Hanni und Nanni

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Datum: 17.06.2010 | VÖ: 17.06.2010 | Herausgeber: Universal Pictures | Kategorie: Film

Eine wilde Verfolgungsjagd durch das Kaufhaus und falsche Beschuldigungen führen dazu, dass Hanni und Nanni von der Schule fliegen. Ihre Eltern wissen sich keinen anderen Ausweg und stecken die beiden wilden Mädchen in das Internat Lindenhof. Die Zwillinge beschließen, alles doof zu finden und sich gar nicht richtig heimisch zu fühlen, da sie eh so bald wie möglich wieder nach Hause gehen werden. Doch während die sanftmütige Nanni langsam Freundschaften schließt, kann sich die hitzköpfige Hanni so gar nicht einfügen " was immer wieder zu "rger führt. Das Ganze gipfelt dann in einem Hockeyspiel, in dem Hanni in der Mannschaft von Lindenhof gegen die JoCats, dem geliebten Team ihrer alten Schule, antreten soll. Und zu allem Übel gerät der Lindenhof selbst noch in Gefahr… doch die Zwillinge und die Mädchen von Lindenhof wissen einen Ausweg.

Zwei freche Gören mit viel Sinn für Unsinn " das sind Hanni (Sophia Münster) und Nanni (Jana Münster). Generationen von Frauen sind mit den beiden Zwillingsschwestern groß geworden, haben ihre Abenteuer verschlungen und sich sicher das eine oder andere Mal gewünscht, sie wären zusammen mit ihren Freundinnen Hanni und Nanni auf Lindenhof. Nun haben sich drei Frauen dieses Stoffes aus der Feder von Enid Blyton angenommen und filmisch umgesetzt: Christine Hartmann setzte die Abenteuer von Hanni und Nanni nach dem Drehbuch von Katharina Reschke und Jane Ainscough gekonnt und lustig um.

Gut, die Handlungsstränge sind durchschaubar und das Ende vorhersehbar. Die Kinderschauspieler hätten vielleicht auch die eine oder andere Stunde Schauspielunterricht mehr vertragen. Dennoch wirken die Figuren authentisch und nicht ganz so klischeehaft, wie sie in der Buchvorlage selbst wirken. Das wiederrum kann daran liegen, dass in einem Film nicht ganz so viel Zeit bleibt, eine Figur zu entwickeln und vorzustellen wie in einem Buch.

Hier stoße ich auf ein weiteres kleines Manko: Man ist zwar von Anfang an dabei, wenn Hanni und Nanni ihre Abenteuer starten. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl am Ende des Filmes, dass ich 1) weiß, wer welcher Zwilling ist und 2) dass ich die Figuren und deren Charaktereigenschaften wirklich gut kenne.

Da der Film aber so endet, dass Fortsetzungen perfekt anschließen können und daraus sogar eine ganze Filmreihe entstehen kann " die Bücher liefern ja genügend Stoff hierfür " könnte sich das noch entwickeln. Vielleicht sollten im nächsten Film nicht ganz so viele Handlungsstränge auf einmal verarbeitet werden. Ein paar kleine Nebengeschichten hat man auch weglassen können und der Film hätte auch so noch genug Spannung und Witz gehabt.

Aber so wenig die Rollen der Kinder auf Klischees basieren, umso mehr sind die Rollen der Erwachsenen, insbesondere der Lehrer an Lindenhof, überzeichnet. Hannelore Elsner als esoterische Schulleiterin Theobald und Suzanne von Borsody als strenge Mathelehrerin Mägerlein sind spielen ihre Rollen wirklich mit Leidenschaft. Unschlagbar toll und urkomisch ist jedoch Katharina Thalbach als zuckersüße, aber doch etwas durchgeknallte Mademoiselle Bertoux. Großartig!

"Hanni und Nanni" ist insgesamt ein sehr kurzweiliger, spannender und auch lustiger Film, der gut produziert und mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurde. Es hat Spaß gemacht, auch mal einen Kinderfilm ohne Rapeinlagen zu sehen, in dem die Kinder nicht plötzlich eine wunderliche "moderne" Jugendsprache annehmen. Wer die Bücher mochte, sollte seinen Mädels diesen Film nahe legen. (sak)

Wertung: 7 von 10 Punkten (7 von 10 Punkten)

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