Rudyard Kiplings Roman "Das Dschungelbuch" ist ohne Zweifel ein Klassiker, der Kinder und Erwachsene bis heute gleichermaßen fasziniert. Er wurde schon mehrfach in unterschiedlichen Variationen verfilmt. Diese Version aus dem Jahr 1999 orientiert sich zwar am Original, interpretiert die Geschichte aber insgesamt recht frei.

Mogli wächst zunächst in einer Stadt in der Nähe des indischen Dschungels auf und freundet sich dort mit der gleichaltrigen Kitty an. Als Shir Khan, der König der Tiger, die Siedlung angreift, verschlägt es den Jungen in die Wildnis, wo er von einem Wolfsrudel aufgenommen wird und gemeinsam mit diesem und allen anderen Tieren lebt. Dabei weiß er sehr wohl um die Gefahren, die im Dschungel lauern, wie etwa die Schlange, die in der Stadt der Affen auf gierige Menschen lauert, die sich an den dort massenhaft vorhandenen Schätzen bedienen wollen. Jahrelang hat er keinen Kontakt zu Menschen, doch dann überquert Kitty die Brücke in den sogenannten "schwarzen Dschungel", in dem der inzwischen zum Mann gereifte Mogli lebt. Obwohl er sie eigentlich nur beschützen möchte, bringt er ihren Verehrer Boone gegen sich auf. Eifersüchtig und wütend, weil Mogli ihn bei einem Kampf vor seinen Männern ins Wasser geworfen hat, lässt er ihn verhaften, da er angeblich eine Gefahr für die Menschen in der kleinen Stadt darstellt. Tatsächlich geht es Boone aber um die Schätze in der Stadt der Affen, auf die er durch einen kostbaren Dolch aufmerksam wird, den Mogli bei sich trägt. Der junge Mann soll ihn und seine Offiziere dort hin führen, wozu ihn mit Gewalt bringen wollen. Doch Kitty erkennt ihren Freund von damals und setzt sich für ihn ein. Fortan kümmern sie und ihr Vater sich darum, dass Mogli sich wieder an das Leben unter Menschen gewöhnt. Doch je mehr er lernt, ein Mensch zu sein, desto mehr kann er sich mit seinen tierischen Freunden aus dem Dschungel identifizieren, die niemals töten würden, sofern es nicht der eigenen Ernährung oder Verteidigung dient. Selbst Shir Khan greift die Menschen nur an, wenn sie das Gesetz des Dschungels brechen und beispielsweise mehr Tiere jagen, als sie zum Essen benötigen. Daher ist er auch nicht Moglis Feind, sondern seine größte Herausforderung. Sein Ziel ist es, dem König der Tiger ohne Angst ins Gesicht zu blicken, denn dann würde dieser ihn als seinesgleichen anerkennen. Vorher muss er sich aber erst um Kitty kümmern, die zusammen mit ihrem Vater von Boone gefangen genommen wurde, nachdem sie ihre Verlobung mit ihm gelöst hatte. Er nutzt sie als Geisel, um Mogli anzulocken, damit er ihn endlich zu den im Dschungel verborgenen Schätzen führt.

"Das Dschungelbuch" ist überzeugend gespielt und beeindruckt vor allem durch die ebenso schönen wie wilden Naturaufnahmen aus dem indischen Dschungel. Auch die Konflikte, die Mogli mit seiner neuen, angeblich zivilisierten Umwelt hat, sind gut dargestellt. Allerdings ist die Handlung in weiten Teilen sehr vorhersehbar. So birgt die Romanze zwischen Mogli und Kitty keinerlei Überraschungen, was dem Film aber keinen Abbruch tut.

Die Extras beschränken sich auf zwei Trailer und ein kleines Quiz, in dem Fragen zum Dschungelbuch gestellt werden. Es ist sehr liebevoll gestaltet und mit passenden Filmausschnitten gespickt. Hat man alle Fragen beantwortet, erhält man einen Namen als "Kind des Dschungels".
Der Film an sich ist gut, aber nicht überdurchschnittlich und erhält daher drei Punkte. "hnlich sieht es bei den Extras aus. Sie sind zwar nicht sonderlich umfangreich, das Quiz ist aber eine gute Idee, die nicht unbedingt zu den Standards der meisten DVDs gehört. Daher gibt es auch hierfür drei Punkte, woraus sich eine Gesamtbewertung von ordentlichen sechs von zehn möglichen Punkten ergibt. (ck)

Wertung: (6 von 10 Punkten)