Yatterman

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Datum: 01.02.2011 | VÖ: 26.11.2010 | Herausgeber: Musketier Media | Kategorie: Film

"Yatter! Yatter! Yatterman!" Wenn dieser Schrei ertönt, wissen Dorojo und ihre Schergen, dass ihnen ziemlich bald eine herbe Niederlage blüht, denn Yatterman ist die Eingreiftruppe, die stets zur Stelle ist, wenn Tunichtgute ihre Klauen nach den Geschicken der Welt ausstrecken. Genau das ist nämlich der Fall, denn der Schädelmeister hat die schöne und stolze Dorojo und ihre beiden Gefolgsmänner Boyacky und Tonzura beauftragt, alle vier Teile des Schädelsteins zu sammeln und ihm auszuliefern. Angeblich gewährt der Schädelstein seinem Besitzer die Erfüllung eines Wunders, das sich ganz an die persönlichen Wünsche anpasst. Insgeheim träumen die drei Schurken davon, sich ihre eigenen Träume mit Hilfe des Schädelsteins zu erfüllen. Da das Yatterman-Team (bestehend aus Yatterman Nr. 1 und Nr. 2, die eigentlich "Yattergirl" heißen müsste) etwas dagegen hat, wenn die ganze Welt, sowie Raum und Zeit manipuliert werden, stellen sie sich den Halunken bei jeder Gelegenheit in den Weg und versuchen, auf der Jagd nach den über den ganzen Globus verstreuten Teilen des Schädelsteins Schritt zu halten oder gar selbst als erste ein neues Teil des Steins zu finden. Behilflich ist ihnen dabei ihr überdimensionaler Roboter-Hund Yatterwan, der sich den stets sehr kuriosen Roboter-Schöpfungen des Bastlers Boyacky entgegenstellt.
Auf der Suche nach neuen Teilen des Schädelsteins kommt es auf der ganzen Welt, an scheinbar fiktiven Orten wie "Tokyoyo", "Ogypten" und den "südlichen Ulpen", immer wieder zu Kämpfen zwischen den Yattermans und Dorojos Clique. Immer, wenn die eigene Kampkunst nicht ausreicht, aktivieren die Schurken ihren Riesenroboter, der stets auf einer anderen Idee basiert: Küchengeräte, Oktopus oder gar die "grenzdebile Brautjungfer" mit opulent hervorstehenden Metallbrüsten, die natürlich Maschinengewehre enthalten und auf entsprechende "Stimulation" hin auch Raketen verschießen können. Robo-Hund Yatterwan stellt sich stets tapfer den Metallmonstern entgegen und wenn es mal brenzlig wird, bekommt er von Yatterman Nr. 1 einen Hightech-Knochen, der zusätzliche Kräfte mobilisiert, meist in Form einer Mini-Armee kleiner Roboter.
Bei all der Kämpferei kommen aber auch die Gefühle nicht zu kurz. Boyacky ist unsterblich in Lady Doroyo verliebt, welche sich eigentlich dem Schädelmeister versprochen hat, doch mit der Zeit merkt, welche Anziehung Yatterman Nr. 1 auf sie ausübt, was wiederum der heimlich verliebten Yatterman Nr. 2 gar nicht schmeckt, denn sie schwärmt natürlich für Yatterman Nr. 1. Im Laufe der wiederkehrenden Konflikte zwischen den beiden Lagern spielend nach und nach auch diese komplizierten Gefühlskonstellationen eine stärkere Rolle, während der Schädelmeister seinem Ziel immer näher kommt.

"Yatterman" war im Original eine gezeichnete Anime-Serie, die von 1977 bis 1979 im japanischen Fernsehen lief und genauso bunt und grell ist auch die Realverfilmung. Alles ist jenseits von allem, was noch als normal anzusehen wäre. Ernst nehmen kann, darf und sollte man nichts an diesem Film, dann kann man bei manchen Szenen auch wirklich Spaß haben. Logik oder Stringenz in den Handlungen oder der Erzählung sollte man auf gar keinen Fall suchen oder erwarten. Nur so kann man diesen Film gesund überstehen und an einigen Stellen sogar über den völligen Irrwitz lachen, denn man kann sich nicht vorstellen, wie hirnlos absurd manche Szenen oder Geschehnisse sind. Dennoch ist der Film trotz angepasster Einstellung nicht leicht durchzustehen, denn es gibt immer wieder sehr träge Passagen, in denen endlos lange, aber trotzdem arm an Inhalt geredet und diskutiert wird. Diese Talfahrten der Dynamik gibt es immer wieder und darum merkt man dem Film seine Spieldauer von etwa 112min deutlich an.
Freunde japanischer Bonbon-Optik und absoluter Klamauk-Inszenierung kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Alle anderen sollten einfach in der Stimmung für totalen Karneval sein, dann könnten auch sie Unterhaltung erleben und bestimmt einige Male unweigerlich lachen müssen, weil das Dargebotene einfach nicht zu fassen ist.

Die Kauf-DVD ist mit einer bunten Sammlung von Extras angereichert. Es gibt einige Blicke hinter die Kulissen, z.B. zur Synchronisation des Yatterman-Maskottchens, der Choreografie des Schurken-Tanzes oder einfach den Dreharbeiten an sich. Ein paar bunte Filmchen aus der Promo-Kampagne zum Film und einige Interviews kommen hinzu. Zwar gibt es bei den Extras deutsche Untertitel, aber keine übergreifende Moderation, alles wird "pur" gezeigt und nicht näher erklärt. (mp)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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