Der Denver-Clan - Die fünfte Season

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 23.07.2010 | VÖ: 08.07.2010 | Herausgeber: Paramount Home Entertainment | Kategorie: Serie

"Der Denver-Clan" gehört zu den US-Fernsehserien, die in den 80er Jahren einen enormen Erfolg einheimsen konnten. Die im Original "Dynasty" lautende Serie wurde als Konkurrenzprodukt zur damals überaus erfolgreich laufenden Serie "Dallas" konzipiert und produziert, konnte hierzulande jedoch nicht an den Erfolg des Konkurrenten heranreichen. Zu abgehoben waren die abstrusen Geschichten in dieser Serie, wo es ausschließlich vor Super-Reichen und Super-Schönen nur so wimmelte und Joan Collins als superböse Intrigantin Alexis Carrington ihren Ruf als "Biest" begründete. Natürlich galt das grundsätzliche Konzept auch für den Konkurrenten, doch Produzent Aaron Spelling wollte es noch reicher, noch schöner, noch böser haben " eben von allem mehr. Leider übertrieb man es mit diesem "Mehr" dann soweit, dass manche Folge einfach nur noch als Persiflage auf die eigene Serie angesehen werden konnte.

Nichtsdestotrotz hat so mancher Schauspieler seinen Durchbruch dieser Serie zu verdanken, wie z. B. John James, Pamela Bellwood, Pamela Sue Martin, Al Corley, Ted McGinley oder Catherine Oxenberg. Letztere war vorher und nachher zwar auch als Prinzessin Di in den TV-Produktionen "The Royal Romance of Charles and Diana" (USA 1982) und "Charles and Diana: Unhappily Ever After" (USA 1992) zu sehen, doch die Erinnerung des Publikums daran war nicht von langer Dauer. Selbst im "Denver-Clan" verpuffte die Erinnerung an ihre recht blasse Rolle recht schnell. Oxenbergs Mitwirkung als Ashley Hunter-Coddington in "Acapulco H.E.A.T." war dagegen wesentlich einprägsamer.
John James als "Jeff Colby" hatte dagegen einen enormen Eindruck auf das deutsche Publikum hinterlassen. Seinerzeit trat er in fast allen großen deutschen Fernsehshows auf, denn er war auch als Sänger tätig. John James wurde dabei als derart sympathisch empfunden, dass selbst Männer ihn eher als Kumpeltyp statt als Konkurrenten empfanden. Selbst John Forsythe als Blake Carrington und Linda Evans als seine Gattin Krystle erhielten vom deutschen Publikum längst nicht derart viele Sympathiepunkte wie John James. "Biest" Joan Collins dagegen tat auch privat ihr Möglichstes, um ihrem Ruf gerecht zu werden. Sofern sie tatsächlich mal in einer deutsche Show auftrat, wurde dieser Auftritt allenfalls als überflüssig angesehen " um es mal höflich auszudrücken.

In dieser fünften Staffel wird hauptsächlich Jeff Colbys Suche nach seiner vermissten Frau Fallon behandelt. Gegen Ende dieser Staffel taucht Fallon wieder auf, diesmal jedoch dargestellt von Emma Samms, während sie bis zu ihrem Verschwinden von Pamela Sue Martin gespielt wurde. Der Rest der Staffel sind die typischen an den Haaren herbeigezogenen Geschichten um Alexis’ Intrigen, die schon längst jeden Hauch des Interessanten oder Verruchten verloren hatten. Im Grunde hätte der Inhalt der kompletten fünften Staffel in eine einzige Episode hineingepasst, wobei es wahrscheinlich noch zu einzelnen Längen gekommen wäre. Doch da auch jeder Groschenroman seine Abnehmer findet, hat sogar diese Serie ein Stammpublikum um sich versammeln können. Quantität und Qualität hatten schon damals nichts miteinander gemeinsam.

Die Bild- und Tonqualität ist akzeptabel angesichts des Alters, doch dennoch ist der Ton erstaunlicherweise nur in Mono vorhanden, obwohl andere gleichalte Serien durchaus mit Stereoton aufwarten können. Besonders angenehm ist aber, dass die Untertitel in nicht weniger als acht europäische Sprachen aktiviert werden können. Dass einzelne Szenen unsynchronisiert zu sehen sind, liegt einfach an der typisch deutschen Verhaltensweise, Fernsehserien unbedingt schneiden zu müssen " aus den fadenscheinigsten Gründen. Entsprechend geschnittene Szenen blieben bei diesen ungekürzten Folgen dann auch unsynchronisiert. Extras sind absolut keine vorhanden, obwohl dafür durchaus Platz gewesen wäre. Die 8 DVDs werden in 4 Slimline-Hüllen geliefert, wobei jede 3 DVDs enthält " alle 4 Slimline-Hüllen befinden sich in einem Hochglanz-Kartonschuber.

Fazit: Die hartgesottenen Fans der Serie werden sich auch diese Box zulegen, auch wenn der Zahn der Zeit die Serie längst nicht mehr interessant erscheinen lässt. Sofern man die Serie in der fünften Staffel überhaupt noch so bezeichnen darf. Zweifelsfrei handelt es sich aber um eine typische US-Serie der 80er Jahre aus der Welt der ach so Reichen und ach so Schönen. Ach so Intelligente hatte schließlich niemand verlangt, nicht einmal bei den Autoren. (gh)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.