Der Bro Code - Das Buch zur TV-Serie "How I met your Mother"

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 07.11.2010 | VÖ: 2010 | Herausgeber: Riva | Kategorie: Sachbuch

Wer trägt niemals Pink, teilt niemals Nachtisch, verweigert sich jeglichen Frauenfilmen und begibt sie niemals auf Schnäppchenjagd?
Ein Bro - die Sorte Freund, die weit überm Kumpel thront, denn ein Bro ist ein verlässlicher Partner in der Mission aller Missionen: Frauen rumkriegen.
Wer die Fernsehserie "How I met your mother" kennt, sollte mit Mr. Barney Stinson vertraut sein, dem Helden aller Aufreißer, dem Chef-Frauenfänger im Lande, der gern mal zu Exkursen über Frauen, Männer und die Dynamik und Chemie zwischen beiden ausholt.
Eben jener Barney Stinson lässt nun dem Rest der Männerwelt seine als Buch geronnenen Weisheiten über Männer, auf die man bauen kann, teilhaben: der Bro-Code. Wer den Bro-Code ehrt, ist ein Bro und ist eines Bros als Wingman würdig und wird damit immer Unterstützung beim Baggern und Abschleppen erfahren. So ist das zwischen Bros, man unterstützt einander wo man kann, bewahrt einander so gut es geht vor der Verlobungsfalle und lenkt für seinen Bro auch mal die unattraktive Freundin der Zielperson ab, damit der Bro freie Bahn hat.

Damit alle Männer, die gern einen solchen Bro haben wollen, selber einer werden können, hat Barney 150 explizite Artikel über das Bro-Sein aus aller Welt zusammengetragen und endlich den Bro-Code schriftlich festgehalten. Garniert mit einer kleinen Einführung über den Bro-Code an sich und abgeschlossen mit einer Erklärung der "Fachbegriffe" (dem Brokabular), ist das Buch "Der Bro-Code" recht schnell verschlungen, da sich mitunter auf einer Seite manchmal nur ein Satz findet, z.B. "Artikel 15: Ein Bro tanzt niemals mit den Händen über dem Kopf".
Andere Artikel, wie jener über Tätowierungen werden dann näher erklärt und mit entweder bewusst oder unbewusst amateurhaften Illustrationen im Bleistiftskizzenstil unterstützt. Dennoch bleibt man als Leser an so gut wie keiner Stelle hängen, sondern purzelt nur so durch dieses lose Arrangement unnötig chauvinistischer Parolen und leicht homophober Tendenzen.
Einen Mehrwert kann und will das Buch nicht bieten, ebenso verhält es sich mit dem Unterhaltungsfaktor. Man weiß einfach nicht, warum dieses Buch überhaupt produziert werden musst.
Wenn man sich bemüht, beim Lesen die Stimme von Barney aus der TV-Vorlage zu hören und dadurch einen seiner Vorträge simuliert, kann man ein paar Artikel lang sowas wie Kurzweil aufkommen lassen, selbiger nutzt sich aber einfach zu schnell ab, um überhaupt zünden zu können.

Selbst Fans der Serie sollten bei diesem Buch zweimal überlegen, ob sie es gebrauchen können. Außerdem: Braucht ein echter Bro Lektionen im Bro-Sein? (mp)

Wertung: 2 von 10 Punkten (2 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.