Sage und schreibe 25 Jahre ist es her, dass "Die Dreibeinigen Herrscher" im Nachmittagsprogramm des ZDF liefen. Weder im deutschen Fernsehen noch bei der englischen BBC, die die Serie produzierte, wurde sie seitdem je wiederholt, ganz im Gegensatz zu anderen britischen Kultserien wie "Dr. Who" oder "Catweazle".

Bereits vor einigen Jahren wurde eine englische DVD mit den 13 Folgen der ersten Staffel veröffentlicht. Zu einer Veröffentlichung der zweiten Staffel würde es aus rechtlichen Gründen nie kommen, hieß es jahrelang. Von einer deutschen DVD-Veröffentlichung mangels Marktprognosen ganz zu schweigen, sagten die deutschen Vertriebsgesellschaften.

Dann gab der kleine Hörbuch-Verlag Patmos still und heimlich drei Hörbücher der Romanvorlage von John Christopher heraus, die sehr gute Kritiken erhielten. Großes Lob erhielt dabei die Tatsache, dass das Hörbuch mit Serien-Musik von Ken Freeman sowie Original-Soundeffekten untermalt wurde. Nur kurz danach gab es Neuauflagen der Buchvorlage durch den Arena-Verlag, die sich ebenfalls überraschend gut verkauften.

Prompt dachte Koch-Media um und sicherte sich die deutschen Rechte an einer DVD-Veröffentlichung der Kultserie. Die DVD-Box der ersten Staffel ließ (abgesehen von den schnell zusammengeschusterten Extras) den Fans Freudentränen in die Augen schießen. Seit Mai hat auch das lange Warten auf die zweite Staffel endlich ein Ende.

Will und Beanpole nehmen an den Spielen teil, um die mysteriöse Stadt der Dreibeiner, die Stadt aus Gold, zu infiltrieren. Doch statt Beanpole zieht der anfangs unsympathische und nur allzu pflichtbewusste Fritz mit Will in die Stadt ein. Dort erfahren sie mehr über die eigentlichen Herrscher, die Meister und die geheimnisvollen Cognoscs.

An Extras findet sich auf DVD 3 diesmal ein neu gemachtes Feature über den Kult und die Fans der Serie. Schauspieler Jim Baker und etliche Crewmitglieder melden sich darin zu Wort, und das nicht nur lobend. Ausgesprochen selten, dass eine Produktion in den DVD-Extras auch einmal kritisch beäugt wird.

Sehenswert, wenn auch aus heutiger Sicht ein klein wenig schräg, ist ein Zusammenschnitt von Berichten der BBC-Jugendsendung "Blue Peter", die sich mit der Tripods-Serie befassen. Darin werden besonders die Effekte der Serie vorgestellt.

Das 4:3-Bild der Serie geht qualitativ vollkommen in Ordnung, wenn man berücksichtigt, dass sie Anfang der 1980er Jahre mit sehr geringem Budget fürs britische Fernsehen produziert wurde. Die englische Tonspur klingt sehr klar, die deutsche Tonspur hat auf den DVDs 2 und 3 zahlreiche sehr dumpfe Stellen; es klingt, als wäre die Digitalisierung und Reinigung der Spur an einigen Stellen fehlgeschlagen.

Leider liegen uns nur Promo-DVDs statt der eigentlichen DVD-Box vor. Über die Aufmachung der Box, Verpackung und sonstige Beigaben kann ich deshalb keine Auskünfte geben. Ebenso kann ich mit Sicherheit sagen, ob die Fehler der deutschen Tonspur extra auf die Promo-DVDs (Nr. 2 und 3) gepresst wurden oder sich aus Altersgründen der Bänder auch auf den Kauf-DVDs befinden. Schade, denn diese Haltung reduziert die 10 Punkte, die ich der Serie und der Box von Herzen gegönnt hätte, bestenfalls auf Durschnittsniveau! (fk)

Wertung: (6 von 10 Punkten)