Kalle Pohl - Kalles Kiosk

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 22.04.2008 | VÖ: 09.05.2008 | Herausgeber: Verlagsgr. (SPV) | Kategorie: Kabarett & Komik

Der breiten Masse dürfte Kalle Pohl sicherlich aus dem RTL-Wochenrückblick "7 Tage, 7 Köpfe" bekannt sein. Die Sendung, in der er regelmäßig Opfer von Witzen über Kleinwüchsige wurde, wurde von 1996 bis 2005 ausgestrahlt.
Kalle Pohls nunmehr achtes Kabarettprogramm "Kalles Kiosk" erzählt die Geschichte des Kiosks seines Onkels "Schäng". Zwischendurch greift der gebürtige Dürener aktuelle Themen á la Jugendsprache oder Politik auf und stellt diese überaus überzogen dar. Auf fließende Übergänge, wie man sie von anderen Comedians kennt, wurde leider verzichtet " alles wirkt viel zu erzwungen. Ist ein Thema abgeschlossen, so redet Pohl einfach an anderer Stelle weiter. Als Rahmenhandlung wird jedoch immer wieder "Onkel Schängs Kiosk" aufgegriffen.
Auch den vier Songs, die in das Programm eingeworfen werden, fehlt es deutlich an inhaltlicher Tiefe. Zum Beispiel besingt er in seinem zweiten Lied den Frikadellenverkauf im Kiosk. Im letzten Song werden schließlich auch die lang erwarteten Witze über Kleinwüchsige thematisiert.
Sicherlich konnte ich mir das eine oder andere Schmunzeln nicht verkneifen, das erhoffte Gagfeuerwerk blieb allerdings aus. Vielmehr ist die CD ein eher schwaches Stück an deutscher Standardkomik. Kalle Pohl ist wahrlich kein Comedian, der in der Klasse von Mario Barth, Michael Mittermeier oder Dieter Nuhr spielt. Diese greifen zumeist attraktivere Storylines auf, welche durch einen Hauch an Abstraktion einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Beispiel Mario Barth: Die Rahmenhandlung bewegt sich immer auf dem Männer-Frauen-Vergleich, dazu gibt es überzogene Geschichten von seiner Freundin "Chantal". Die Massentauglichkeit ist gegeben, der Audienz gefällt es. Anders ist es bei Kalles Kiosk. Hier kann sich längst nicht jeder mit Kalle und Schäng identifizieren.
Eher ist er ein Kabarettist der alten Schule, dessen aktuelle CD keinesfalls dem jungen Publikum zu empfehlen ist. "ltere werden schon eher Freude an dem Programm haben, wenngleich die Laufzeit von 1:09 Stunde eher knapp ausgefallen ist.
Ein großer Nachteil der Veröffentlichung von Bühnenprogrammen auf CD ist, dass die Gestik und Mimik des Protagonisten, die oftmals entscheidend für die humoristische Übermittlung der Gags ist, fehlt. Wenngleich aus vorgenannten Gründen ein Liveauftritt Pohls deutlich humoristischer ausfallen wird, bekommt die CD-Version von mir schwache 3 Sterne. (dl)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.