Must Love Death

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Datum: 20.08.2010 | VÖ: 19.08.2010 | Herausgeber: Pandastorm | Kategorie: Film

Ein deutscher Film mit dem Untertitel "Eine romantische Folterhorrorkomödie" - was soll man da erwarten? Das Erstlingswerk eines deutschen Regisseurs und dann gleich ein Genre-Mix - kann das wirklich gut gehen? Das Cover lobpreist den Streifen mit diversen Auszeichnungen verschiedener Filmfestivals und wohlwollenden Kommentaren aus der Medienwelt - zurecht? Ich bleibe skeptisch...

Der New Yorker Musiker Norman hat die Schnauze gestrichen voll. Nachdem seine Freundinn ihn verlassen hat, resigniert er und lässt sich von Tag zu Tag treiben, verlassen von Inspiration und Lebenswillen. So beschließt er, in seiner Hoffnungslosigkeit, seinem Leben ein Ende zu setzen und sieht sich am Ende mit der Tatsache konfrontiert, dass er nicht mal dazu fähig ist. Doch da stolpert - besser rast - Jenny in sein Leben, fährt ihn mit dem Auto an. Norman hat jedoch Glück und wird kaum verletzt. Jenny lädt in daraufhin, in einer Geste der Entschuldigung, zum Essen ein. Schnell wird aus der zufälligen Begegnung Zuneigung. Norman findet seine Inspiration wieder und schreibt ein Liebeslied, welches ihm einen Plattenvertrag sichert. Er glaubt die düsteren Tage wären nun endlich überwunden.
Jenny ist aber eigentlich die Freundin eines Stars aus einer Science-Fiction-Serie. Als Norman dies herrausfindet, gibt es für ihn kein Halten mehr, er verabredet sich mit mehreren Gleichgesinnten, zu kollektivem Suizid in einer Waldhütte. Doch die vermeintlich Lebensmüden, welche auf Norman dort warten, haben kein Interesse daran, ihr Leben zu beenden. Statt der Erlösung, erwartet den Musiker schier endlose Qual...

Für sich genommen, sind die verschidenen Facetten des Filmes tadellos. Der Romantikstrang könnte eigenständig funktionieren, Norman und Jenny werden, in ihrer Figur, angemessen umrissen, um Tiefe aufkommen zu lassen - gerade die Tragik Normans wird lebensnah gezeichnet. Auch die Splattereinlagen werden mit bodenständiger Klasse gezeigt, in bewährter Weise fließt hier ordentlich Blut, sichert dem Film vetretbar die FSK-18. Body count angesagt! Situationskomik, ein paar flotte Sprüche und die schrägen Charaktere, welche im Lauf des Filmes auftauchen, lassen auch die Schmunzelgemeinde nicht im Stich. Gerade die abgedrehten Killerbrüder, welche im zweiten Drittel des Filmes auftreten, ziehen einem doch des öfteren die Mundwinkel nach oben.
Was da jedoch als gelungen-bizarrer Genre-Mix auf dem Cover angepriesen wird, entpuppt sich schnell als wirres Schauspiel, das verzweifelt versucht ist, Splatterelemente in einen Liebesfilm einzuflechten und dabei noch irgendwie Witz aufkommen zu lassen. Das mag dem Streifen eine gewisse Einzigartigkeit sichern, macht ihn aber nicht gut oder gar genial. Er ist eben weder Fisch noch Fleisch. Kein wirklicher Liebesfilm, keine waschechter Splatterstreifen und keine Komödie. Hätte Regisseur Schaap Linientreue bewiesen, statt eines Hybriden, besagter Art, eine Liebskömödie, Splatterkömödie, etc. gedreht, wäre wohl ein amtliches Werk entstanden. So spricht man kein ausgezeichnentes Publikum wirklich an. Wer wagt kann eben auch verlieren!

Die 89 Minuten lassen sich mit englischer und deutscher Tonspur (beide DD 5.1) verfolgen, deutsche sowie englische Unterttitel können hinzugewählt werden. Von einer Trailershow abgesehen, gibt es keine Extras. Der Film selbst kommt in einem Wendecover verpackt daher, das FSK-18-Logo kann also versteckt werden.

Was es zum Werk zu sagen gibt wurde bereits gesagt. Der Versuch, einer romantischen Folterhorrorkomödie, ging für mich nur bedingt auf, da das Zusammenspiel der verschiedenen Elemente, in der Gesamtschau, irgendwie disharmonisch wirkt. (cs)

Wertung: 5 von 10 Punkten (5 von 10 Punkten)

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