Vital

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Datum: 07.06.2010 | VÖ: 19.03.2010 | Herausgeber: Alive - Vertrieb und Marketing/DVD | Kategorie: Film

Das japanische Kino spielt bei uns eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch haben asiatische Filme inzwischen eine kleine Fangemeinde, da sich deren Stil deutlich von den meisten amerikanischen oder europäischen Streifen unterscheidet. Vielen ist Regisseur Shinya Tsukamoto daher ein Begriff, der sich mit "Tesuo" und "A Snake of June" bereits einen Namen machen konnte. "Vital" lief im Jahr 2004 in den Kinos und ist nun als DVD erhältlich.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Hiroshi Takagi (Tadanobu Asano), der nach einem Autounfall sein Gedächtnis komplett verloren hat. So tragisch das ist, hat es in den Augen seiner Eltern zumindest einen positiven Nebeneffekt: Sein eigentlich längst verlorenes Interesse für das angefangene Medizinstudium flammt wieder auf, in dem er gemeinsam mit seiner Kommilitonin Ikumi Höchstleistungen bringt. Diese interessiert sich sehr für den eher schweigsamen Hiroshi, der ihr im Gegensatz zu den anderen Mitstudenten gewachsen zu sein scheint. Hiroshi geht allerdings eher auf Distanz. Viel mehr scheint ihn die junge Frau zu interessieren, die während des Anatomiekurses vor ihm auf den Tisch liegt, denn als er sie seziert, kehren langsam die ersten Erinnerungen zurück. Bald erkennt Hiroshi auch den Grund dafür: Bei der Frau handelt es sich um Ry'ko (Nami Tsukamoto), mit der er bis zu ihrem Tod zusammen war. Um ihr nahe zu sein, erlebt er in Träumen die gemeinsame Zeit noch einmal nach und verliert dabei immer mehr den Bezug zur Realität " sehr zum Leidwesen seiner Mitstudenten, allen voran Ikumi. Dabei ist für Hiroshi eigentlich nichts wichtiger, als sich mit der Wirklichkeit zu arrangieren und wieder zurück ins Leben zu finden.

Die Handlung ist interessant, und die Darsteller überzeugen durch die hohe Intensität ihres Spiels. Auch visuell ist "Vital" ein Meisterwerk, was der Zuschauer bereits in den ersten Minuten bemerkt, die einen nicht gerade klassischen Einstieg in den Film bieten. Das alles kann aber nicht über die Längen hinweg täuschen, die "Vital" immer wieder hat. Insgesamt ist es ein eher stiller Film. Wer dies zu schätzen weiß und auch etwas für den japanischen Stil übrig hat, wird sicher seine Freude daran haben, andere könnten hingegen eher gelangweilt sein.

Neben dem Film selbst enthält die DVD einen Trailer, ein Making-of, Interviews, ein Musikvideo und einen Bericht von der Filmvorstellung in Venedig. Das ist ordentlich, so dass man für die Produktgestaltung durchaus vier von fünf Punkten vergeben kann. Der Film ist ebenfalls sehenswert, wenn auch für ein eher spezielles Publikum geeignet. Hierfür gibt es noch einmal drei Punkte hinzu, so dass "Vital" mit einer Gesamtbewertung von sieben Punkten sehr ordentlich abschneidet. (ck)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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