The Siege - Die Belagerung (4 von 4)

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Datum: 19.04.2011 | VÖ: 08.02.2011 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Norman Osborn, Leiter von H.A.M.M.E.R. und der Initiative, ehemals der Grüne Kobold und aktuell der Iron Patriot, führt Krieg gegen die Götter. Seit Asgard über Oklahoma schwebt, lüstert Osborn nach der Beseitigung der Asen-Stadt und sorgte durch eine Inszenierung eines Kampf-Unglücks für eine Rechtfertigung zum Feldzug gegen Asgard.
Diesem Kleinkrieg fiel bereits Ares zum Opfer, der vom immer düster werdenden Sentry ermordet wurde. Kurz darauf zerstörte Sentry Asgard. Die Stadt der Götter liegt in Trümmern. Langsam schien sich trotz allem das Blatt zugunsten der Asen und der Gegenoffensive geführt von Captain America und Nick Fury zu wenden, doch nun ist Void, die dunkle Seite von Sentry, vollends entfesselt und hat nur ein Ziel: alle Helden vernichten, die Asgard schützen wollen.
So langsam dämmert in all dem Chaos aus Gewalt, Zerstörung und Tod auch Loki, dass er mehr Unheil über seine Heimat gebracht hat als er es jemals ahnen konnte und steht den Helden reuevoll im Kampf bei. Doch auch mit göttlicher Unterstützung ist Void eine alles verschlingende, unaufhaltsame Macht. Nur ein Opfer so groß wie keines sonst kann ihn stoppen.
Als der Staub sich legt, gilt es die Karten neu zu mischen. Osborn ist abgesetzt, H.A.M.M.E.R. abgeschafft und ein Mann wird nun die Lücke füllen, die Osborn reißt. Ein Mann, der sich stets im Dienst seines Landes keine Pause, kein Verzagen oder Zögern gönnte " doch dieser Mann galt kurze Zeit als meistgesuchter Flüchtiger der USA.
Während die Schlachten geschlagen werden, tut Ben Urich im zweiten Teil des Bandes wie immer das, was er am besten kann: er dokumentiert die Ereignisse, berichtet davon und kommentiert sie. Eine wirkliche eigene Handlung hat "Embedded" in diesem Band noch weniger als in den anderen Teilen der Serie erhalten.

Mit dem vierten Band geht die Kern-Serie der Belagerung zu Ende und man sieht sich den Folgen der Kämpfe gegenüber. Vieles ist nicht mehr das, was es nur drei Hefte zuvor noch war und drei nicht unwichtige Tode sind zu beklagen, von denen man aber mindestens zwei als nicht-endgültig ansehen kann, wenn man weiß, wie Comics auf Dauer funktionieren.
Ebenso schal ist deswegen auch die Erkenntnis, dass mit dem Ende der Belagerung so ziemlich alle wirklich wichtigen Veränderungen im Marvel-Universum rückgängig oder zumindest relativiert wurden: kein Superhelden-Registrierungsgesetz mehr, wieder das klassische Kern-Team der Rächer und ein Norman Osborn hinter Gittern. Sieht man alle Ereignisse der letzten Jahre in Folge, erkennt man den eigentlichen Sinn hinter der Belagerung: den Status Quo wieder herstellen und das schmälert das Lese-Erlebnis merklich, zumal die Belagerung, auch im vierten Band, nicht überragend gut geschrieben ist.
Besonders ärgerlich ist, dass so sehr viel Potential der zweiten Serie "Embedded" verschenkt wird. Urich wird in diesem Band zum reinen Zaungast. Die Möglichkeit einer Diskussion über die mediale Situation unter Osborn wird komplett ungenutzt fallen gelassen. Stattdessen werden Urich ein paar warme Worte zum Abschluss der Eregnisse in den Mund gelegt und die Sonne scheint über New York. Keine Nachwehen, kein Grübeln, einfach nur grinsendes Happy-End-Getue.
Alles in diesem Band fühlt sich leider etwas zu plakativ an und damit künstlich. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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