"Visus " Expedition Arche Noah" ist ein Abenteuer-Film, der fast ein wenig spät kommt, denn eigentlich hätte er nach "Sakrileg" wunderbar in die Reihe der Verschwörungsgeschichten rund um das Christentum gepasst. In diesem Fall dreht sich alles um zwei Reliquien, die Augen Gottes, die sich angeblich auf der Arche Noah befunden haben sollen. Eine Reihe zwielichtiger Gestalten, selbstredend alles religiöse Eiferer, möchten diese unbedingt finden und zusammenfügen " mit unangenehmen Folgen für die gesamte Menschheit. Verhindern soll das der Kunstdetektiv Robert Kästner, Neffe des Kirchenhistorikers Professor Sörensen. Unterstützt wird er dabei von der Halbarmeniern Anahit Sarian, die als Forscherin im Mittelmeer nach einem versunkenen Schiff sucht, auf dem sich eines der Augen Gottes befinden soll. Natürlich ist die junge Dame überaus hübsch, und selbstverständlich kommt es zwischen ihr und dem ebenfalls gut aussehenden Robert Kästner zu einer kleinen Romanze. Ebenso wenig überraschend ist, dass irgendwann der Professor auftaucht und mitsamt Neffen in Gefangenschaft gerät " natürlich nur kurzzeitig, schließlich sind die Bösen in solchen Filmen grundsätzlich zu dämlich, um ihre Gegenspieler wirkungsvoll außer Gefecht zu setzen.

Allgemein ist die Handlung recht weit hergeholt, die Geschichte mit den Augen Gottes entbehrt in weiten Teilen jeglicher Logik und Glaubwürdigkeit. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Problematik des vorliegenden Films, sondern vielmehr um eine genretypische Besonderheit " schließlich geht es um das Abenteuer und eine gute Portion Action, da darf der Rahmen ruhig auch ein wenig hanebüchen sein. Dabei kann man es jedoch auch übertreiben, und das ist bei "Visus " Expedition Arche Noah" leider geschehen. Nicht, dass der Film nicht unterhaltsam wäre, das ist er durchaus " allerdings nur, wenn der Zuschauer bereit ist, seine Denkfähigkeit für zwei Stunden auszuschalten und sich von den Bildern und Actionszenen berieseln zu lassen. Zumindest optisch ist der Film nämlich durchaus gelungen. Und auch an der Qualität von Bild und Ton gibt es nichts auszusetzen.

Schauspielerisch ist Michael Gwisdek hervorzuheben, der als Professor Sörensen zu sehen ist und seiner Figur einen gewissen Charme verleiht. Außerdem wirkt er als einer der wenigen Darsteller halbwegs natürlich, die restlichen Charaktere erscheinen größtenteils übertrieben " und fügen sich dadurch hervorragend in das Gesamtbild von "Visus " Expedition Arche Noah" ein.

Auch die Produktgestaltung hat nur wenige Highlights zu bieten " ein paar Trailer, verpatzte und gelöschte Szenen, mehr nicht. Eine Kaufempfehlung für "Visus " Expedition Arche Noah" kann jedenfalls nur für Zuschauer ausgesprochen werden, die geringe Ansprüche an die Sinnhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit der Handlung haben und mit schönen Bildern und ein wenig Action vollauf zufrieden sind. (ck)

Wertung: (2 von 10 Punkten)