Jeder stirbt für sich allein

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Datum: 12.12.2011 | VÖ: 21.10.2011 | Herausgeber: ALIVE | Kategorie: Film

Mit "Allein in Berlin " Jeder stirbt für sich allein" kommt in der Fernsehjuwelen-Reihe eine weitere Literaturveröffentlichung auf den Markt. Der Roman stammt von Hans Fallada und das besondere ist das Veröffentlichungsdatum. Denn der Antikriegs bzw. Anti-Nazi-Roman wurde bereits 1947 als sein letzter Roman geschrieben. Die Eindrücke waren damals also noch entsprechend frisch und kamen mitten in die Verdrängungsphase.

Die hochwertige deutsche Verfilmung stammt aus dem Jahr 1976 und zeigt Hildegard Knef in der Hauptrolle als eigentlich biedere Hausfrau Anna Quangel. Zusammen mit ihrem Mann Otto führt sie ein unscheinbares Leben. Inmitten des aufkommenden Nationalsozialismus hält sich die Familie fern von Politik und Propaganda. Die Distanz lässt sich aber nicht mehr halten, als Sohn Otti einberufen wird. Im Frankreichfeldzug kämpft er und im Frankreichfeldzug fällt er. Als die Nachricht das Ehepaar erreicht bricht die heile Welt zusammen. In ihrer Trauer und Wut betritt Anna einen gefährlichen Weg. Sie verteilt anonyme Feldpost mit den Worten "Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet". Dass dies der Gestapo nicht gefällt ist klar, und schon bald beginnt die Jagd auf Anna und ihren Mann, der tapfer zu ihr hält. Allen voran Obergruppenführer Prall, gespielt von Hans Korte, macht die Jagd zu einem persönlichen Rachefeldzug. Diese Rolle hat definitiv einen gewissen Vorbildcharakter auf den kranken Hans Landa aus "Inglorious Basterds".

Wie von der Reihe gewohnt kommt die DVD im edlen Schuber und mit exklusivem Bonusmaterial daher, dieses Mal ein Interview mit Heinz Hölscher, der damals für die Kamera zuständig war. Das Bild ist besser als bei anderen Fernsehjuwelen-Veröffentlichungen, wurde aber leider nicht digital remastered. Der Ton kommt ebenfalls wie immer in Dolby Digital 2.0 und enthält die deutsche und die englische Tonspur. Generell ist "Allein in Berlin" einer der besseren Filme aus dem Genre, spielt die Rollenverteilung aber zu klar im Schwarz/Weiss-Schema aus. Zudem hat der Film einige Längen. Hildegard Knef und Hans Korte überzeugen dafür auf voller Linie, so dass Fans des Genres reinschauen sollten.
(sc)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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