Im Jahr 1997 entstand der schwäbische Kultfilm "Dei Mudder sei Gesicht" von einer Freundesclique aus dem Stuttgarter Umfeld. Inspiriert von ein paar Jugendlichen, welche die Aussage "dei Mudder sei Gesicht" zum besten gaben, war ein Name auch schnell gefunden. Anschließend begannen vorwiegend in Waiblingen und Winnenden die Amateuraufnahmen. In kürzester Zeit schaffte es der Underground-Film mit seinem Humor und der Art und Weise der Darstellung zum Kult-Film schlechthin. Eine lange Zeit wusste niemand über genauere Hintergründe bescheid, jedoch wechselten die Kopien der Kopien (zumeist in miserabler Bildqualität, durch die unzähligen Vervielfältigungen) unzählige Male auf den Schulhöfen der Umgebung den Besitzer. Im Zeitalter des Internets wurde der Mythos um die "Dei Mudder sei Gesicht"-Reihe gelüftet und so mancher Nachfolger wurde gedreht. So geschah es, dass im Jahre 2001 mit "Boh Fett" (welcher inzwischen in "Wir sind nette Kanacken" umbenannt wurde) ein zweiter Teil entstand. Leider hatte außer dem Hauptcharakter Simon Mora keiner der anderen Darsteller Interesse an einem zweiten Teil, so dass dieser mit komplett neuer Besetzung gedreht wurde (mit Ausnahme von Simon Mora) und so sich auch ein Stück weit vom Vorgänger entfernte.

Im zweiten Teil der Trash-Trilogie wird Kermet Dünger (gespielt von Simon Mora) von seinem Cousin Farrat Müllömer (gespielt von Ayhan Yigitokur) aus der Türkei besucht. Kermet ist so frei und holt ihn vom Stuttgarter Flughafen ab, ist dabei jedoch wenig angetan von dessen harmloser Gestalt. Kurzerhand will er ihn in das Gaunerleben einführen und stiehlt mit ihm zusammen einen Koffer samt Wagen am Flughafen. Bei der Flucht retten sie ungewollt einem italienischen Mafiosi das Leben, welcher sich daraufhin bedanken möchte. Da die beiden aber sehr chaotische Zeitgenossen sind, wird es Angelo Nervetta (gespielt von Franco Carella) schnell zu bunt. Nichtsahnend, welchen Wert der gestohlene Koffer besitzt, werden die beiden Türken inzwischen von der Mafia verfolgt, der Angelo Nervetta als Sohn des Paten Don Nervetta ebenfalls angehört. Bei der Verfolgungsjagd gibt es immer wieder Begegnungen mit "DJ Donnerfozze" (gespielt von Michael Leuprecht), der durch den maßlosen Konsum an Synthethik-Drogen, nur noch wenig von seiner Außenwelt wahrnimmt. Als kleine Überraschung tritt auch Fatma (ebenfalls gespielt von Simon Mora) wieder in Erscheinung...

Zur Ausstattung der vorliegenden Veröffentlichung können leider keine näheren Angaben gemacht werden, da mir ausschließlich eine Presse DVD ohne Hülle und sonstiges zum rezensieren vorlag.

Auch eine Bewertung der visuellen Ausstattung kann nicht erfolgen, da lediglich der Film auf der DVD enthalten war, so dass keine verlässliche Aussage über Ton-Einstellungen, Bonusmaterial oder dergleichen gemacht werden kann.

Das Bild selbst ist im 16:9 Widescreenformat, dessen Qualität deutlich von den amateuerhaften Aufnahmen geprägt ist. Zwar wirkt das Bild für eine solche Produktion ordentlich, erfüllt jedoch im Vergleich über den Tellerrand hinaus kaum gehobenere Ansprüche. Der Ton liegt auf diesem Presseexemplar in deutscher Sprache in Dolby Digital 2.0 vor, welcher auch qualitativ überzeugen kann. Hin und wieder gibt es lautere Hintergrundgeräusche oder leichtes Rauschen, jedoch stört dieses nicht weiter.

Ein Menü ist bei diesem Exemplar leider nicht vorhanden, weshalb auch keine Angaben über Animation, Darstellungsform bzw. Gestaltung und "Beschallung" gemacht werden können. Ebenso wenig ist dementsprechend Bonusmaterial oder dergleichen enthalten.

Abschließend bleibt zu sagen, dass der vorliegende Film bei weitem nicht an seinen Vorgänger und absoluten Kult-Streifen "Dei Mudder sei Gesicht" anknüpfen kann, mit seinem Humor aber durchaus zu unterhalten weiß. Leider gibt es gewaltige Abzüge dadurch, dass es mir nicht möglich war eine umfassende Produktbewertung durchzuführen, da mir lediglich die Presse-DVD, ohne jegliche Analogie zur Verkaufsversion, vorlag. Deshalb leider nur 3 von 10 Punkten. (sw)

Wertung: (3 von 10 Punkten)