Jeder der Anfang der Neunziger schon einen wahrnehmenden Verstand und die Erlaubnis der Eltern zum fernsehen hatte, wird wohl den coolen von der Schule, Parker Lewis, kennen. Den Jungen mit der Tolle und den bunten Hemden, der zusammen mit seinen Freunden den Schulalltag so aufpeppt, wie es sich jeder von uns während der eigenen Schulzeit gewünscht hätte. Die Aufforderung zum "Uhrenvergleich!" entwickelte sich in jeder Schule zum gängigen Ritual, der schlimme Kleidungsstil der Zeit, war ja schon vorher Bestandteil des Alltags.
Die dritte und letzte Staffel der Kultserie, beginnt am Anfang der Sommerferien, in denen Parker Lewis, mit vollem Namen Parker Lloyd Lewis (Corin Nemec), sich vornimmt seine Frisur zu ändern, einen fulminanten Regelverstoß zu begehen und eine Nacht mit seiner süßen Freundin Annie zu verbringen. Der Gitarrespielende Mädchenschwarm Mikey Randall (Billy Jayne) ist immer noch auf der Suche nach seiner Traumfrau und das Genie Jerry Steiner (Troy W. Slaten), der das Dreierteam komplettiert, hat mit seiner Intelligenz zu kämpfen. Er erleidet einen für ihn heftigen Schlag, als er zwar als begabt genug eingestuft wird, um eine Klasse zu überspringen, doch dann die erste Klassenarbeit "nur" mit einer Zwei bewertet bekommt. Er erwägt sogar aus Enttäuschung, die Schule abzubrechen.
Die Highschool-Rektorin Miss Grace Musso (Melanie Chartoff), muss zwar auf ihren Lakaien Frank Lemmer in der dritten Staffel verzichten, hat aber dennoch genug mit Männern zu tun, die sie dermaßen umgarnen, dass man Hochzeitsglocken zu hören vermag.

Im Großen und Ganzen tritt die dritte Staffel in die Fußstapfen der ersten Beiden. Allerdings wird man sich schnell der fehlenden Frische bewusst, die den Staffeln eins und zwei, das gewisse Etwas gegeben haben. Auf das Markenzeichen "Uhrenvergleich" zuweilen so lange, dass man denkt es wäre aus dem Programm genommen worden und die "nderung der Frisur ist auch nicht gerade hilfreich, um das altbewährte Feeling aufkommen zu lassen. Auch wenn Miss Mussos stets schwarz gekleideter und Zopftragender Helfer Frank Lemmer, der auf den Pfiff mit einer Hundepfeife hörte, in der dritten Staffel nicht mehr dabei ist, so kann man sich noch auf die typischen Verhaltensweisen des plumpen und verfressenen Riesen Francis "Larry" Kubiac verlassen, genauso wie alle anderen Charaktere sich mehr oder minder treu geblieben sind.

Der Unterschied scheint eher von den Drehbüchern her zu stammen. Beispielsweise wird in der elften Folge, in der Parker einen harten Kampf mit seinem Vater ausfechtet, welches Auto denn nun sein erstes sein soll, schon sehr auf die moralisch korrekte Ausrichtung geachtet, wie in vielen anderen Folgen der dritten Staffel auch. Der urkomische Nonsens-Humor macht Platz für kleine Lacher mit nachdenklichem Hintergrund und lässt die Unterhaltung aber oftmals nicht so richtig in Schwung kommen. Es drängt sich immer mehr der Gedanke auf, dass die Serie sich einer erzieherischen Verantwortung stellen wollte und dies leider nicht geschafft hat.

Als Fazit kann man sagen, dass die dritte Staffel keinen Parker-Lewis-Fan sonderlich vom Hocker hauen dürfte. Als Besitzer der ersten beiden Staffeln wird man sich der Vollständigkeit halber auch noch die dritte zulegen. Und sei es nur deswegen, um das Bild, das die drei nebeneinander stehenden DVD-Boxrückseiten bilden, zu komplettieren.

Die Bild- und Tonqualität ist dem Jahrgang entsprechend und im damals gängigen 4:3 Bildformat. Extras sind leider keine dabei und die verfügbaren Sprachen sind Deutsch und Englisch.

Die fünf DVDs werden in einer Box mit fünf DVD-slim-cases präsentiert, die eine einfachere Handhabe als Multiboxen mit verschachteltem Stecksystem bieten. Lediglich die DVD 1 hat ein Inlay. Es handelt sich abei um einen Gutschein, der zusammen mit den jeweiligen Inlays der ersten und zweiten Staffel ein Treuegeschenk in Form eines Fan"T"Shirts bilden. (pg)

Wertung: (5 von 10 Punkten)