Wer bei 90210 spontan an eine beliebte Serie aus den 1990-er Jahren denkt, liegt damit gar nicht einmal so falsch. 90210 ist nämlich die Neuauflage von "Beverly Hills, 90210". Zwar steht eine andere Generation von High School Schülern im Mittelpunkt, Fans des Originals können sich aber auch über ein Wiedersehen mit bekannten Personen freuen. So spielt beispielsweise Kelly (Jennie Garth) eine zentrale Rolle. Sie ist nach wie vor an der Beverly Hills High School, wenn auch natürlich nicht mehr als Schülerin, sondern Vertrauenslehrerin. Außerdem bekommt sie Besuch von Brenda (Shannon Doherty), die schnell erkennt, dass Kelly nach wie vor Gefühle für Dylan hat, von dem sie einen Sohn hat, den sie alleine groß zieht. Das scheint ihren charmanten Kollegen Ryan nicht einmal zu stören, doch seine Bemühungen um sie fruchten nur mäßig, auch wenn die beiden miteinander ausgehen.

Dabei handelt es sich aber eher um eine Nebenhandlung, um einige bekannte Gesichter einzubauen, wohl um die Fans des Originals vor die Bildschirme zu locken. Im Zentrum der Handlung stehen jedoch Annie und ihr Adoptivbruder Dixon, die aus Texas nach Beverly Hills ziehen, da sich ihr Vater um seine exzentrische Mutter kümmern möchte. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten finden die beiden schnell Anschluss - nicht zuletzt dadurch, dass Annie auf der High School Ethan wieder trifft, dem sie bereits zwei Jahre zuvor begegnet war. Ebenso schnell, wie sie sich mit dessen Freundin Naomi anfreundet, geraten die beiden aneinander. Dabei ist es auch nicht gerade hilfreich, dass sich zwischen Annie und Ethan etwas zu entwickeln scheint - und das, obwohl sie eigentlich so gut wie fest mit dem ebenso reichen wie gut aussehenden und charmanten Ty zusammen ist. Dixon kämpft hingegen mit anderen Problemen, denn erst wird er fast nicht ins Lacrosse Team aufgenommen und dann hat er Schwierigkeiten, von seinen Teamkollegen akzeptiert zu werden. Als Sohn des Schuldirektors bringen ihm die meisten zunächst Misstrauen entgegen. Dafür interessiert sich die hübsche und etwas verrückte Silver, Kellys Schwester, für ihn. Auch sie hat es nicht gerade leicht, da sie bei ihrer alkoholkranken Mutter lebt, die oft die Kontrolle über sich verliert.

Viel Stoff also, um eine ganze Staffel mit Verwicklungen, Intrigen und natürlich Liebeleien zu füllen. Im Prinzip unterscheidet sich die Neuauflage nicht wesentlich vom Original, auch wenn andere Charaktere im Mittelpunkt stehen. Es geht um Liebe, Schulprobleme und das wilde Leben der Reichen und Schönen - gespickt mit zahlreichen Problemen. Trotz der teilweise dramatischen Schicksale der Personen mangelt es der Serie an Tiefe, was allerdings zu erwarten war. Sowohl die Aufmachung als auch die Beschreibung legen nahe, dass es sich hierbei um kurzweilige Unterhaltung. Nichts anderes sollte man daher erwarten und wird dann auch nicht enttäuscht - sofern man nicht den Fehler macht, 90210 an der Original-Serie zu messen. Auch wenn es sich um eine Neuauflage mit vielen Parallelen handelt, stehen nun einmal nicht mehr die selben Geschichten im Mittelpunkt, und das Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern allein wird daran nichts ändern. Daher wird diese Serie nicht allen Liebhabern von "Beverly Hills, 90210" gleichermaßen gefallen, was natürlich auch daran liegt, dass diese nun oft nicht mehr direkt zur eher jugendlichen Zielgruppe gehören.

Neben den 24 Folgen der ersten Staffel enthalten die DVDs auch diverse Extras, die auf mehrere Discs verteilt sind. Hier findet der Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen, verschiedene Set-Touren, einen Verhaltenskodex für die Welt von Beverly Hills sowie Beiträge zur Mode und Musik von 90210.

Inhaltlich ist die Serie, bewertet man sie in Hinblick auf die Zielgruppe, durchaus ordentlich gemacht, wenn auch nicht überragend und erhält daher drei von fünf Punkten. Bei den Extras hat man sich sehr viel Mühe gegeben, allerdings wäre es günstiger für den Zuschauer, diese gebündelt auf einer DVD zu finden. Daher gibt es hierfür vier von fünf Punkten. Somit erhält "90210" eine Gesamtbewertung von sieben Punkten. (ck)

Wertung: (7 von 10 Punkten)