Etwas unscheinbar liegt eine blassrosa CD vor mir: "Die Frau mit dem Täkst ist da", die Debüt-CD der Münchener Dichterin, Wortakrobatin und Musikern Verena Richter.

Diese drei Berufe beschreiben bereits, was den geneigten Hörer auf der CD erwartet. Wortspiele und geschliffene Reime in der Tradition eines Joachim Ringelnatz paaren sich mit poetischen Texten und kunstvoll-komischen Musikstücken. Ein wider erstem Erwarten sehr liebevoll gestaltetes Booklet mit Zeichnungen, einer Fotoserie und weiteren "Täksten" runden die Veröffentlichung ab.

Wortschöpfungen wie "Handleistenschlupfkontakt", "Zebraffuh" oder "Trinkwurst" klingen zunächst nach Klamauk, aber die "Frau mit dem Täkst" zeigt sich als sehr elegante und eloquente Autorin, die mit ihren Schöpfungen meisterhaft zu jonglieren weiß.

Ein kleines Problem habe ich mit der Veröffentlichung dennoch, und zwar in Bezug auf die mediale Präsentation. Natürlich liegt es für eine Musikerin nahe, ihre Werke auf CD zu pressen. Wegen der hohen Dichte der Wortschöpfungen und hintersinnigen Texte, pardon, "Täkste", wäre aber eventuell ein Buch die sinnvollere Alternative gewesen. Insofern ist die CD zwar ein sehr gelungenes Kleinkunst-Kleinod, das man aber am besten in kleinen Dosen genießt. (fk)

Wertung: (7 von 10 Punkten)