Die grausamen Sieben

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Datum: 01.04.2011 | VÖ: 28.01.2011 | Herausgeber: Alive | Kategorie: Film

Kisum (Adam Roarke) ist Chef einer Motorradgang und kurvt mit seinen Jungs durch die amerikanische Prärie. Ein kleines Indianerdorf kommt ihnen als Zeitvertreib ganz gelegen und so toben sich die Biker im örtlichen Lokal ordentlich aus. Im Lokal arbeitet die junge Indianerin (Joanna Frank) und gefällt dem stürmischen Kisum auf den ersten Blick. Ihr Bruder Johnnie (Robert Walker Jr.) arbeitet für einen geldgierigen Unternehmer, der mit Hungerlöhnen das gesamte Dorf an der kurzen Leine hält. Für Kisum und seine Männer wird die Situation des Dorfes ganz interessant: auf der einen Seite die unbedarften Indianer und ihre schönen Frauen, auf der anderen Seite die weißen Geschäftsleute und ihre dicken Geldbeutel. Zunächst einmal schlagen sich die Biker auf keine Seite, sondern nehmen einfach nur, was sie kriegen können von beiden Seiten. Langsam kristallisiert sich aber heraus, dass die erpresserische Handhabe der Weißen Kisum doch gegen den Strich geht und er zettelt eine kleine Revolte an. Die Weißen handeln überlegt und machen Kisum ein verlockendes Angebot: wenn er die die Indianer verjagt, wird er mehr als fürstlich entlohnt. Kisum ist in der Zwickmühle, denn er fühlt sich nach wie vor zu Maria hingezogen und die Stimmung zwischen Bikern und Indianern könnte nach der Revolte nicht besser sein. Doch dann ereignet sich ein Unglück, dass die Fronten nachhaltig verhärtet.

Dieser sehr urige Haudrauf-Film von 1968 gehört zu den zwanzig Lieblingsfilmen von Quentin Tarantino und man erkennt schnell, was dem Meister daran gefällt, denn hier gibt es harte Kerle, knurrige Dialoge und fliegende Fäuste. Konflikte werden nicht diskutiert, sondern ausgetragen und zwar physisch. Frauen werden nicht umworben, sondern einfach gegriffen. Das Recht des Stärkeren regiert und um mehr geht es in diesem Film eigentlich auch nicht. Dennoch ist inhaltlich nicht alles völlig unterirdisch, denn so halbwegs kann man die Motivationen der drei Parteien nachvollziehen: die Indianer wollen auf dem Land, das einst ihnen gehörte, ein lebenswertes Leben führen, die weißen Unternehmer wollen natürlich soviel Profit wie es nur geben kann Kisum und seine Biker wollen nach ihren eigenen Regeln leben können und sich niemandem unterordnen müssen. Als diese drei Lager zusammenkommen und die Biker sich nicht dazu entschließen, einfach weiter zu ziehen, kommen die Dinge ins Rollen.
Manchmal liebäugelt der Film spürbar damit, in Klamaukhafte abzudriften, fängt sich aber immer wieder und bleibt bei seiner doch eher ernsten Linie, auch wenn das Szenario aus heutiger Sicht etwas seltsam wirken mag. Trotzdem ist der Charme der ausgehende 60er Jahre vollends vorhanden, ganz besonders im Soundtrack.
Wenn man also Gefallen an klassischer Rauferei-Attitüde vom ganz alten Schrot und Korn hat, ist dieser Film auf jeden Fall anzuschauen.
Wer nach dem Genuss des Hauptfilms Lust auf mehr hat, bekommt in der Trailer-Sektion ein paar Passende Anregungen. Leider sind diese Trailer das einzige Extra an der DVD, sieht man mal vom ganz netten Pappschuber ab. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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