"La Vida Loca " Die Todesgang" stammt von Christian Poveda, welcher die Aufnahmen zu dem Film während seines dreijährigen Aufenthalts in El Salvador machte und diesen 2008 letztendlich fertigstellte. Bei einem erneuten Besuch des Landes in der Nähe der Hauptstadt San Salvador wurde der 1955 geborene Fotojournalist und Dokumentarfilmer im September 2009 von Gangmitgliedern mit vier Schüssen ins Gesicht getötet.

Diese Gewalt und Brutalität, welche in San Salvador herrscht, ist auch hauptsächlicher Bestandteil von Povedas Werk "La Vida Loca", für das er mit viel Mühe seine Aufnahmen zusammenstellte. Der Fokus liegt dabei auf den zwei Banden "Mara Salvatrucha" und "Mara 18", welche sich seit mehreren Jahren in San Salvador bekämpfen. Neben der Angst und Gewalt, die durch diese Banden verbreitet wird, ist besonders erschreckend, dass es sich hierbei überwiegend um sehr junge Menschen handelt, welche den Banden angehören. Bereits sehr früh geraten sie in dieses Leben, für das es so schnell keinen Ausweg mehr zu geben scheint. Diese Thematik wird auch im Film detailliert wiedergegeben, somit konzentriert sich die ca. 90-minütige Dokumentation auch stark auf Gefühle und Motive, welche sich hinter dem Ganzen verbergen. Christian Poveda hat sich hierbei viel Mühe gegeben, das Leben in dieser Gegend so festzuhalten, wie es tatsächlich aussieht. Somit sind auch einige Szenen dabei, die nichts für schwache Nerven sind und sicherlich auch für den Filmer einiges an Mut erforderten. Dennoch trifft man im Verlauf von "La Vida Loca" immer wieder auf bereits bekannte Personen und bekommt somit einen Einblick in die Entwicklung ihres Lebens, welches sich aufgrund der erschreckenden Umstände häufig nicht gut gestaltet.

Die von Ascot Elite Home Entertainment herausgegebene DVD zu "La Vida Loca " Die Todesgang" ist ab 16 Jahren freigegeben und erschien am 6. Mai 2010 in Deutschland. Hierbei handelt es sich um eine einfache DVD-Hülle, die zusätzlich in einem Pappschuber untergebracht ist und sich aus diesem nach oben oder unten herausnehmen lässt. Das FSK-Logo auf dem Pappschuber ist fest aufgedruckt, auf der DVD-Hülle lässt es sich durch das Wendecover auf der Vorderseite entfernen, wird aber durch die durchsichtige Hülle im Inneren der Hülle wieder sichtbar. Hier ist lediglich die DVD enthalten, ein Booklet oder weiteres Informationsmaterial zum Film (neben der Beschreibung auf der Rückseite der Hülle) sucht man leider vergebens.

Das DVD-Menü ist übersichtlich gestaltet, mit Musik hinterlegt und bietet neben der Option zum Abspielen des vollständigen Films eine Kapitelauswahl, Einstellungen für Sprachen und Untertitel sowie einen Teil mit Extras.

Der Film kann wahlweise in der deutschen als auch in der spanischen Originalversion angesehen bzw. -gehört werden. Beide Tonspuren liegen in Dolby Digital 2.0 vor. Glücklicherweise liegt ein deutscher Untertitel vor: Wer also nur den Originalton hören möchte, welcher zwar auch in der deutschen Fassung zu hören ist, aber durch die deutschen Sprecher gelegentlich in den Hintergrund rückt, kann dies hiermit ohne Probleme tun. Spanische Untertitel sind nicht vorhanden. Die Bildqualität im 16:9-Format fällt zudem für diese Art von Dokumentation überraschend gut aus.

Unter den Extras finden sich einige zusätzliche, interessante Interviews mit Gangmitgliedern (nur mit deutschen Untertiteln, Länge: ca. 12 Minuten), ein Originaltrailer, eine Trailershow sowie ein kurzzeitiger Film, welcher auf die Organisation "Reporter ohne Grenzen" aufmerksam macht.

"La Vida Loca " Die Todesgang" ist eine interessante Dokumentation über Gangs in Lateinamerika und zeigt das Geschehen dort auf eine interessante und vor allem reale Art und Weise. Aus der DVD-Veröffentlichung hätte man vielleicht noch einiges mehr machen können, aber insgesamt handelt es sich hierbei um eine empfehlenswerte Anschaffung für Freunde solcher Dokumentationen. (sz)

Wertung: (7 von 10 Punkten)