Genova (Blu-ray)

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Datum: 09.03.2011 | VÖ: 22.02.2011 | Herausgeber: Ascot Elite Home Entertainment | Kategorie: Film

"Genova" ist kein ganz einfacher Film und nicht etwas für mal eben zwischendurch. Es ist kein typischer Samstag-Abend-Film mit Witz und Humor um einfach mal zu entspannen. "Genova" bietet dem Zuschauer eine ganze Menge mehr. Die Geschichte hat sehr viel Tiefgang und es wird einem realitätsnah und sehr authentisch vermittelt wie tragisch es doch ist eine geliebte Person, ein Familienmitglied durch einen dramatischen Unfall zu verlieren. Es wird einfühlsam und mitfühlend erzählt, wie schmerzvoll und schwierig es ist mit diesem Verlust zu leben und mit den Schuldgefühlen umzugehen. Regisseur des Werks ist der Brite Michael Winterbottom. Von ihm stammen bereits Filme wie "9 Songs" oder "Code 46". Das Drehbuch stammt ebenfalls von Michael Winterbottom in Zusammenarbeit mit Laurence Coriat. Namenhafte Schauspieler wie Colin Firth (Mamma Mia!, Bridget Jones), Hope Davis und Catherine Keener, um nur einige zu nennen, machen den Streifen zu einem eindrucksvollen Erlebnis das einen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

"Genova" handelt von dem Engländer Joe, der in die USA auswanderte, dort seine Liebe traf, sie heiratete und zwei wundervolle Töchter mit ihr bekam. Alles schien eigentlich perfekt zu sein. Bis zu diesem einen Tag der das Leben der ganzen Familie veränderte. Joe‘s Frau war mit den beiden Töchtern Kelly und Mary im Auto unterwegs und sie spielten ein Ratespiel. Als sie so herumalberten hielt die kleine Mary ihrer Mutter unbedacht von hinten die Augen zu woraufhin sie die Kontrolle über den Wagen verlor. Der schreckliche Unfall kostete Joe‘s Frau das Leben. Kelly und Mary überlebten den Unfall. Für alle ist es ein großer Schock und der Verlust hinterlässt tiefe Spuren in den Seelen der Familienmitglieder. Da Joe meint, dass ein Wohnortwechsel seinen Töchtern gut tun würde, nimmt er überstürzt einen Job in Genua (Italien) an. Vor allem Kelly lebt sich sehr schnell in der neuen Heimat ein und findet neue Freunde. Doch Mary kommt mit dem Verlust ihrer Mutter nicht zurecht. Sie plagen schwere Schuldgefühle, dass sie für den Tod verantwortlich ist. Sie wird von Albträumen geplagt aus denen sie schweißgebadet aufwacht. Manchmal hat sie Halluzinationen und behauptet, ihre verstorbene Mutter würde ihr erscheinen und mit ihr kommunizieren. Durch diesen drastischen Kontrast verschlechtert sich das Verhältnis der beiden Schwestern zunehmend. Doch Joe kann ihr nicht so viel Aufmerksamkeit und Liebe widmen, weil sein Job als Professor an einer Uni ihn voll beansprucht. Er schickt die beiden zum Musikunterricht damit sie beschäftigt sind ohne auf ihre Wünsche einzugehen. Doch niemand der Familie will seine Trauer zulassen. Joe stürzt sich in die Arbeit, Kelly "genießt" den Sommer, lernt Jungs kennen und macht Bekanntschaft mit Drogen. Nur Mary scheint sich immer mehr zu verschliessen. Einzig und allein Joe‘s Kollegin bemerkt was mit Mary los ist und was in ihr vorgeht. Ihr vertraut sie an, dass sie sich nichts mehr wünschen würde als bei ihrer Mutter zu sein. Schließlich fällt bei allen nach und nach die raue Schicht des Schutzpanzers ab und sie finden auf eine neue Weise als Familie wieder zueinander.

Mit Colin Firth hat Michael Winterbottom eine hervorragende Wahl getroffen. Meiner Meinung nach ist er nahezu perfekt für die Rolle des Witwers und Familienvaters geeignet. In seiner Schauspielkunst und seiner Mimik liegen soviel Trauer, Schmerz und Emotionen, dass man richtig mitfühlen kann. Im Großen und Ganzen wurde der Film wunderbar umgesetzt und auf die Leinwand gebracht. Für meinen Geschmack kam die Rolle der Mary etwas zu kurz. Es hätte noch mehr auf die Gefühle eingegangen werden können und auf die Hintergründe. Die ganze Geschichte über den tragischen Tod weist sehr viel Potenzial an Tragik auf die leider nicht vollkommen ausgenutzt wurde. Man hätte insgesamt etwas mehr aus dem Film rausholen und stärker auf die einzelnen Charaktere eingehen können. Trotzdem geht er unter die Haut und ist bewegend inszeniert wurden.

Die Hülle ist in hellen Farben gestaltet mit Bildern aus dem Film. Auf der Rückseite gibt es zusätzlich noch eine kurze Inhaltsangabe. Auf der DVD selbst findet man das gleiche Bild wie auch auf dem Cover. Die Laufzeit beträgt ca. 93 Minuten. Die Bild- und Tonqualität sind gut. Als Extras findet man den Originaltrailer, eine Trailershow, Interviews der Darsteller und ein paar Aufnahmen beim Dreh auf der DVD. (cf)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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