Die Familienserie "Um Himmels Willen" läuft seit über acht Jahren im deutschen Fernsehen und ein Ende ist nicht abzusehen. Das liegt nicht nur an den hervorragenden Quoten, die Das Erste mit diesem Dauerbrenner regelmäßig zur stark umkämpften Sendezeit um 20:15 Uhr einfahren kann, sondern auch daran, dass die Serie im Ausland sehr gut läuft. Gerade in Italien ist "Um Himmels Willen" ein Renner, was natürlich kein Wunder ist, wenn man den Inhalt der Serie betrachtet.

Im beschaulichen niederbayrischen Dorf Kaltenthal lebt der dort tätige Bürgermeister Wöller in einem nie endenden Twist mit dem heimischen Kloster und in diesem Zusammenhang hauptsächlich mit Schwester Hanna. Während die Nonnen stets versuchen redlich zu leben, Gutes zu tun und ihren Nonnenalltag zu meistern, sorgt Bürgermeister Wöller regelmäßig für viel Aufsehen. Er ist stets Bemüht, aus allen möglichen Dingen seinen eigenen Vorteil heraus zu ziehen und nicht zuletzt hat er es auf das Kloster abgesehen. Doch die Schlagfertigen Nonnen schaffen es am Ende immer wieder dem Bürgermeister ein Schnippchen zu schlagen.

"Um Himmels Willen" erinnert natürlich sehr an die Geschichten von Don Camillo und Peponne, wo es ebenfalls um einen Geistlichen geht, der im Dauerclinch mit dem hiesigen Bürgermeister steht. Trotz dieser "hnlichkeiten und des eher altmodischen Plots ist "Um Himmels Willen" alles andere als langweilig und altbacken. Die Geschichten machen allesamt Spaß und sind sehr unterhaltsam. Als Zuschauer bekommt man immer wieder komödiantische Geschichten zu sehen, die auch gefühlvolle und ernste Momente zulassen, unterm Strich aber ein optimistisches und fröhliches Flair hinterlassen. Nur ab und zu steht die Serie an der Schwelle zum Klamauk. Die Schmerzgrenze wird jedoch nicht überschritten und so bleibt von dieser schönen Grundidee und den hervorragenden Büchern auch eine tolle Inszenierung die mit viel Liebe zum Detail aufwartet und natürlich auch durch die zahlreichen tollen Schauspielern brilliert. Das sind in erster Linie Fritz Wepper als Bürgermeister Wöller und seit der sechsten Staffel Janina Hartwig, die Nachfolgerin von Jutta Speidel.

Die DVD-Firma Studio Hamburg hat im Mai diesen Jahres bereits die siebte Staffel dieser Erfolgsserie im Rahmen einer DVD-Box veröffentlicht. Diese beinhaltet alle dreizehn Folgen dieses Jahrgangs auf insgesamt vier Silberlingen. Die Verpackung ist dezent aber ansprechend gestaltet und auch die Ausstattung ist eher spartanisch gehalten. Ein Beiheft ist nicht zu finden, dafür ein Handzettel, der für weitere DVDs wirbt. Die einzelnen Discs befinden sich in einer Digipack-Verpackung, die sich wiederum in einem Schuber befindet. Wenn man die einzelnen und individuell bedruckten DVDs aus ihren durchsichtigen Halterungen heraus nimmt, sieht man hinter der Halterung die Liste mit den auf den Discs enthaltenen Folgen. Alle wichtigen Informationen zur Staffel findet man noch einmal auf der Rückseite des Schubers bzw. des Digipacks. Leider wurde hier viel Platz verschenkt, weil beide Rückseiten identisch bedruckt wurden.
Bonusmaterial sucht man bei dieser Box leider vergebens, dafür bekommt man sämtliche Folgen in einer Box geboten, die eine Gesamtlänge von knapp 625 Minuten haben. Lobenswert ist, dass es zu sämtlichen Episoden Untertitel für Hörgeschädigte gibt, was leider nicht selbstverständlich ist bei DVD-Auswertungen von Fernsehserien.

Alles in allem handelt es sich bei "Um Himmels Willen" um eine hervorragende Familienserie, von denen es heutzutage leider nur noch wenige gibt. Die Geschichten eignen sich hervorragen dazu, den stressigen Alltag zu vergessen und für knapp eine Stunde einfach einmal abzuschalten. Aus der DVD-Veröffentlichung der siebten Staffel von "Um Himmels Willen" hätte man mit Sicherheit mehr heraus holen können, doch die Tatsache, dass man diese Staffel mit dem Kauf dieser Box vollständig, mit Untertiteln und in guter Bild- und Tonqualität bekommt, lässt mir keine andere Wahl, als dass ich an dieser Stelle eine klare Empfehlung ausspreche. (sk)

Wertung: (7 von 10 Punkten)