Tajomaru - Räuber und Samurai

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Datum: 24.01.2011 | VÖ: 25.03.2011 | Herausgeber: WVG Medien GmbH | Kategorie: Film

Die Familie von Naomitsu ist ein angesehenes Haus, denn die Familie stellt seit jeher den Stellvertreter des Shogun. Naomitsu selbt braucht sich keine Hoffnungen auf diesen ehrenvollen Posten machen, denn er ist der Zweitgeborene. Seinem großen Bruder steht das Amt durch das Geburtsrecht zu. Bereits als Kinder schulen sich die Brüder in den Künsten der Samurai und werden zu gerechten Menschen erzogen. Naomitsus Herz ist schon als Kind so groß, dass er einen Jungen, der wegen des Diebstahls einer Kartoffel verurteilt werden soll, in die eigene Familie aufnimmt, um ihm ein besseres Leben als das eines Diebs zu ermöglichen. Er tauft den Jungen Sakuramaru. Zu dritt wachsen die Jungen in ständiger Gesellschaft der hübschen Ako, Tochter des eines Mitglieds des Großen Rats, auf. Naomitsu und Ako verlieben sich ineinander und so versprechen sie, einander zu heiraten. Sakuramaru wird derweil persönlicher Assistent des erblindenden Shoguns.
Als der Shogun seinen neuen Stellvertreter ernennen will, gerät das lange als selbstverständlich angesehen Muster durcheinander, denn Akos Eltern sind verstorben, was sie zum Erben einen großen Goldschatzes macht. Der Shogun hat es auf dieses Gold abgesehen und will nun denjenigen der beiden Brüder zu seinem Stellvertreter machen, der auch Ako heiratet und somit das Gold in die Kasse des Shoguns bringt. Naomitsu beteuert, dass er Ako liebt und sie nie hergeben kann, aber auf das Gold und den Posten als Stellvertreter gern verzichtet. Sein Bruder will sich jedoch auf keine Versprechen einlassen und nimmt Ako mit Gewalt. Naromitsu befreit sie und flieht mit ihr in die weiten Wälder der Berge. Dort treffen sie auf den frei von Regeln und Konventionen lebenden Tajomaru, der Naromitsu zu einem Zweikampf provoziert und bewusstlos schlägt. Als Naomitsu erwacht, muss er mit ansehen, wie Ako verspricht, Tajomarus Braut zu werden, wenn dieser zuerst Naomitsu tötet. Im folgenden Durcheinander flieht Ako und Naomitsu tötet Tajomaru. Mit dieser Tat gehen, das Schwert, der Name und die Legende von Tajomaru auf ihn über und Naomitsu, der nun alles, was er je liebte verloren hat, nimmt die Bürde auf sich und wird zu Tajomaru, der Legende. Zusammen mit ein paar Räubern, die einen starken Anführer suchen, beginnt er ein Leben frei in den Tag hinein, bestiehlt Reisende und beschenkt arme Bauern.
Doch lange kann der junge Mann den Schatten seiner Vergangenheit nicht entfliehen. Ihn erreicht die Kunde, dass nach dem Tod seines Bruders Naomitsu den Posten n der Seite des Shoguns einnehmen werde. Erst denkt Tajomaru, dass er sich trotz der Flucht mit Ako rehabilitieren könnte, doch als er den Berichten nachgeht, steht er plötzlich vor Sakuramaru, der nun die Identität von Naomitsu angenommen hat, um in den Posten als Stellvertreter des Shoguns einzunehmen.

Die Geschichte um den jungen Mann, der den seit jeher mit Stolz getragenen Namen ablegt, um die Rolle des Mythos Tajomaru anzunehmen, basiert sehr stark auf den traditionellen japanischen Vorstellungen von Ehre, Pflicht, Wahrheit und Gerechtigkeit. Viele Handlungen sind nur dadurch motiviert, dass es Regeln oder Konventionen so von den Personen verlangen. In umgekehrter Denkweise erschließt sich nur aus der Relevanz der genannten Ideale die Schwere der jeweiligen Verbrechen, die begangen werden. Weniger mit dem Schwert als mit dem Wort wird die Dramaturgie der Erzählung gelenkt und verhandelt. Das macht diesen etwas mehr als zwei Stunden andauernden Film immer wieder sehr zäh. Die Dialoge sind oftmals nicht unbedingt vollgepfropft mit neuen Informationen, sondern betonen die Sachlage, artikulieren Emotionen und unterstreichen die Konflikte zwischen den Figuren. Dadurch verliert man die Übersicht über die Zeitspanne der gesamten Erzählung, man ist einfach zu tief in den Dialogen eingesperrt, auch wenn diese immer voller tragender Aussagen sein wollen: es nutzt sich ab und wird zäh.
Als wirklich unterhaltsam würde ich diesen Film nicht bezeichnen " eher als interessant. Alles ist sehr ernst und schleppend erzählt, mangelt aber an Dynamik und Abwechslung. Dennoch ist die Ausstattung der Darsteller sehr gelungen und man bekommt einige schöne Eindrücke japanischer Natur zu sehen. Vom Stuhl haut einen das alles dennoch nicht.

Die DVD liefert neben Trailern, einem Musik-Clip und TV-Spots für den Film auch entfallene Szenen, leider ohne Untertitel. Ich war schon ein wenig froh, dass es entfallene Szenen gab, so war der Film immerhin noch etwas kürzer als er hätte sein können. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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