Zugegeben, als ich die Kabarett-CD von Robbi Pawlik in seiner Paraderolle als Kölner Bademeister Rudi Schaluppke auf den Schreibtisch bekam, schwante mir Schreckliches. Irgendwie erinnerte mich die CD noch vor dem Hören frappierend an Ausbilder Schmidt, für dessen Veröffentlichungen im Booklet bezeichnenderweise geworben wird.

Etwas missmutig und aufgrund der grauenhaften Fotos des bierbäuchigen Bademeisters auf das Schlimmste gefasst, legte ich die CD in den Player ein. Zum Glück blieben meine Sorgen aber größtenteils unbegründet. Gewiss, Pawlik erfindet Kabarett bzw. Comedy nicht neu und bedient sich auch diverser Gemeinplätze. Auch seine Art und Weise, mit dem Publikum oder den fiktiven Schwimmhallenbesuchern umzuspringen, kennt man von zahlreichen Krawall-Comedians, wie man sie vom RTL-Fließband her kennt.

Dennoch erzählt Bademeister Schaluppke nette Episoden aus dem deutschen Schwimmhallen-Alltag, wobei der Fokus aber stets auf den teils skurrilen Eigenschaften der Badegästen bleibt: Das türkische Dreigestirn um Anführer Murat, Oma Krause mit Titanhüfte und Leopardentanga oder Diplom-Sportpädagogin Anne-Rose Dingser-Holtmann; teilweise lässt der selbsternannte Diplom-Fußpilzflüsterer Schaluppke die Badegäste auch interagieren, was dann auch die Höhepunkte des Programms darstellt.

Aufgepeppt wird das insgesamt eher durchschnittliche Programm durch funkige Songs, in denen auch dem Publikum eine tragende Rolle zukommt und Robbi Pawlik mit Reibeisenstimme und gelegentlichen Stimmimitationen nach Herzenslust groovt.

Insgesamt ist die CD als eher durchschnittlich zu beurteilen; das Programm bietet wenig Neues, dafür viele bekannte Klischees über türkischstämmige Jugendliche. Ein paar nette musikalische Einlagen bohren das Programm auf, aber insgesamt ist Schaluppke weit von einer Top-Bewertung entfernt.
(fk)

Wertung: (4 von 10 Punkten)