Inga Lindström Collection 8

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Datum: 10.04.2011 | VÖ: 04.03.2011 | Herausgeber: Universum Film GmbH | Kategorie: Film

Spätestens seit Inga Lindström mag man meinen, Schweden sei das romantischste und idyllischste Fleckchen Erde, was man auf der ganzen weiten Welt finden kann. Schweden hat in der Tat auch großartige Kulissen, die sich für Liebesfilme geradezu anbieten und es wäre eine Verschwendung, diese Vorzüge anderen nicht zu präsentieren. Dass die Lindström-Filme mehr mit gefühlvollen und träumerischen Elementen, anstatt mit Action und Spannung ausgelegt sind, ist weitgehend bekannt. Doch trotzdem, oder gerade deshalb, sollte die anspruchsvolle Seite dieses Genres nicht verloren gehen! Der Schwerpunkt liegt hierbei vor allem in der Schauspielkunst. Es ist gar nicht so leicht, dieses "heile Welt"-Gefühl dem Zuschauer überzeugend zu vermitteln.

Aber genau da liegt hier der Knackpunkt. Nicht in allen Filmen " doch zumindest "Mein falscher Verlobter" sticht ziemlich aus der Reihe heraus. Die Geschichte erzählt von Nina Finndal, einer Tochter aus gutem Hause, die aufgrund von Misserfolgen ihre Kunstgalerie in Stockholm verkaufen muss. Doch nun hat sie noch ein Problem: sie muss das Ganze ihrem Vater beichten. Da dieser ihr bisher im Leben nur wenig zugetraut hat, bedeutet das für sie neben der Niederlage auch seelischer Stress. Um ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen, stellt sie ihren schwulen Freund Lasse als ihren Verlobten vor und bringt dadurch vorerst wieder ein wenig Harmonie in die Familie. Doch dann verliebt sie sich in Jonas Jensson und das Lügengerüst scheint nicht länger zu halten. Somit wird die ganze Geschichte zu einem Selbstläufer, der aber natürlich in purer Harmonie endet. Das ganze hört sich zuerst einmal nach einer netten Lindström-Geschichte an -doch an der Umsetzung hapert es ziemlich. Die Inszenierung der Charaktere ist bis auf wenige Ausnahmen viel zu übertrieben und gekünstelt. Man nimmt besonders den Hauptdarstellern die Rolle einfach nicht ab. Nebensächlichkeiten werden bei jeder Gelegenheit zu Streitthemen und der Wandel des überaus strengen Vaters, der Wert auf Herkunft und Beruf legt, zum regelrechten Durchschnittstypen geschieht alles andere als fließend. Man hat den Eindruck, die meisten Darsteller übertreiben in ihrer Rolle zu sehr und die Missverständnisse nehmen geradezu überhand. Klischees beherrschen die Szenerie und der Hang zur Dramatik zeichnet sich in diesem Film stark ab. Man hat es schwer mit den Figuren, bis auf ein paar Ausnahmen, ernsthaft mitzufühlen.

Anders dagegen ist es im Film "Sommermond". Er handelt von der Verlegerin Svea Jerndahl, in der immer noch das Herz einer Fotografin schlägt. Nach dem tödlichen Unfall ihres Mannes und ihrer Tochter fühlt sie sich allein, hat aber Angst eine neue Beziehung einzugehen. Doch dann muss sie aus beruflichen Gründen von Stockholm nach Hallmaken und lernt dort ihre große Liebe kennen. Dieser Film ist wieder ganz nach der bekannten Lindström-Tradition und begeistert durch frische Charaktere und eine abwechslungsreiche Story mit sympathischen Schauspielern. Einzig und allein stört hier die Tatsache, dass es ein zu großes, ständiges hin und her zwischen Svea und Anders gibt, da Svea nicht weiß, was sie will. Doch das ist gegenüber der anderen Geschichte verzeihbar. Ebenso gut gelungen ist die Geschichte "Das Herz meines Vaters", die dem Zuschauer das Leben der Studentin Clara Jakobsen näher bringt. Auch sie verliebt sich in einen attraktiven Mann, doch sie ahnt nicht, dass ihr Vater ein dunkles Geheimnis verborgen hält. Das wirbelt ihr Leben erst einmal komplett durcheinander. Aber auch hier siegt das Gute über das Böse! Zusammenfassend zu den Inhalten kann man also sagen, dass diese Box besonders wegen "Mein falscher Verlobter" nicht so sehr wie die vorhergehenden Boxen überzeugen kann und deshalb zusätzlich einen Punkt Abzug bekommt.

Die Aufmachung der Box ist im Vergleich zu den anderen Boxen gleich geblieben. Geändert hat sich jedoch der DVD-Rücken, der nun auf allen drei Hüllen farblich gleich gestaltet wurde. Das ist nicht unbedingt besser oder schlechter, aber schon einheitlicher. Die drei Plastik-DVD-Hüllen befinden sich wieder in einer Papp-Box. Auf jeder Hülle kann man noch einmal die Inhalte nachlesen und man findet auch ein paar Bilder. Booklets und Extras sind leider nicht enthalten. Auch das Menü fällt wieder etwas spärlich aus. Zwar erklingt die wunderschöne Titelmusik im Hintergrund, mit Animationen darf man aber nicht rechnen. Jedoch ist das Menü übersichtlich und ordentlich gemacht. Leider muss man die Filme wieder komplett durchspulen, wenn man sie einmal unvorhergesehen gestoppt hat, denn Kapitelpunkte sind nicht eingearbeitet worden. Das ist eines der größten Mankos dieser Reihe. Ansonsten kann man mit der Veröffentlichung ganz zufrieden sein. (sl)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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