Der britische Fernsehsender BBC, der unter anderem für seine guten Literaturverfilmungen bekannt ist, hat mit "Hotel Babylon" von Imogen Edward-Jones wieder einmal einen Roman für das Fernsehen umgesetzt. Darin dreht sich alles um das gleichnamige Hotel, seine wohlhabenden Gäste und natürlich das Personal, vor allem um den Rezeptionschef Charlie (Max Beesley), die Managerin Rebecca (Tamzin Outhwaite) und den Concierge Tony (Dexter Fletcher). Gemeinsam mit dem gesamten Team des Hotels arbeiten sie Tag für Tag daran, die Gäste zufrieden zu stellen, und das ist alles andere als leicht.

So steigt beispielsweise eine Rockband im "Hotel Babylon" ab, was bei Hotelmanagerin Rebecca zunächst für immense Begeisterung sorgt. Zwar könnte man meinen, wilde Partys und beschädigte Hotelzimmer sind nicht gerade das, von dem ein Hotelbesitzer träumt " aber der Schaden wird bezahlt, und die Randale bringen Publicity und somit neue Gäste. Außerdem greifen die meisten Stars gerne einmal in die Minibar oder lassen sich vom Zimmerservice teure Sonderwünsche erfüllen. Daher werden kurzerhand Gäste unter einem Vorwand ausquartiert, um der Band eine ganze Etage zur Verfügung stellen zu können. Der erhoffte Profit bleibt allerdings aus " die ruppige Managerin betont, keinerlei Sonderausgaben zu bezahlen, und die Rocker bestellen sich höchstens einmal einen Ingwerkuchen und Pfefferminztee. Daher ist es nun Charlies Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich die Rockstars endlich dem Klischee entsprechend verhalten und für Umsatz sorgen. Concierge Tony plagen hingegen ganz andere Probleme. Sein Job ist es unter anderem, Prostituierte dezent aus dem Hotel zu geleiten, was er normalerweise auch mit Bravour meistert " bis er versehentlich die Gattin eines wohlhabenden Gastes für ein leichtes Mädchen hält und "rger mit Rebecca bekommt. Bald meint diese ebenfalls eine junge Frau als Prostituierte zu erkennen, die sich auf Rechnung eines Gastes verwöhnen lässt " Tony ist hingegen anderer Meinung und behandelt sie dementsprechend zuvorkommend. In einer anderen Folge verschreibt sich das gesamte Team nur einer einzigen Aufgabe: Einen Gast bei Laune zu halten, der bei seinem letzten Besuch versucht hat, Selbstmord zu begehen. Dumm nur, dass er von der hübschen Rezeptionistin ausgerechnet in eine Suite im obersten Stockwerk einquartiert wird, zu deren Highlights ein eigener Balkon mit Blick über die Stadt gehört.

Die Darsteller spielen ihre Rollen meist etwas überspitzt, was aber zum Konzept der Serie gehört und hervorragend dazu passt. Die Handlung ist natürlich sehr konstruiert, aber durchweg amüsant. Allerdings muss man etwas für den gerne auch einmal schwarzen britischen Humor übrig haben, der einen tragendes Element dieser Serie ist. Wer damit etwas anfangen kann, wird von "Hotel Babylon" sicherlich begeistert sein.

Neben den acht Folgen der ersten Staffel, die jeweils ungefähr 50 Minuten dauern, enthält die DVD-Box noch ein ebenso langes Making-of, das auf jeden Fall sehenswert ist. Bild- und Tonqualität sind durchweg in Ordnung, und auch die Hülle kann sich durchaus sehen lassen.

Für den Inhalt erhält Hotel Babylon volle fünf Punkte, die sich die Serie auch redlich verdient hat. Für die Produktgestaltung gibt es noch einmal vier Punkte dazu, woraus sich eine Gesamtbewertung von neun Punkten ergibt. (ck)

Wertung: (9 von 10 Punkten)