South Park - Die komplette vierte Season

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Datum: 22.06.2008 | VÖ: 05.06.2008 | Herausgeber: Paramount | Kategorie: Zeichen & Trick

Die vierte Staffel der Serie South Park, welche im Jahre 2000 auf dem amerikanischen Sender "Comedy Central" ausgestrahlt wurde, ist mit einer schicken, blauen DVD-Box verziert worden. Diese ist, nachdem die Staffeln 1 bis 3 und 5 bis 6 bereits erhältlich waren, endlich im Handel anzufinden.
Ganze 17 Episodenklassiker wurden auf 3 DVDs in dieser hochwertigen Collector's Edition verewigt. Als DVD-Extra ist nur ein Audiokommentar der Macher vorhanden. Die Bildqualität ist hervorragend, der Sound wird in 2.0 (Englisch, Deutsch) bzw. 1.0 (Spanisch) geliefert.
South Park ist eine amerikanische Kleinstadt im Bundesstaat Colorado. Hier leben die frechen Viertklässler Stan, Kyle, Kenny und Cartman, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Die Kids schrecken vor selbst den allerhärtesten Beschimpfungen nicht zurück, obwohl sie manchmal selber gar nicht so genau wissen, wovon sie eigentlich reden. Schnell wird also klar: Die Serie ist nichts für Personen mit schwachen Nerven. Wer allerdings denkt, hinter der Serie stecke nicht mehr, der irrt… Trotz der derben Verpackung sollte man einen genaueren Blick auf die Hintergründe werfen. Neben zahlreichen Anspielungen auf aktuelle Filme, Bücher, oder auf das politische Geschehen gibt es des Öfteren Seitenhiebe auf die amerikanische Gesellschaft, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrzunehmen scheint. Es genügt eben nicht, South Park ohne ein gewisses Informationsmaß am tagesaktuellen Geschehen zu sehen. Liegt dieses nicht vor, liegt der Funfaktor deutlich niedriger.

Bereits in der ersten Folge geht es heftig zur Sache. Die Jungs müssen gegen die Mädchen in einem Schlittenrennen antreten. Derbe Beleidigungen wie "Hinterlader" und ähnliche Beleidigungen fechten das Duell zusätzlich an. Schließlich wird auch noch die Geheimwaffe der Jungs, Cartman, wegen eines Verbrechens ins Gefängnis gesteckt. Dann kommt auch eine eindeutige Botschaft zum Vorschein: Stan und Kyle appellieren an die Regierung, so genannte "Gewalttaten mit rassistischen Motiven" nicht in das Gerichtsurteil mit einbeziehen zu lassen.
In "Zahnfee-Mafia & Co" versuchen die Jungs sich als Zahnfee auszugeben, um so anderen Kinder im großen Stil Geld für ihre Zähne zu stehlen. Zudem gibt es eine Premiere: Timmy, der im Rollstuhl sitzende Junge hat seinen ersten Auftritt.
"Opa macht die Oma tot" sorgt für einen internationalen Konflikt in South Park. Nachdem Stans Eltern fünf rumänische Mädchen bei sich aufnehmen, fordert die rumänische Regierung diese zurück. Die klischeehafte Darstellung Rumäniens in der Folge ist hierbei maßgebend für das Denken vieler amerikanischer Bürger.
In "Alle Macht den Drogen" steht Timmy erstmalig im Mittelpunkt. Er wird Mitglied der Band "Lords of the Underworld", mit der er zum Star wird. In der B-Story wird währenddessen den Kids aus South Park das beruhigende Medikament "Ritalin" verschrieben. Die erschreckenden Nebenwirkungen sind dabei erstaunlich gut und absurd dargestellt.
Gleichnamig mit Charles Dickens Buch "Große Erwartungen" erzählt die 5. Episode die Geschichte im eigenen, teils subtilen Stil nach. Als Erzähler der Story fungiert der aus "Clockwork Orange" bekannte Schauspieler "Malcolm McDowell".
Die nächste Episode, die den Titel "Kennys Karma 52" trägt, erzählt eine Geschichte, in der Cartman versucht, erwachsenere Freunde zu finden und so an eine Gruppe Pädophiler gerät. Zudem versucht Kenny, eine weitere Schwangerschaft seiner Mutter zu verhindern.
Kyle hat in der Folge "Nicht ohne meine Niere" mit einer Nierenkrankheit zu kämpfen. Trotz der ärztlichen Empfehlung einer Operation entscheidet sich Kyles Mutter für ein Naturheilverfahren. Die Macher der Serie rechnen in der Folge mit diversen alternativen Heilungsmethoden ab, die mehr Schein als Sein sind.
In "Flaggenkrieg" soll die Stadtflagge South Parks geändert werden. Die neue Flagge zeigt eine Gruppe weißer Menschen, die einen Farbigen an den Prager stellen. Der einzige farbige Bewohner South Parks, Chefkoch, reicht eine Beschwerde ein. Neben den gelungenen Bezügen zum Ku Klux Klan gibt es Anspielungen auf den Film "Das Imperium schlägt zurück".
In der Folge "Flutschfinger On Tour" werden Boybands a la Backstreetboys und Co. auf extreme Art und Weise auf die Schippe genommen. Die Jungs gründen eine Boyband und versuchen so, an das ganz große Geld zu kommen.
Die Doppelfolgen " Ist die Hölle behindertengerecht?" und " Wird wohl ..." haben tiefe religiöse Hintergründe. Die Kids in South Park gründen ihre eigene Kirche. Zunächst funktioniert alles wunderbar. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Cartman das große Geld wittert. Währenddessen spielt die B-Story in der Hölle: Satan ist zwischen seinem jetzigen Freund Chris und seiner alten Liebe Saddam Hussein hin- und hergerissen.
Die Kinder haben es geschafft: Sie kommen in die "Vierte Klasse". Da die neue Lehrerin die Kids nicht kontrollieren kann, sucht sie Rat bei Mr. Garrison.
"Widerstand ist zwecklos" ist stark von Science-Fiction-Filmen geprägt. Cartman hat sich einen Minicomputer zugelegt, der versucht, sich mit anderen Computern zu vernetzen
Die Kinder aus der vierten Klasse versuchen in der Episode "Helen Keller: Das Musical" eine Theateraufführung zu planen. Das Highlight der Vorstellung soll der Auftritt eines Truthahns sein. Dieser ist jedoch körperlich beeinträchtigt und baut zu Timmy eine innige Beziehung auf.
Mit der "Krazy Kenny Show" werden Sendungen wie Jackass parodiert. Kenny erhält seine eigene Show, in der er möglichst abartige Aktionen durchführt und so ein nationaler Star wird. Johnnie Knoxville hat in der Folge einen Gastauftritt.
In "Abenteuer Missbrauch" gelingt es Cartman, alle Erwachsenen aus der Stadt zu vertreiben. Fortan regieren die Kinder in der Stadt. Zahlreiche Horrorfilmparodien und Zitaten sorgen für eine düstere Atmosphäre, die gut zur Story der Folge passt.
Schließlich müssen die Kinder in der letzten Folge " ...und keiner lacht zur Weihnachtsnacht!" der Staffel das Weihnachtsfest retten. Die Menschen in South Park haben ihr Konsumverhalten geändert und versuchen es zu Weihnachten mit Nächstenliebe statt Geschenken. Ganz zum Leidwesen des Handels…

Fazit: Schade eigentlich, dass es in dieser Staffel kaum Einschnitte in die Serie gab. Während viele Serien mit Cliffhangern oder anderen Überraschungen auftrumpfen (was auch bei South Park durchaus schon der Fall war), wird dem Zuschauer lediglich ein neuer Charakter und die Selbsterkenntnis des Herrn Garrison angeboten, der es sich endlich eingesteht, schwul zu sein. Timmy ist zwar durchaus interessant und wird auch im Laufe weiterer Staffeln seinen Weg gehen, aber dennoch hätte ich mir mehr Beeinflussung auf kommende Staffeln gewünscht.
Trotzdem ist ein Kauf für Fans unumgänglich; die Box passt zudem perfekt zu den anderen Staffeln, was einen echten Sammeleffekt stärkt. (dl)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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