Ich bin Iron Man - Der Comic zum Blockbuster

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Datum: 03.08.2010 | VÖ: 04.05.2010 | Herausgeber: Panini Comics | Kategorie: Comic

Tony Stark ist ein Genie und weiß das auch. Er ist nicht nur der Kopf eines milliardenschweren Unternehmens, das die fortschrittlichsten Waffen der Welt produziert, sondern auch ein genialer Tüftler und ein großspuriger Egozentriker. Ohne jedes Gefühl für Verantwortung oder Rücksicht auf ihm nahestehende Personen lebt Tony in Saus und Braus und die Welt liegt ihm dabei noch zu Füßen.
Doch eines Tages holt ihn die Realität ein. Bei der Demonstration seiner neuesten Waffe wird Tony Gefangener einer kleinen Terrorzelle in den Bergen Afghanistans und soll nun für die Gruppe "Die zehn Ringe" arbeiten. Tony hat jedoch ganz andere Pläne im Sinn und konstruiert sich einen mechanischen Schutzanzug, mit welchem ihm die Flucht gelingt. Geläutert kehrt er in die USA zurück und will fortan keinerlei Waffen mehr produzieren, doch seine Firma hat eigene Mechanismen, die Tony, der sich Jahre lang nicht um die Geschäfte gekümmert hat, nicht vollends durchblicken kann. In den Krisengebieten dieser Welt finden sich nach wie vor Waffen von Stark Industries und Tony beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er greift das Konzept des mechanischen Anzugs wieder auf und wird so zum Einzelkämpfer für seine neue Einstellung zu sich und seiner Verantwortung für seine Werke: er wird zu Iron Man.

Der recht schmal geratene Comicband "Ich bin Iron Man" erzählt die Geschichte des Kino-Blockbusters "Iron Man" aus dem Jahre 2008 nach, laut Editorial, damit sich die Interessenten am im Mai 2010 erschienen zweiten Teil des Kinofilms nochmal die Handlung des ersten Films in Erinnerung rufen können. Unterstellt man dem Comic exakt diese Motivation, dann funktioniert es tadellos. Wer den Film gesehen hat, kann mittels einer kurzen Lektüre die Handlung des Films schnell rekapitulieren und dann mit aufgefrischtem Wissen "Iron Man 2" anschauen.
Unvorbelastete Leser/Zuschauer sollten sich dann doch lieber die Zeit für das Ansehen des Films nehmen, denn das Comic rafft merklich und so wirkt die Geschichte als reines Comic betrachtet etwas halbgar und durchgehechelt. Um sich als Marketingprodukt verkaufen zu können, versucht das Comic, sich an die Optik und Inszenierung des Kinofilms zu halten, was leider bedeutet, dass das Comic sich um ein paar Möglichkeiten bringt, denn es orientiert sich an einem anderen Medium. "Ich bin Iron Man" ist quasi nicht das Comic zum Film, sondern wirklich der Film nochmal als Comic geronnen. Deshalb entstehen die angesprochenen Defizite.

Somit eröffnet sich eine doppelte Misere: Kenner und Freunde des Films werden das Comic halbgar und als einen Abklatsch empfinden, Neulinge, werden nach dem unstimmig und zu gerafft erzählten Comic nicht unbedingt Lust auf den Film haben.
Immerhin ist das Comic in allen Aspekten (Zeichnungen, Kolorierung, Haptik) grundsolide produziert und für Neugierige oder eifrigste Sammler damit kein völliger Fehlkauf. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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