Star Trek Destiny 3 – Verlorene Seelen

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Datum: 23.01.2011 | VÖ: 01.10.2010 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Ein Universum weint. Die größte Geißel der Galaxis, die Borg, beginnt mit einer beispiellosen Invasion des Alpha- und des Beta-Quadranten. Ein Universum weint. 7000 Borg-Kuben, unzählige verwüstete Welten, Milliarden Tote, Billionen Schicksale. Ein Universum weint. Nie zuvor war die Apokalypse so nahe: Vulkan, Andor und Q‘onos liegen in Schutt und Asche, die Borg befinden sich nur wenige Minuten vor der Erde.

Drei Captains stehen mit ihren Schiffen der Zerstörung allein gegenüber. Ein waghalsiger Plan der entkommenen Captain Erika Hernandez sieht vor, eine Borg-Sphäre zu kapern, um das dortige Vinculum gegen das Kollektiv zu benutzen. Als die Borg-Königin Hernandez attackiert, erfährt sie das Geheimnis um die Herkunft der Borg. Doch das Wissen nutzt wenig: Das Kollektiv passt sich an, und fortan sind auch die Transphasentorpedos keine Gegenmaßnahmen mehr. Eine List, die auch die hochentwickelten Caeliar mit einbezieht, könnte dennoch eine Wende bringen … oder die Borg auf ungeahnte Weise stärken und dem Kollektiv die gesamte Galaxis auf einem Silbertablett servieren.

David Macks dritter Roman des Star-Trek-General-Crossovers "Destiny" ist an Dramatik und Action nicht zu überbieten. Ein wahres Wunder, wie er es dennoch schafft, so viele Einzelschicksale glaubhaft zu schildern. Die eindringlichen Szenen auf den Krankenstationen, das Gefecht auf der Borg-Sphäre und das niederschmetternde "Friendly Fire", die "ngste Rikers und Picards um ihren jeweiligen Nachwuchs, Geordi LaForges großer Auftritt in Picards Bereitschaftsraum, das alles ist Star Trek, so düster und dennoch menschlich, wie man es sich von den jüngsten TV-Serien und Kinofilmen stets gewünscht hätte.

Die Hintergründe der Borg löst David Mack zwar einerseits so auf, wie man es aus dem zweiten Band erahnt hatte (dass die Caeliar-Mikrotechnologie damit zu tun hatte, lag auf der Hand). Andererseits schafft es Mack aber, die Essenz des Kollektivs, den Hunger, so zu schildern, dass man am Ende nur noch Mitleid mit den Drohnen empfindet. Dieser Konflikt, Mitleid mit den Tätern auf der einen und tausende zerstörte Welten auf der anderen Seite, dürfte auch die kommenden Star-Trek-Romane beherrschen.

Klassisches Star Trek hat "Verlorene Seelen" vor allem in der Auflösung des Konflikts zu bieten: Der rohen Gewalt der Borg steht nicht noch mehr Waffengewalt gegenüber, sondern Mitleid und Humanismus. Alleine dafür verdient David Mack große Achtung.

"Destiny" ist ein Einschnitt in das gesamte bekannte Star-Trek-Universum, den sich ein TV-Autor nie erlauben hätte dürfen. Nichts wird je wieder so sein wie zuvor: Unzählige Welten sind zerstört, die Bürger der Föderation kämpfen in Zukunft um das nackte Überleben. Für die Star-Trek-Romane beginnt eine neue "ra, in der alte Regeln und Allianzen nicht mehr gelten. Sollen sich die Serien- und Filmemacher doch in ihrem neuen actionlastigen Universum austoben und noch mehr Fans vergrätzen: "Destiny" ebnet jedenfalls neue Wege für die bekannten Charaktere und ihr Universum. Ein absolutes Muss für alle Trekker! (fk)

Wertung: 10 von 10 Punkten (10 von 10 Punkten)

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