Andreas Krenzke - Picknick im Arbeitslosenpark

Zurück zur Übersichts-Seite

Datum: 27.06.2010 | VÖ: 26.03.2010 | Herausgeber: WortArt | Kategorie: Kabarett & Komik

Andreas Krenzke präsentiert auf seiner CD "Picknick im Arbeitslosenpark" ein Kabarettprogramm der anderen Art. Gleich auf dem ersten Track der CD erzählt er von den scheinbaren Unannehmlichkeiten der DDR. Im satirischen Stil überspitzt er die Situation der Lehrer und Schüler im Kommunismus, verzichtet allerdings dabei zunächst auf überflüssige Übertreibung.

Die Kunst von Andreas Krenzke wird zumindest beim Hören erst im Laufe des Programms bewusst. Denn Krenzke stellt sich offensichtlich nicht vor das große Publikum und zieht einen Stand-Up-Teil nach dem anderen durch, sondern liest vorbereitete Texte, Geschichten. Es handelt sich dabei um Geschichten, bei denen man im ersten Moment grübelt, ob denn nun hierbei im Inhalt überspitzt wird, im zweiten Moment durchaus ein Funken Wahrheit darin zu finden ist. Prinzipiell könne man denken, die erzählten Situationen seien bereits jedem schon einmal passiert, wenngleich dies ebenso unwahrscheinlich wäre.

Nicht unbedingt soll es sich bei jenen Geschichten um seine eigene Person handeln, offensichtlich beschreibt er den berliner Durchschnittsbürger, als "er" beispielsweise mit seiner Freundin frisch zusammengezogen ist und die Wohnung renovierte. Nicht umsonst trägt diese Geschichte den Titel "Havarie im Feuchtgebiet", geht es hierbei um eine kuriose nicht jugendfreie Badewannenszene, der erste Abend in der fertig renovierten Wohnung.

Im berliner Akzent erzählt er unter anderem, wie nach einem ausgelassenen Umtrunk einen frisch unterzeichneten Arbeitsvertrag findet, ihm dabei allerdings der englische Ausdruck seines neuen Jobs nicht begreiflich wird. Da ihm keiner sagen kann, was er denn nun beruflich mache, versucht er dies am ersten Arbeitstag herauszufinden.

Die CD erscheint im schlicht, aber stilvoll gestaltetem Pappe-Case. Der 1971 geborene Andreas Krenzke ist gelernter Facharbeiter für Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik - ein Ausbildungsberuf der DDR. Das Alter ist ihm zumindest auf den Fotos nicht anzusehen, wirkt er auf dem abgelichteten Cover-Foto auf einer Bahnsteigebank wesentlich jugendlicher.

Seine Geschichten werden meistens kurz eingeleitet, inhaltlich sind diese sehr kurzweilig. Man kann nicht direkt von Comedy sprechen, allerdings wird man durch die Überspitzung der Situationen in seinen Texten stets zum Lachen mitgerissen. Je absurder desto amüsanter der Inhalt seiner Geschichte. Freunde von derben Ausdrucksweisen kommen hierbei voll auf ihre Kosten. Zusammengefasst ein hervorragendes Programm, welches im Endeffekt durch seine vorgetragenen Inhalte sowohl dem Comedyfan, als auch dem Freund des Kabaretts gefallen wird. (fk)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

Jetzt kaufen

Besuchen Sie unser Forum!

Hinweis: Unsere Kritiken geben logischerweise die Meinung des jeweiligen Autors wieder und sind NICHT zwingend identisch mit der Ansicht der gesamten Redaktion.