Spooks - Im visier des MI5 (Staffel 1)

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Datum: 26.06.2010 | VÖ: 26.02.2010 | Herausgeber: Polyband | Kategorie: Serie

Harry Pearce (Peter Firth) ist Department-Chef des nationalen britischen Geheimdienstes MI5. Senior Case Officer Tom Quinn (Matthew MacFadyen) ist einer seiner unterstellten Teamleiter, zu dessen Team Junior Case Officer Zoe Reynolds (Keeley Hawes) und Danny Hunter (David Oyelowo) als jüngster gehören. Außerdem gibt es da noch Tessa Phillips (Jenny Agutter), die eigentlich den Posten von Quinn bekommen sollte, aber von Pearce übergangen wurde. Weil Pearce aber auch weiß, wie anfällig Mitarbeiter für Verrat und Illoyalität sind, deren Ehrgeiz gekränkt wurde, ist sein Mißtrauen ihr gegenüber groß. Und dazu hat er auch allen Grund.

Tom Quinn und sein Team voller Jungtalente gehört zu den besten Teams im Department. Alle haben eine hervorragende Ausbildung genossen, um perfekt zu lügen, zu betrügen, zu täuschen und zu hintergehen. Der Job verlangt es, dass sich dies leider auch im Privatleben fortsetzt. Als Tom in einem Restaurant die Besitzerin Ellie Simm (Esther Hall) kennenlernt, die eine kleine Tochter namens Maisie (Heather Cave) hat, gibt er sich als Computerspezialist Matthew Archer aus, der rund um die Uhr zu Notfällen gerufen werden kann. Doch selbst Ellie kommt diese irgendwann nicht mehr geheuer vor. Spätestens seit Tom/Matthew angeschossen wurde, ahnt sie, dass ihr Lebenspartner nicht der zu sein scheint, für den er sich ausgibt. Bis Tom/Matthew ihr die Wahrheit sagt, vergeht einige Zeit, in der ihre Beziehung fast den Bach runterging, denn Ellie verlangt, dass auch Maisie die Wahrheit erfährt. Schließlich lässt Tom seine Wohnung zu einer wahren Festung umbauen und bittet Ellie, zusammen mit Maisie bei ihm einzuziehen. Ellie willigt ein. Tom muss kurz darauf einen besonders bedrohlichen Fall bearbeiten, in dessen Verlauf er unwissentlich eine Bombe in sein Haus mitbringt. Leider verlässt Tom wegen eines Telefonats das Haus und wird durch ein Mißverständnis ausgeschlossen. Im Telefonat erfährt er von der Bombe, doch er schafft es nicht, in sein Haus zu gelangen. Zu restriktiv sind die Sicherheitsmaßnahmen, die für ihn und ganz besonders für die eingeschlossenen Ellie und Maisie nun zum lebensbedrohlichen Problem werden…

Der jungenhaft aussehende Matthew MacFadyen spielt den führungsstarken Teamführer mit dem messerscharfen Verstand mit einer sagenhaften Bravour und einem faszinierendem Charisma. Keeley Hawes, die die schnell die Karriereleiter aufsteigende Zoe Reynolds in Quinns Team darstellt, ist im realen Leben MacFadyens Ehefrau. Sie lernten sich bei den Dreharbeiten zu dieser Serie kennen und haben inzwischen zwei gemeinsame Kinder. David Oyelowo in der Rolle des jüngsten Teammitglieds Danny Hunter zu sehen, der von sich glaubt, als Quoten-Schwarzer eingestellt worden zu sein und darauf brennt, seine Leistungen unter Beweis zu stellen. Im Hintergrund agiert sowohl beobachtend als auch intrigierend die von Jenny Agutter überzeugend charaktisierte Agentin Tessa Phillips, die Tom Quinn an sich vorüber ziehen lassen musste. Über allem steht Peter Firth als Departmentchef Harry Pearce, der zwar ein Offizier alter Schule und entsprechend streng ist, sich aber auch als eine Art Fürsorger seiner Schützlinge sieht. Die Handlungen der Fälle sind allesamt gut durchdacht und logisch nachvollziehbar. Es ist angenehm zu sehen, dass es noch wirklich sorgfältig erarbeitete Produktionen gibt, in deren Szenen es nicht vor Fehlern strotzt. Neben dem bekannten britischen Understatement wurde hier dank der recht jungen adrenalinstarken Darstellerriege auch eine gute Portion Action eingebracht, die aber dem Plot entsprechend eingepasst wurde und nicht nur allein um der Action willen gezeigt wird. Britische Serien müssen also nicht immer nur auf der Schiene von "Inspector Barnaby" oder "Lewis - Der Oxford-Krimi" fahren, um ihre hohe Klasse zu zeigen. Der Cliffhanger am Ende der ersten Staffel ist übrigens wirklich bemerkenswert gut geraten, um die zweite Staffel ungeduldig zu erwarten.

Die Amaray-Box ist entgegen der sonstigen Serien diesmal recht spartanisch ausgestattet, sie enthält lediglich zwei DVDs. Aber diese enthalten nicht nur alle sechs Episoden der ersten Staffel, sondern außerdem noch über eineinhalb Stunden Bonusmaterial. Neben den "Deleted Scenes", also den Szenen, die keinen Eingang in den Film gefunden hatten, gibt es zahlreiche und interessante Interviews mit dem Produktionsteam sowie den Darstellern. Die sechs Folgen haben jeweils eine Laufzeit von knapp 50 Minuten und wurden im 16:9-Format gedreht. Der DD 2.0-Ton ist an allen Stellen schön klar und verständlich, sowohl in deutsch als auch englisch. Leider gibt es hier keinerlei deutsche Untertitel, die diese gute Serie auch für Hörgeschädigte besser zugänglich macht.

Fazit: Auch diese Serie aus der Heimat der Queen gehört zu den wirklich hochklassigen Krimis. Es haut einen um, wie einfallsreich die Autoren auf der anderen Seite des Kanals sein können, um alte Ideen und eingefahrene Sehgewohnheiten aufbrechen zu können. Die zweite Staffel wird hoffentlich genauso spannend. (gh)

Wertung: 8 von 10 Punkten (8 von 10 Punkten)

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