Star Trek – Deep Space Nine 8.06: Mission Gamma II: Dieser Graue Geist

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Datum: 12.06.2011 | VÖ: 01.03.2011 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Wir erinnern uns: In ersten Buch des Zyklus Mission Gamma brach die Defiant unter Commander Vaughn zu einer Forschungsmission in den Gamma-Quadranten auf, während sich Colonel Kira mit dem anstehenden Föderationsbeitritt Bajors auseinandersetzen musste. David R. George III hatte mit "Zwielicht" den bisher längsten DS9-Roman abgeliefert, der jedoch äußerst kurzweilig geschrieben war. Die Fortsetzung stammt von Heather Jarman, die mit "Dieser Graue Geist" ihren bislang umfangreichsten Beitrag zum Star-Trek-Universum liefert.

Gul Macet erreicht mit der cardassianischen Botschafterin Natima Lang die Station. Eine bajoranische Delegation, angeführt von Premiermister Shakaar und Ministerin Asarem soll mit der Botschafterin über weitere Hilfslieferungen für das zerbombte Cardassia diskutieren. Dies würde das Ansehen Bajors durch die Föderation stärken und den Beitritt beschleunigen. Als Zeichen ihres guten Willens und des unbedingten Willens, Frieden zwischen Bajor und Cardassia zu schließen, bringt Natima Lang ein besonderes Geschenk nach DS9: die verschollenen Gemälde der verstorbenen Halb-Bajoranerin, Halb-Cardassianerin Ziyal, Tochter des Verräters Gul Dukat. Doch Misstrauen und alter Hass überschatten die Verhandlungen, und bald kommt es zu ersten Anschlägen. Kira weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann bzw. soll.

Währenddessen gerät die Defiant in eine Falle aus Nanobots, die das Schiff beinahe lahm legt. Mit Hilfe des Volkes der Yrythny können sich Commander Vaughn und die Crew befreien; die Falle war für diese Helfer gedacht, um sie vom Rest des Quadranten zu isolieren. Die Yrythny und die Crew der Defiant begeben sich auf die Suche nach Ersatzteilen für das beschädigte Schiff - allerdings stellt sich heraus, dass die seltsamen Retter einen Preis für diese Leistung fordern.

Im Wesentlichen reicht das Lesen dieser Zusammenfassung, den Roman selbst kann man sich getrost schenken. Heather Jarman schafft es an keiner Stelle des Romans, die elegante Erzählweise des Vorgängers weiterzuführen. Einzig die alptraumhafte Schilderung eines Erlebnisses im brennenden Cardassia (das Kind mit der Puppe) trifft den Leser wie eine Wucht. Aber das ist eine Seite von insgesamt etwa 500. Der Handlungsstrang mit der Defiant reiht Problem an Problem ohne den eigentlichen Konflikt, der zu der Energiefalle führte und den man anfangs als Kern des Handlungsstranges vermutet, weiterzuführen. Absoluter Tiefpunkt des Romans sind die seitenlangen Schilderungen der andorianischen Paarungstraditionen und -verpflichtungen. Aber angesichts des (den Leser versöhnenden) Endes dürften diese Aspekte in den kommenden Romanen eine untergeordnete Rolle spielen.

Bleibt die eigentliche DS9-Handlung: Kira gibt die Widerspenstige gewohnt gut, allerdings hat sie diese Rolle in der TV-Serie schon zu oft gespielt, als dass es etwas Neues an ihr zu entdecken gäbe. Beinahe Betrug am Leser ist, dass der neu aufkeimende bajoranisch-cardassianische Konflikt nicht aufgelöst oder als Cliffhanger aufgebaut wird, sondern einfach mittendrin abbricht und Kira Urlaub macht. Auch die anderen Charaktere, wie Quark und Ro Laren bleiben in diesem Buch blass. Wobei es meiner Meinung ohnehin ein Fehler war, Ro in die Serie aufzunehmen (ursprünglich war Ro statt der Figur Kira für die Serie vorgesehen, scheiterte aber am Willen der Schauspielerin Michelle Forbes, die keine Serie spielen wollte; so wurden viele ihrer Charakterzüge auf Kira übertragen, wodurch Ro in den Romanen der 8. Staffel bisher kaum Akzente setzen konnte).

Als Bonus gibt es das erste Kapitel aus dem zeitgleich erschienen und weitaus besseren Next-Generation-Roman "Den Frieden verlieren". Wenigstens etwas. (fk)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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