Doctor Strange

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Datum: 03.07.2010 | VÖ: 14.06.2010 | Herausgeber: KSM GmbH | Kategorie: Zeichen & Trick

Stephen Strange ist eine renommierter Chirurg von Weltrang, der sich seine Patienten aussuchen kann und durch sein elitäres Leben sehr snobistisch geworden ist. Nur Fälle, die Aufsehen erregen, dem Ruhm des Doktors mehren und damit auch seinen Profit und den des Krankenhauses erhöhen, sind für Stephen interessant. Doch wie das Schicksal nunmal spielt, wartet eine harte Lektion auf den unnahbaren und emotional abgeschotteten Mediziner.
Finstere Mächte suchen einen Weg in unsere Dimension und so erscheint Stephen eines Abends mitten auf der Straße die Vision einiger Kinder, die dem Bösen als Pforte dienen sollen. Die Vision verursacht einen schweren Autounfall, bei dem Stephens Hände irreparabel verletzt werden. Nie wieder wird er ein Skalpell behutsam führen können. Der meisterhafte Chirurg kann nicht einmal mehr seine Wohnungstür allein aufschließen. Verzweifelt sucht Stephen auf der ganzen Welt nach einer Möglichkeit auf die völlige Genesung und verbrennt dabei förmlich sein Vermögen, bis er gebrochen und verzweifelt vom Tibetaner Wong aufgesucht wird. Wong verspricht Stephen eine Chance auf Heilung, aber dazu muss er sich in Tibet in die Schule des Großmeisters begeben.
Stephen sieht dieses Angebot als letzten Strohhalm und begibt sich mit seinen letzten Mitteln nach Tibet. Doch dort wartet zunächst nur ein hartes Training in Sachen Ausdauer und Willen auf ihn. Mürrisch und stur darauf versessen zu bekommen, weswegen er den weiten Weg auf sich genommen hat, bleibt Stephen am Ball.
Mit der Zeit zieht ihn der Großmeister mehr und mehr ins Vertrauen und Stephen erkennt, dass es bei seiner Schulung durch den Meister nicht darum geht, seine Hände wieder zu chirurgischen Werkzeugen werden zu lassen, sondern Stephens Augen für die Welt der Magie zu öffnen, denn er wird gebraucht, im Kampf gegen die böse Macht, die immer weiter darin voranschreitet, in unsere Welt durchzudringen: Dormammu.

Die Figur Doctor Strange ist schon als noch nie ein typischer Superheld gewesen. Das liegt zum einen im leicht aristokratischen Wesen des Manns hinter der Figur und vor allem an der Tatsache, dass sich die Geschichten alle im Reich von Magie und Zauberei bewegen. Daher geht es auch in der Animations-Verfilmung recht düster zu und ein strahlender Held mit kessem Spruch auf den Lippen wird vergeblich gesucht. Der Darstellung von Stephen Strange als ein unnahbarer Mann in komfortabler Position und sein folgender Wandel zu einem nahezu demütigen Schüler des Großmeisters wird recht viel Zeit des Films gewidmet. Als Stephen dann der Doctor Strange ist, den Kenner des Materials die ganze Zeit erwartet hatten, ist kaum mehr als eine Viertelstunde Spielzeit übrig. Hier liegt die Vermutung nahe, dass dieser Film stark auf eine Fortsetzung setzt, was die Ankündigung von Doctor Stranges Schülerin Clea am Ende noch untermauert.
Sieht man den Film als Auftakt für einen oder mehrere folgende Film, kann er durchaus überzeugen und man verschmerzt die Längen in der Mitte. Da jedoch noch kein Folgematerial vorliegt, fühlt man sich über die etwas mehr als 70min schon etwas hingehalten und hätte sich deutlich mehr Handlung gewünscht, denn zwischenzeitlich tritt der Film einfach nur auf der Stelle. Auch wenn sich anfangs viel Mühe gegeben wird Stephen Strange plastisch zu charakterisieren, sorgt die Länge in der Mitte dafür, dass man den Bezug zur Figur doch wieder verliert.
Das Ende versucht in Sachen Dynamik die ganze Sache doch noch rum zu reißen, kann dadurch aber eher nur verwirren - es wurde ja bereits erwähnt, dass im Grunde nicht mehr viel Zeit auf das Finale verwendet wird.
Rein technisch ist rundum sehr gute Arbeit geleistet worden. Die Zeichnungen passen zu der spaßbefreiten Stimmung des Films und der Einsatz von Computertechnik passt sich stimmig genug in das Gesamtbild.
Generell ist "Doctor Strange" als solide Arbeit anzusehen, die Fans sicherlich nicht enttäuschen wird, jedoch werden keinerlei Highlights oder herausragende Momente geboten.

Die Extras-Sektion kann auf den ersten Blick auch nicht wirklich Begeisterung erzeugen: Ein "Making of", Trailer, Bilder und Concept Art. Doch das "Making of" entpuppt sich als das stille Juwel dieser DVD, denn es bietet einen Rundumschlag zur Geschichte des Comic "Doctor Strange", bei welchem Stan Lee persönlich, der Erfinder nicht nur von Doctor Strange, sondern auch Spider-man, dem Hulk, der Fantastischen Vier und der X-Men zu Wort kommt und man wunderbar in die Welt der Comics und der Menschen dahinter abtauchen kann. (mp)

Wertung: 4 von 10 Punkten (4 von 10 Punkten)

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