Die Vorstadtkrokodile

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Datum: 10.09.2011 | VÖ: 23.09.2011 | Herausgeber: Studio Hamburg | Kategorie: Film

"Die Vorstadtkrokodile" basiert auf einem Kinderbuch von Max von der Grün und war Weihnachten 1977 erstmals als Fernsehfilm zu sehen. Martin Semmelrogge, der im Originalfilm den Egon spielte, war im Remake aus dem Jahr 2009 als Besitzer eines Minigolfplatzes zu sehen und wirkte somit als einziger Darsteller bei beiden Verfilmungen mit.

Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Bande von Kindern, die sich die "Vorstadtkrokodile" nennen und von neuen Mitgliedern eine gefährliche Mutprobe verlangen. Diese wird Hannes beinahe zum Verhängnis, denn als er auf das Dach einer alten Ziegelei klettern soll, rutscht er ab und kann sich gerade noch an der Dachrinne festklammern. Zwar versuchen die anderen noch, ihn mit einer Leiter zu retten, diese ist aber zu kurz. Kurt, der im Rollstuhl sitzt, sieht dies vom Fenster aus, ruft die Feuerwehr und rettet Hannes dadurch das Leben. Dennoch geht das frisch gebackene Mitglied der "Vorstadtkrokodile" zunächst nur widerwillig und auf Geheiß seiner Eltern zu dem körperlich behinderten, geistig aber sehr fitten Jungen, um sich zu bedanken. Schließlich freundet sich Hannes jedoch mit Kurt an und nimmt ihn mit zu einem Baumhaus im Wald, dem Treffpunkt der "Vorstadtkrokodile". Diese sind zunächst jedoch gar nicht begeistert von der Anwesenheit Kurts, insbesondere der Wortführer Olaf ist dagegen, ihn an den Aktivitäten der Bande teilhaben zu lassen. Lediglich Maria, das einzige Mädchen der Gruppe, wagt es Olaf zu widersprechen und wehrt sich dagegen, dass Kurt ausgeschlossen werden soll. Langsam erkämpft sich der behinderte Junge mit seinem wachen Verstand und seinen guten Ideen einen Platz in der Gruppe. Als das Baumhaus durch den Förster abgerissen wird, schlägt er vor, auf dem Gebiet der alten Ziegelei einen neuen Treffpunkt zu errichten, was von den "Vorstadtkrokodilen" auch angenommen wird. Auf dem Gelände wird auch das Diebesgut gelagert, das bei einer Einbruchsserie in der Umgebung erbeutet werde. Viele haben die italienischen Gastarbeiter im Verdacht, Kurt weiß jedoch aufgrund eigener Beobachtungen, dass drei junge Männer mit Mopeds höchstwahrscheinlich verantwortlich dafür sind. Davon erzählt er zu nächst jedoch nur zurückhaltend, da auch Egon, der Bruder des Bandenmitglieds Frank, seine Finger mit im Spiel zu haben scheint.

"Die Vorstadtkrokodile" behandelt vielfältige gesellschaftliche Probleme auf kindgerechte Weise. So geht es unter anderem um die Ablehnung der Gastarbeiter und deren Kinder sowie um den Umgang mit Behinderten. Kurt muss nicht nur um seinen Platz in der Gruppe kämpfen, sondern stößt auch anderweitig auf Ablehnung, etwa als der Besitzer eines Minigolfplatzes meint, der Rollstuhl würde seinen Rasen zerstören. Dadurch, dass die Rollen der "Vorstadtkrokodile" größtenteils mit Kindern aus der Umgebung besetzt wurden und diese sich auch nicht auf Hochdeutsch, sondern im Dialekt miteinander unterhalten, wirkt die Darstellung sehr authentisch. Die Bild- und Tonqualität sind in Ordnung, allerdings ist dem Film das Alter ein wenig anzumerken, die Farben sind teils ein wenig blass, und der Klang wirkt streckenweise etwas dumpf.

Neben dem Film enthält die DVD die Dokumentation "Bleibt knackig, Freunde!", die 1981 über die Darsteller erstellt wurde. Außerdem ist der Hülle ein Sticker beigelegt, der ebenso gestaltet ist wie der Aufnäher, den die "Vorstadtkrokodile" auf ihrer Hose tragen. Die Produktgestaltung ist also sehr gut gelungen. Auch der Film an sich ist sehenswert, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, die in Erinnerungen an ihre eigene Jugend schwelgen möchten. (ck)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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