Bei "Great Rift" handelt es sich um eine dreiteilige Dokumentation über das Rift Valley, den großen tektonischen Graben, der sich vom Malawi-See durch ganz Ostafrika über das Rote Meer bis nach Israel erstreckt. Jeder der drei Teile dieser vom ORF, NDR, WDR, Arte und National Geographic gemeinsam produzierten Naturdokumentation dauert etwa 50 Minuten. Dabei steht die Natur des großen Grabens in all ihren Facetten im Mittelpunkt, besonders aber die Tierwelt. Man bekommt zahlreiche Aufnahmen der vielfältigen Fauna sowohl zu Lande als auch im Wasser zu sehen, oftmals Nahaufnahmen. Die Landschaft, die in dieser Region besonders durch die tektonischen Vorgänge geprägt ist, nimmt ebenfalls einen großen Raum ein. In eindrucksvollen Luft- und Bodenaufnahmen kann man sich ein Bild der vielfältigen Landschaft der etwa 6000 Kilometer langen Grabenzone machen, die von Seen bis hin zu Vulkanen, von tropischen Wäldern bis hin zu Savannen und Wüsten vieles bietet.

Die Natur steht eindeutig im Vordergrund, aber auch die dort lebenden Menschen kommen nicht zu kurz. Gelegentlich kommen auch Wissenschaftler zu Wort, die man bei ihrer Arbeit beobachten kann. Die gesamte Dokumentation kommt daher einem landeskundlichen Überblick recht nahe. Man hat in dieser Reihe auch nicht den häufig in Naturdokumentationen auftretenden Fehler begangen, eine Kameraeinstellung zu lange zu zeigen oder zu lange unkommentiert zu lassen. Somit erscheint diese Dokumentation abwechslungsreich und nicht langatmig. In den Kommentaren werden die Naturphänomene, insbesondere die tektonischen Vorgänge, die diesen Graben und seine Landschaften geschaffen haben, auf verständliche Weise erläutert. Dazu werden teilweise auch anschauliche Animationen gezeigt. Teilweise sind die Kommentare auch etwas pathetisch, sie sollen offensichtlich die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur unterstreichen. Anscheinend ein Trend, den man auch in anderen aktuellen Naturdokumentationen beobachten kann.

Die Bildqualität ist überwiegend ziemlich gut, besonders die Luftaufnahmen der Landschaften machen teilweise fast einen räumlichen Eindruck. Der Ton liegt in DTS-HD 5.1 vor, sowohl bei der deutschen als auch bei der englischen Tonspur. Ein Manko ist jedoch das völlige Fehlen des Bonusmaterials. Wenigstens ein Making-Of, was bei derartigen Dokumentationen eigentlich Standard sein sollte, wäre nicht schlecht gewesen. Die Aufmachung des Pappschubers ist ganz ansprechend.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um eine interessante und abwechslungsreiche Naturdokumentation über einen interessanten und abwechslungsreichen Landstrich der Erde handelt. (jh)

Wertung: (7 von 10 Punkten)