Matrioshki - Mädchenhändler, Staffel 1

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Datum: 26.07.2010 | VÖ: 11.06.2010 | Herausgeber: Edel Germany GmbH | Kategorie: Serie

Das Thema der Zwangsprostitution ist eines der wenigen Themen, welches so gut wie nie im Medium Film oder Serie aufgegriffen wird. Doch "Matrioshki" scheint hier Mut zu Lücke zu beweisen und nimmt sich dieser Thematik an.
Die Serie versucht möglichst realitätsnah an dieses Thema ran zu gehen und beweist damit manchmal auch, dass die Realität oftmals ein Konstrukt ist, was sich nicht immer eins zu eins einfangen lässt. Die einzelnen Folgen drehen sich im Hauptfokus um das Leben der Mädchen die in diesen Sog aus Gewalt und Sex befinden. Ein Punkt der durchaus seine Relevanz hat, dennoch wird dies durch die meist laienhafte Darstellung der Schauspieler zunichte gemacht.

Oftmals neigen die Schauspieler doch zu einem Übereifer und so wird in manchen Szenen so gewaltig über das Ziel hinausgeschossen, dass selbst Großmeister des Overacting vor Neid rot werden würden. Die einzelnen bösen Gesellen, besitzen meist nur zwei Gesichtsausdrücke und aus der Idee heraus möglichst markante Geschöpfe vor die Kamera zu stellen, ensteht im Endeffekt nur der Eindruck von langweiliger laienhafter Leere. Die Mädchen hingegen spiegeln das genau Gegenteil der Bösewichte wieder, oftmals verstricken sich diese in fast furchtbaren unkontrollierbaren Anfällen von Schauspielerei, die der Serie schon fast einen leichten Slapstick Charakter geben.
Doch nochmal zurück zum Thema Realität, ich kann es nicht verstehen wie man doch so offensichtliche Logik Fehler in einen Film einbauen kann. Da werden Mädchen am helligten Tage vor der Polizeistation entführt und unter den Augen von gefühlten hundert Zeugen. Ein anderes Mal wird bei einer Razzia, nicht einmal der Hinterausgang gesichert was der Serie dann schon wieder ein wenig den Charme von Police Academy gibt.

Matrioshki schafft es nicht, trotz des ehrlichen Versuches, ein authentisches Bild dieser Thematik zu erschaffen, auch nur an der Spitze des Eisberges zu kratzen. Zu oft wird das Thema einfach nur von den schlechten Schauspielern torpediert oder aber auch durch die vielen Logikfehlern ins Lächerliche gezogen. Hinzu kommt die furchtbare deutsche Tonspur, die dem ganzen da noch mal einen Hauch von Doku-Soap gibt.

Was ich aber wirklich seltsam fand, war stellenweise der doch sanfte der Mädchenhändler mit den Mädchen, oftmals wurde nur diskutiert oder einem der neuen Mädchen wurde noch ihr Mobiltelefon gelassen.
Irgendwie macht das nicht den Eindruck, als wären die Verbrecher so skrupellos wie sie eigentlich hätten sein sollen. Denn auch hier ist die Realität doch um einiges härter und das oftmals dargestellte "Onkel"-gleiche Verhalten der Zuhälter macht auch hier das Bild der Authentizität kaputt. Was mich aber auch irgendwie traurig macht, da die Serie unter diesem Deckmantel sehr viele Preise gewonnen hat.

Im Fazit bleibt nur zu sagen: Dass die Realität leider mal wieder härter ist, als jede Serie oder jeder Film. Die Thematik hätte bei weitem besser ausgebaut werden können und es wird einfach zu viel durch die Laienhaftigkeit und den diversen Logiklöchern einfach kaputt gemacht. (sr)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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