Star Trek – Deep Space Nine 8.08: Mission Gamma IV: Das kleinere Übel

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Datum: 16.10.2011 | VÖ: 01.08.2011 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Rank und schlank kommt der vierte und letzte Teil des großen Zyklus "Mission Gamma" daher: Mit nur knapp 220 Seiten ist der Roman von Robert Simpson die bislang dünnste Star-Trek-Veröffentlichung bei Cross Cult. Inhaltlich dagegen fährt der Routinier einige Geschütze auf … aber der Reihe nach!

Das USS Defiant befindet sich auf dem Rückweg einer mehrmonatigen Reise durch den Gamma-Quadranten. Commander Vaughn wertet "Mission Gamma" als vollen Erfolg, da zahlreiche neue Kontakte geknüpft werden konnten. Menschlich dagegen war die Reise eine starke Belastung für die Crew: Die auf DS9 zurückgelassene Bündnispartnerin ch’Tanes nahm sich vor Sehnsucht verzehrend das Leben, und in der Kathedrale mussten sich die Besatzungsglieder ihren schlimmsten persönlichen Dämonen stellen. Nun empfängt die Defiant verwirrende Signale und auch Commander Vaughn muss sich seiner Vergangenheit stellen: Das Raumschiff Valkyrie, einst im Kampf gegen die Borg verloren, taucht auf unerklärliche Weise im Gamma-Quadranten auf. Und ein abgestürztes Jem’Hadar-Schiff in der Nähe der Valkyrie birgt eine weitere Überraschung: eine Formwandlerin, die noch nichts vom Ende des Dominion-Krieges weiß.

Währenddessen ist auf DS9 alles in Aufruhr wegen des Mordes an Premierminister Shakaar. Ro Laren, die sich im letzten Band noch mit ihrem Abschied von der Station befasste, ist fest entschlossen, den Attentäter zu stellen. Eine getarnte Signatur weist einen Kurs nach Trill, doch Ro ist misstrauisch. Colonel Kira begibt sich an Bord der Gryphon, wo sie erschreckende Erkenntnisse macht.

Robert Simpson gelingt es, auf wenigen Seiten ein packendes Ende für den vierbändigen Zyklus abzuliefern und dabei jede Menge neue Akzente zu setzen. Dass die Borg auch irgendwann in DS9 auftauchen würden, war nur eine Frage der Zeit. Simpsons behandelt sie allerdings sehr behutsam, sodass die kybernetischen Wesen auch in Zukunft keine große Rolle in dieser Serie spielen werden. Wesentlich interessanter ist das Verhältnis der Trill zu den Parasiten aus der ersten Staffel des Next Generation, dieser Konflikt birgt noch jede Menge Potential für den DS9-Relaunch. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen werden in angemessenem Umfang beschrieben, und endlich gibt es ein Wiedersehen mit den O’Briens und Joseph Sisko.

Und dann ist da natürlich noch der Bomben-Cliffhanger, der den Weg für die beiden abschließenden Romane der achten Staffel ebnet: "So der Sohn" soll Anfang 2012 erscheinen, "Unity" kurze Zeit später. Wer schon einen Vorgeschmack darauf erhalten will, kann sich auf der Webseite des Verlags die Figuren Cover der Bücher ansehen, da kommt offensichtlich noch ein richtig dickes Ende auf uns zu.

Apropos Cover: Das Cover von "Das kleinere Übel" zeigt die noch fehlenden Charaktere Kassidy Yates, Ro Laren, Taran’atar und (vermutlich) Prynn Tenmei. Bonusmaterial gibt es im Buch leider keines, lediglich die obligatorische Werbung (deren Veröffentlichungsdaten allerdings einmal aktualisiert werden müssten). Insgesamt ist "Das kleinere Übel" sehr lesenswert und deutlich stärker als die beiden mittleren Romane. Kritisieren könnte man bestenfalls den gemessen an der geringen Seitenzahl hohen Preis des Buches (12,80 EUR). (fk)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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