Nachdem "Super Mario Bros." sogar in den U.S.A. und Europa viel erfolgreicher wurde, als man es bei Nintendo selbst erwartet hatte, stand schnell fest, dass es einen Nachfolger geben muss! Es gab nur ein kleines Problem: In Japan gab es zwar bereits ein "Super Mario bros. 2", dieses wurde jedoch für ein System produziert, das ausschließlich in Japan erhältlich war. Und es wäre zu schwierig geworden, das ganze nochmal neu zu programmieren. Da Nintendo seine amerikanischen und europäischen Fans trotzdem nicht warten lassen wollte, entschied man sich dazu ein anderes Jump'n'Run zu nehmen und die Protagonisten durch Mario, Luigi, Toad und Prinzessin Toadstool zu ersetzen. Somit ist das Spiel, das hierzulande als "Super Mario bros. 2" bekannt ist, gar kein Mario-Spiel! In Japan kannte man das selbe Spiel (mit anderen Protagonisten) unter dem Namen "Doki Doki Panic". Darum spielt dieses Spiel auch nicht im Pilze-wunderland, sondern im Traumland Subcon. Bösewicht in diesem Spiel ist darum auch nicht Bowser, der König der Koopas, sondern ein riesiger Frosch namens Wart.

Tja, und dass dieses Spiel ein "schwarzes Schaf" ist, merkt man ihm auch deutlich an. Trotzdem hat es auch in Mario-Fan-Kreisen eine Daseinsberechtigung: Viele Elemente, die es noch heute in den aktuellen Mario-Spielen gibt, wurden hier geprägt. In diesem Spiel bekam Luigi seine Fähigkeit, höher und weiter als Mario zu springen. Ausserdem hatten hier die Shy Guys, Birdo und die Pokeys ihren ersten Auftritt.

Wie bereits erwähnt, hat der Spieler hier die Wahl zwischen vier verschiedenen Charakteren:
1.: Mario: Unser Superklempner, wie wir ihn kennen und lieben. Er rennt schnell und springt gut.
2.: Luigi: Er ist in diesem Spiel etwas langsamer(!) als Mario, springt dafür höher und weiter.
3.: Toad: Der schnellste! Leider kann er nicht sehr hoch und nicht sehr weit springen.
4.: Prinzessin Toadstool: Die langsamste. Dafür kann sie kurze Zeit schweben!
Es macht übrigens im Spielverlauf keinen Unterschied, für welchen Charakter der Spieler sich entscheidet. Alle können ohne Probleme an's Ziel kommen. Es ist mehr eine Geschmacksfrage.
Das Spiel besteht aus 7 Welten. Jede Welt ist in 3 Levels unterteilt. In Welt 7 gibt es nur 2 Levels. Damit ist das Spiel mit 20 Levels zwar um einiges kürzer als "Super Mario bros. 1", aber dafür sind die Levels auch alle um einiges länger bzw. größer als die Levels in "Super Mario bros. 1". Was in diesem Spiel am meisten stört ist, dass man die Gegner nicht mehr mit einem Sprung besiegen kann. Um einen Gegner zu besiegen, müssen Mario und Co. Gemüse auf ihn werfen, dass sie quasi überall aus dem Boden ziehen können. In diesem Spiel gibt es zwar auch die aus anderen Mario-Spielen bekannten Gegenstände, aber man bekommt sie nicht auf die gewohnte Art.
Anstelle der Münzen, müssen Mario und Co. hier Kirschen einsammeln. Sobald sie eine bestimmte Menge Kirschen eingesammelt haben, erscheint ein Stern, der sie für kurze Zeit unverwundbar macht.
Neben dem Gemüse gibt es noch andere Gegenstände, die Mario und Co. aus dem Boden ziehen können. Zum Beispiel ein Reagenzglas mit einer mysteriösen Flüssigkeit, die eine Tür erscheinen lässt, wenn man es auf den Boden wirft. Durch diese Tür gelangen Mario und Co. in die Schattenwelt. Hier können sie anstelle von Gemüse Münzen aus dem Boden ziehen und Superpilze finden. Dafür haben sie nur ein paar Sekunden Zeit.
Mit diesen Münzen können Mario und Co. nach jedem Level an einem Bonus-Spiel á la "Einarmiger Bandit" teilnehmen und Extra-Versuche gewinnen.
Selbstverständlich gibt es auch hier 1-Up-Pilze, die ihnen einen Extra-Versuch bescheren. Auch ihn können sie aus dem Boden ziehen.
Der Superpilz beschert Mario und Co. ein zusätzliches Energie-Herz. Das heisst, wenn sie genug Superpilze eingesammelt haben, können sie auch mehr Treffer einstecken. Maximal können sie bis zu vier Energie-Herzen tragen. Wenn Mario und Co. eine bestimmte Anzahl an Gegnern besiegt haben , erscheint ein herz, das eines ihrer leeren Energie-Herzen wieder auffüllt.
Die Feuerblume gibt es hier leider nicht, obwohl sie gerade in diesem Spiel ein wahrer Segen wäre.
Am Ende eines jeden Levels wartet Birdo. Mario und Co. müssen sie besiegen, um den Level zu beenden. Und das tun sie, indem sie die Eier, die sie auf sie spuckt, nehmen und auf sie zurückwerfen. Nach drei Treffern ist Birdo besiegt.
Am Ende jeder Welt wartet ein Endgegner. Anders als bei "Super Mario bros. 1" gibt es hier nicht immer den selben Endgegner, über den man einfach hinwegspringen muss. Hier hat jeder Endgegner eine eigene Angriffstechnik und der Spieler muss selbst herausfinden, mit welcher Technik bzw. Taktik er ihn besiegen kann.
Da es sich bei "Super Mario bros. 2" um ein NES-Spiel handelt, gibt es leider keine Speichermöglichkeit. Und leider auch keine Passwörter. Dafür gibt es aber auch hier, wie bereits in teil 1 versteckte Warps, mit denen man mehrere Welten überspringen kann.

Grafik: 95%
Alle Charaktere sind sehr gut zu erkennen und sehen sehr cartoon-mässig aus. Die Hintergrundgrafik ist sehr detailgetreu, wie z.B. Palmen am Wegesrand.

Sound: 95%
Die Hintergrundmusik passt immer gut zu der jeweiligen Situation, klingt aber auch hier in den Gebäuden und bei den Endgegner sehr monoton. Teilweise wurden altbekannte Melodien aus Teil 1 übernommen.

Steuerung: 100%
Kinderleicht: A-Knopf: Springen, B-Knopf: Rennen, Gemüse ernten, Gemüse werfen, graben

Pro:
Sehr gute Grafik
Guter sound
versteckte Warps
angemessener Schwierigkeitsgrad
abwechslungsreiche Endgegner

Contra:
Kein reguläres Mario-Spiel
Kein Mehrspieler-Modus
Kein klassischer Sprungangriff möglich
Keine Feuerblume
Keine Unterwasser-Level
Keine Speichermöglichkeit
Keine Passwörter (drh)

Wertung: (4 von 10 Punkten)