Headhunter - The Assessment Weekend

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Datum: 21.09.2010 | VÖ: 20.08.2010 | Herausgeber: epix | Kategorie: Film

Und wieder hat ein Slasher seinen Weg in meine Hände gefunden " und ja, ich bekenne mich zu einer gewissen Leidenschaft für dieses Genre. Leider haben Leidenschaften die unangenehme Eigenschaft, ihrem Name alle Ehre zu machen und eben auch Leiden zu schaffen, hier macht "Headhunter " The Assessment Weekend", zu meinem Leidwesen, keine Ausnahme. Aber greifen wir nicht vor, wenden wir uns erstmal der Story zu.

Das Unternehmen "Takahashi Logistic Services" hat einen Job im Außendienst zu vergeben. Hierfür wählt Tom, ein Headhunter des Unternehmens, 6 Studenten einer Berliner Uni für ein Assesment-Wochenende aus, an welchem sie sich für den Arbeitsplatz empfehlen sollen. Mit völlig unterschiedlichen Erwartungen folgen die verschiedenen Persönlichkeitstypen ihrem Mentor, in das südpolnische Grenzgebiet, um ein Überlebenstraining in den dortigen Wäldern zu absolvieren. Am vorgesehenen Lagerort angekommen, muss die Gruppe jedoch feststellen, dass das vorbereitete Camp verwüstet wurde. Erste Spannungen unter den Teilnehmern kommen auf, als man sich über das weitere Verfahren austauscht. Sofortige Umkehr oder Übernachtung?
Die Situation eskaliert, als Tom eine mitgebrachte Schusswaffe zufällig offenbart. Roman, einer der Studenten, reißt die Waffe an sich und verletzt im folgenden Handgemenge Tom schwer, als sich ein Schuss löst. Er flieht mit Vorräten, Karte und Taschenlampen in den Wald. Die Gruppe bleibt geschockt und hilflos zurück. Doch der wirkliche Horror hat erst begonnen, denn am folgenden Morgen, beginnt nicht nur Toms Verletzung, den Rekruten Sorge zu bereiten " Romans Leiche wird kopflos im Wald gefunden. Wer war es? Ein Gruppenmitglied? Wilderer, welche auch das Lager verwüsteten? Die Antwort erhalten sie viel früher, als ihnen lieb sein kann. Das Morden geht weiter …

Nachdem er vor nunmehr 18 Jahren mit "Urban Scumbags vs. Countryside Zombies" einen - noch heute gefeierten - Trash-Hit ablieferte, kehrt Sebastian Panneck 2010 mit einer Hochglanzproduktion auf die Leinwand zurück, lässt den absoluten Low-Budget-Bereich hinter sich. Und weh‘! - hätte er es doch bei einem weiteren Trash-Spektakel belassen. Stattdessen serviert er einen öden Slasherstreifen, der einfallslos dahinplätschert, nach 94 min genau so endet, wie man es vorhersah. Da kann auch Manuel Cortez (Roman), bekannt aus der zweiten Reihe deutscher TV-Stars, nichts mit seiner soliden schauspielerischen Leistung retten. Für alle anderen Charaktere gilt: Sie sind nicht mehr als Kanonenfutter - sterben so blass und unentwickelt, wie sie in das Werk starteten.
Ein Slasher muss dieser Tage nun mal etwas mehr bieten, als Abgeschiedenheit im Wald, ein paar Dumpfbacken, die sich als Opfer empfehlen, und einen stumpfen Body-count.
Von der nervtötenden Synchronisation mal ganz abgesehen (der Film wurde in englischer Sprache abgedreht), weist der Film dann noch unnötige Längen auf, die den letzten Nervenkitzel im Keim ersticken. Das Ganze paart sich zusätzlich mit schlechten Dialogen, witz- und geistlos abgespult " einfach nur grauenvoll.

Das Bild wirkt stellenweise leicht Überbelichtet, der Schnitt oftmals unsauber und verzögert. Der Ton ist insgesamt gut. Den Streifen selbst kann man in deutscher und englischer Sprache verfolgen, in beiden Fällen DD 5.1. Untertitel können ebenfalls in beiden genannten Sprachen hinzu geschaltet werden. Zum Cover kann ich mich nicht äußern, da mir nur die Einzel-DVDs vorlagen.

Auffallend umfangreich zeigt sich das mitgelieferte Bonusmaterial. Auf der Film-DVD selbst sind mehrere Audiokommentare, vom Regisseur selbst und weiteren Beteiligten, zu finden. Dann gibt es noch den Bonus-Silberling, auf welchem unveröffentlichte Szenen, ein Making-of, Interviews mit den Schauspielern, ein Video namens "Actors on set"(Eindrücke vom Dreh), eine Foto-Gallerie, ein Kurzfilm ("Leaving Gray" " ein Geisterfilm) und ein kurzer Trailer zur Neuveröffentlichung von "Urban Scumbags vs. Countryside Zombies", Bloopers (Pannen) und der Original-Trailer zu finden sind. Selbstverständlich darf die Trailershow mit Verweisen auf weitere epix-Veröffentlichungen nicht fehlen. Es scheint fast, als sollte eine mäßiges Werk mit Unmengen Extras aufpoliert werden …

"Headhunter " The Assessment Weekend" ist ein 0815-Backwood-Slasher der Genre-Freunden nichts zu bieten hat. Nach 18 Jahren Drehpause hätte man etwas mehr Ideenreichtum erwarten können, Hr. Panneck! Die FSK-18 haben sie sich vielleicht verdient, aber nur die vielseitigen Extras bringen ihr Werk ins solide Mittelfeld. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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