Nach dem starken Auftakt in "Die Nacht von Nancy" geht die Geschichte um Graf Nicolas de Conde weiter. Der Kämpfer gegen Dämonen trägt in der Vergangenheit maßgeblich zur Entstehung des "Hexenhammer" bei, jenes Buches, das im Zeitalter der Inquisition als Leitfaden für die Hexenverfolgung und Folterungen diente.

Wie ein Bumerang kehrt seine Arbeit plötzlich zurück zu ihm, und Nicolas de Conde landet selbst in den Kerkern der Inquisition. Der ehemalige Dämon Equinus (genial wahnsinnig gesprochen von Martin Semmelrogge) als Folterknecht bildet in diesen Szenen einen krassen Kontrast zu den eher ruhigen, aber genauso düsteren Großinquisitoren.

Die Handlungsebene der Vergangenheit zeigt nun ihre Auswirkungen auf die Gegenwart: Der Kupferstich, das Schwert und Mr. Olivaro spielen auch in Dorian Hunters Leben eine wichtige Rolle. Was Dorian etwa in der Mitte der CD über seine Vergangenheit erfährt, dürfte die gesamte Serie in eine neue Richtung lenken. Die tontechnische Inszenierung dieser Erkenntnisse ist schlechtweg umwerfend, der bestens gelaunte David Nathan und Routinier Thomas Schmuckert ergänzen sich perfekt.

Auch wenn die Szenen im Kerker ein wenig langatmig geraten sind, der Gesamteindruck des zweiten Teils ist noch besser als der erste. Der Infotext im Booklet ist diesmal ausführlicher geraten, und man erfährt, warum diese Doppelfolge Grundlage für die Indizierung der Heftromanserie war.

Sehr häufig findet sich bei Zweiteilern das Phänomen, dass der zweite Teil schwächer ist als der erste und die hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllen kann. Hier aber trifft auch die Fortsetzung voll ins Schwarze. Skript, Sprecherleistung, Produktion und Artwork sind allesamt äußerst ansprechend und harmonieren perfekt. Eine Wahnsinnsfolge! (fk)

Wertung: (10 von 10 Punkten)