Star Trek - Deep Space Nine: Ein Stich zur rechten Zeit

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Datum: 08.05.2011 | VÖ: Cross Cult | Herausgeber: 01.12.2010 | Kategorie: Roman

Ein wenig außerhalb der derzeit erscheinenden achten Staffel veröffentlicht Cross Cult ein ganz besonderes Schmankerl für Deep-Space-Nine-Fans: Die Memoiren des cardassianischen Spionage-Schneiders Garak, kurz nach dem Ende der TV-Serie verfasst von Garak-Mime Andrew J. Robinson höchstpersönlich.

Erinnern wir uns kurz an die Figur Garak: Eingeführt als cardassianischer Schneider im Exil auf der Föderationsraumstation Deep Space Nine, zeigte Garak von Anfang an großes Interesse an Dr. Julian Bashir, dem zu Beginn äußerst naiven Stationsarzt. Im Lauf der Zeit erfuhren die Zuschauer mehr über Garak: Er schien ein Spion zu sein, ehemaliges Mitglied des cardassianischen Geheimdienstes, aber immer noch mit guten Kontakten in höchsten Kreise seiner Heimatwelt.

Kurz vor der Invasion Cardassias in der 7. Staffel der Serie beginnt Garak, intensiv an der Aufzeichnung seiner Erinnerungen zu arbeiten. Dabei blickt er zurück auf seine Lebensgeschichte bis hin zur Ankunft im Exil auf Deep Space Nine. Der Drill in der Militärakademie Bamarren, der Kontrast als gärtnernder Handlanger seines Ziehvaters Tolan und die Ränkespiele von Enabran Tain bestimmen das wechselhafte Schicksal des späteren Schneiders. Dabei gerät er am Ende selbst in die Mühlen politischer Machtspiele und manövriert sich aus Liebe zu Palandine, der Frau eines hohen Soldaten, ins Abseits.

So vielschichtig wie der Charakter Garak ist auch der Roman angelegt. Die drei Handlungsebenen (DS9 kurz vor der Invasion Cardassias, Garaks Leben im zerstörten Cardassia und Garaks Werdegang) fügen sich am Ende sehr gekonnt zusammen, wenn man auch im Verlauf des Romans gelegentlich den Überblick verliert. Aber Garak erforderte schon immer die volle Aufmerksamkeit seiner Gegenüber.

Angereichert wird der ansprechende geschriebene Roman durch einige der cleversten Garak-Zitate aus der TV-Serie sowie einer kartographischen, aber nicht zwingend notwendigen Übersicht. Sehr schön auch das differenzierte Bild über das Volk der Cardassianer aus der Feder von Julian Wangler, der hier seinen ausführlichsten Aufsatz seit längerer Zeit in einem Cross-Cult-Buch abliefert.

Fazit: Romane mit Lebensgeschichten einzelner Figuren sind im Trek-Universum sehr selten. Andrew J. Robinson bietet uns einen faszinierenden Einblick in einen der interessantesten Charaktere, die die Star-Trek-Serien je hervorgebracht haben. Niemand anders als er hätte diesen Roman schreiben können. Top-Empfehlung! (fk)

Wertung: 9 von 10 Punkten (9 von 10 Punkten)

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