Star Trek – The Next Generation, Band 2: Widerstand

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Datum: 02.05.2010 | VÖ: 01.12.2009 | Herausgeber: Cross Cult | Kategorie: Roman

Der Klappentext des zweiten Romans des Next-Generation-Relaunches lässt Schlimmes vermuten: Einmal mehr geht es gegen die Borg, die man am Ende der TNG-Serie für besiegt glaubte, die dann aber für einen (zweifelsohne) furiosen Kinofilm wiederbelebt wurden und schließlich als Dauergegner des Raumschiffs Voyager die Einschaltquoten retten sollten. Das bei Cross Cult inzwischen löblicherweise zum Standard gewordene Nachwort verrät, dass die Borg in den neuen Next-Generation-Romanen einen größeren Stellenwert einnehmen sollen, nicht zuletzt, um als Wegbereiter für die mit Spannung in deutscher Sprache erwartete Destiny-Reihe zu dienen.

Da alle neuen TNG-Romane nach dem Kinofilm "Nemesis" spielen, müssen zunächst einmal die Verhältnisse an Bord der Enterprise E geklärt werden. Will Riker und Deanna Troi sind inzwischen mit ihrer eigenen Buchserie "Star Trek Titan" auf großer Forschungsmission, der Android Data wurde in "Nemesis" getötet. An Bord der Enterprise sind deshalb einige Posten neu zu besetzen. Diese Nebenhandlung rückt den Rückkehrer Worf in den Vordergrund: Ihn plagen Gewissensbisse, Erster Offizier auf der Enterprise zu werden. Sehr gut gefällt mir der neue vulkanische Counselor T’Lana, die bereits auf ihrer ersten Mission mit Logik und Pflichtbewusstsein den Konflikt mit den Captain sucht.

Diese Nebenhandlungen sind dann auch schon das einzig Positive an "Widerstand". Die Borg-Story ist schnell erzählt: Captain Picard wittert, dass ein paar Borg im Alpha-Quadranten überlebt haben, ein neues Schiff bauen und eine neue Königin ausbrüten. Gegen alle Befehle plant er einen Präventivschlag. Diese Story ist noch unterirdischer als alles, was Voyager jemals aufzubieten hatte. Insofern verwundert es nicht, dass Tante Kathy Janeway in ihrer neuen Funktion als Admiral auch im zweiten Buch der Reihe einen Gastauftritt bekommt. Captain Picards Entschluss, sich einer verhängnisvollen Operation zu unterziehen, ist dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass sich dem geneigten Leser selbige sträuben. Einer der spannendsten Momente der TV-Serie wird damit ex post völlig demontiert. Der Showdown des Romans ist sogar noch erbärmlicher: Hier ein Schlag, da ein Schlag, Hypospray und gut is’ " J. M. Dillard schüttelt ihre Geschichte dermaßen lieblos aus dem "rmel, dass man ihr eigentlich die Schreiblizenz für diese Serie entziehen sollte.

Positiv dagegen ist wieder einmal die Aufmachung des Buches zu erwähnen. Das Cover ziert das Gesicht von Captain Picard, aus dem ein kleines Borg-Implantat wächst. Dieses Implantat ist mittels glänzender Beschichtung schön verspielt vom Rest des Covers abgehoben. Das sind die Details, die ich bei den Cross-Cult-Veröffentlichungen so sehr mag! Das Nachwort ist informativ, aber diesmal etwas dünn ausgefallen. Schön ist, dass Cross Cult auch bei der TNG-Serie die Buchrücken gleich gestaltet. Die Bücher sehen klasse im Regal aus!

Fazit: Mit seiner dürftigen Haupthandlung, aber einigen charakterstarken Momenten schneidet auch der zweite Band des TNG-Relaunches bestenfalls mittelmäßig ab. Stellenweise hat man den Eindruck, die Autoren der beiden ersten Bücher hätten sich nicht abgesprochen, insbesondere bei der Charakterisierung Worfs. Einen Pluspunkt gibt’s für die gewohnt gute Verpackung von Cross Cult. (fk)

Wertung: 6 von 10 Punkten (6 von 10 Punkten)

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