und auffallend seltsam.

Die Figur der Zauberin hätte noch etwas weiter ausgebaut werden können. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, alle verliebten Mädchen vor den möglichen Schmerzen der Liebe zu beschützen, da sie selbst einmal vor langer Zeit bitter enttäuscht wurde. Aber dabei wirkt sie nicht konsequent und boshaft genug. Durch Verwandlungen zeigt sie zwar ihre Künste, aber um sie als Verkörperung der bösen Macht anzusehen, fehlt es doch um einiges. Kurzum: man vermisst die Emotionen, den Ausdruck und das Herrische. Erst gegen Ende geht sie ein bisschen mehr aus sich heraus. Vielleicht liegt es noch nicht einmal an Katja Flints schauspielerischen Fähigkeiten. Wahrscheinlich ist es den Machern nur nicht so sehr aufgefallen, dass es da Defizite gibt. Dadurch wird das Märchen etwas langweilig und eintönig. Es passiert diesbezüglich kaum etwas Fesselndes, dass man sich ernsthaft um die Figuren sorgen müsste.

Sehr gut dargestellt wird jedoch der letzte Teil, in dem Joringel um viele Jahre heranreift und als alter Mann seiner jungen Jorinde gegenübersteht. Es wäre interessant gewesen zu sehen, wenn auch Jorinde durch die Blume in eine alte Frau verwandelt worden wäre. So wären beide ein Symbol der ewig bestehenden Liebe bis ins hohe Alter gewesen und man hätte ebenso ein glückliches und lehrreiches Ende gehabt. Aber natürlich ist es so noch schöner, dass beide ihre Jugend vor sich haben und der böse Zauber wieder einmal besiegt werden konnte.

Das Märchen hat eine Spieldauer von 60 Minuten. Das Hauptmenü wurde animiert und mit Filmszenen und der Titelmusik untermalt. Also Extra darf man sich das 20-Minütige Making of zum Film und weitere Trailer dieser Märchenreihe anschauen. Insgesamt gesehen ist "Jorinde & Joringel" ein schönes Märchen mit kleineren Schwächen. Trotzdem lohnt sich das Ansehen auf alle Fälle. Allein schon wegen der schönen Kulisse. (sl)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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