Engel

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Datum: 16.07.2011 | VÖ: 25.02.2011 | Herausgeber: Koch Media | Kategorie: Film

In der Reihe "Diva Highlight" erscheinen mehrere Filme der Schauspielerin Marlene Dietrich, von einigen als die einzige, wahre Diva bezeichnet. "Engel", im amerikanischen Original "Angel, ist eine Tragikomödie von 1937. Regie führte der Emigrant Ernst Lubitsch. Anmerkung: In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts verließen viele Kulturschaffende Deutschland aufgrund des sich abzeichnenden Naziterrors. Die Allermeisten in der Filmbranche Tätigen starteten neue Karrieren in Hollywood. Manche meinen, dass aufgrund der vielen Deutschen der amerikanische Film so dominant in der heutigen Zeit sei.

Die Handlung des Films beschreibt eine klassische Dreiecksgeschichte, in deren Mittelpunkt Lady Maria Barker (Marlene Dietrich) steht, die zwar sehr privilegiert lebt, aber von ihrem Mann Sir Friedrich Barker (Herbert Marshall), einem viel beschäftigten britischen Diplomaten, vernachlässigt wird. Als sie alleine Urlaub in Paris macht, lernt sie Anthony Halton (Melvyn Douglas) kennen, der sich in sie verliebt. Kurz darauf in London zurück stellt sich heraus, dass Halton ein alter Bekannter von Sir Barker ist. So nehmen die turbulenten Verwicklungen ihren Lauf und Lady Barker muss sich zwischen beiden Männern entscheiden.

Zu der Story des Filmes will ich keine Wertung abgeben, denn es mag ja Leute geben, die solche "Klassiker" schätzen und oft sind es ja die immer gleichen Themen, die völlig zeitlos in jedem Film jederzeit vorkommen können, ja sogar dürfen, und die auch jeden Zuschauer unterhalten können. Was mir aber bei "Engel" missfällt, ist das steife Spiel der Schauspieler und die nahezu ausschließliche Verwendung von Innenräumen. Ebenfalls etwas fehl am Platz sind die kurzen Episoden, in denen die Bediensteten der Barkers vorkommen. Diese tragen nicht zur Weiterführung der Geschichte bei, sondern sind wohl nur als kurze, nett und unterhaltsame Szenen zwischendurch gedacht. Ebenso hätte man die Anspielungen auf die sich zu spitzende politische Weltlage (1937) entweder weglassen sollen oder konsequent ausbauen können. Mehr als zwei, drei Situationen sind es nämlich nicht und diese fallen wohl auch nicht Jedem auf.

Nicht nur bei der Kameraführung und der Erzählweise merkt man dem Film sein Alter an, sondern auch die Ton- und Bilqualität lassen zu wünschen übrig. Der Ton (DD 2.0 Deutsch/Englisch) ist gerade bei der Musik scheppernd und hört sich irgendwie fast übersteuert an. Da hätte eine Nachbearbeitung bzw. Restaurierung Wunder gewirkt. Ebenso war wohl auch beim Bild (4:3 PAL) kein besonders gutes Ausgangsmaterial mehr vorhanden, den man sieht in den 90min Laufzeit das ein oder andere Mal Verschmutzungen der Filmrolle und ähnliche Sachen. Wenig Mühe steckten die Herausgeber der DVD in die Extras. So sind die kurzen Bio- und Filmografien in reiner Textform zwar ganz nett, aber zumindest bei den Schauspielern hätte ein Portrait oder Schnappschüsse der Dreharbeiten oder ähnliches alles etwas ansehnlicher gemacht. Weitere Trailer, gerade der anderen Filme aus der "Diva Highlight" Reihe, fehlen völlig.

Nun, so bleibt nur noch abschließend zu sagen, dass der Film sicherlich nicht einer der schlechtesten von Marlene Dietrich ist, aber das heißt auch, dass es keiner aus der "muss-man-gesehen-haben" Kategorie ist. (sek)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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