Darwyn kommt in Kontakt mit einer anderen Schläferzelle ("Sleeper Cell"), die er dann ebenfalls infiltriert. Er engagiert sich derart, dass er schließlich sogar der Anführer dieser Zelle wird. Leider wird sein FBI-Verbindungskontakt Patrice Serxner im Sudan ermordet. Nachfolger wird Warren Russell, der Neffe des FBI-Chefs und vollkommen unerfahren. Dadurch kommt Darwyn in Schwierigkeiten. Der gefangene Farik wird verhört, doch er gibt keine wichtigen Informationen. Schließlich wird er nach Saudi-Arabien überführt, damit er härteren Verhörmethoden unterzogen werden kann. Dort gelingt ihm jedoch die Flucht.

Die Serie, die mit dieser zweiten Season ihren Abschluss findet, wird in der gleichen Art und Weise produziert wie z. B. die "CSI: …"-Serien. Aufmachung und Kameraführung ähneln sich daher sehr. Als Mehrteiler hat man hier jedoch ausreichend Zeit, die Szene und die Charaktere wesentlich differenzierter und tiefer zu beleuchten als es in einem Spielfilm möglich gewesen wäre. Dabei wird auch gezeigt, dass die üblichen Verdächtigen nicht alleine stehen, sondern von Sympathisanten unterstützt werden. Diese sind oft sogar noch gefährlicher, als dass es sich dabei oft um Menschen handelt, die bereits im Zielland des Anschlags geboren und aufgewachsen sind. Also wesentlich schwerer auszumachen als die Drahtzieher, die oft schon durch ihre Herkunft als verdächtig gelten würden. Dagegen sind die Sympathisanten bereits im Land integiert und etabliert, kennen ihre Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde etc. schon viele Jahre und sind diesen ebenso lange bekannt. Das Vertrauensverhältnis zu solchen Sympathisanten besteht also auf einer ganz anderen, wesentlich höheren Ebene. Die Serie zeigt auch die Komplexität der Terrorzellen und ihres Netzwerks und wie gut organisiert dieses Netzwerk ist. Viele Menschen vergessen nämlich vor lauter Vorurteilen und eigener Überheblichkeit, dass diese "in Zelten und Höhlen hausenden Barbaren" oft sehr erfolgreich an renomierten Universitäten in Europa und Übersee studiert und abgeschlossen haben, bevor sie wieder zurückgingen in ihr Heimatland und sich dem Terrornetzwerk anschlossen.

Ein Vergleich von "Sleeper Cell" mit "24" ist grundsätzlich nicht möglich, denn "24" ist wesentlich simpler und actionlastiger gestrickt, weil es sich dabei um eine reine Unterhaltungsserie ohne jeglichen Anspruch auf Realismus handelt. "Sleeper Cell" dagegen zeigt die Welt des Untergrund-Terrorismus und die damit verbundenen wesentlich komplexeren Vorgänge und Umstände, denn hier wurde großen Wert auf Authentizität gelegt. Das kommt allein schon in der Tatsache zum Ausdruck, dass der Hauptdarsteller Michael Ealy Gespräche mit echten Agenten hatte, um sich über Verhaltensmuster echter Undercover-Agenten zu informieren. In dem zehnminütigen Special "Der Feind im Innern" auf dieser DVD ist ein solches Gespräch zu sehen. Viele der Darsteller sind in Deutschland nahezu unbekannt, was den Aspekt der Authentizität unterstützt. Bekanntere Gesichter hätten beim Zuschauer bestimmt eine geringere Realitätsakzeptanz ausgelöst.

Es gab natürlich weitere Berater verschiedener Organisationen, um ein hohes Maß an Realismus einzubringen. Damit wird dem Zuschauer auch verständlich vor Augen geführt, wie kompliziert eine Undercover-Aktion tatsächlich ist und wie generalstabsmäßig hier geplant werden muss. Die Serie ist natürlich auch unterhaltend, keine Frage, doch in ihrer Gesamtheit auch bedrückend, wenn dem Zuschauer immer klarer wird, dass es hundertprozentige Sicherheit nirgendwo und zu keiner Zeit gab, gibt und geben wird. Sie zeigt aber auch, wie groß die Anstrengungen von Menschen wie von Organisationen sind und auch künftig sein müssen, um wenigstens ein gewisses Maß an Sicherheit zu gewährleisten.

Der Hochglanz-Kartonschuber enthält drei Slimline-Kunststoffboxen mit jeweils einer DVD. Die ersten beiden Boxen enthalten je drei Episoden, die letzte nur zwei Episoden, dafür jedoch die beiden Specials wie "Der Feind im Innern" und das Islam-Wörterbuch, wo mehrere allgemein bekannte islamische Begriffe in Bild und Wort korrekt vorgestellt werden. Alle Episoden werden in einer einwandfreien Bild- und Tonqualität gezeigt. Es gibt keine Mängel bei Farbe, Kontrast etc., Bildrauschen ist selbst bei dunklen Passagen kaum zu sehen. Untertitel stehen außer in Deutsch noch in sieben weiteren Sprachen zur Verfügung " sehr lobenswert und vorbildlich! Der Ton selbst kann in Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch aktiviert werden. Dabei ist der englische DD 5.1-Ton ohne entsprechende Geräte etwas schwieriger zu verstehen, wenn auch der räumliche Effekt besser ist, doch die anderen Tonspuren im DD 2.0-Format sind einfach besser verständlich. Das DD 2.0-Tonformat kommt einer dialoglastigen Serie wie "Sleeper Cell" einfach besser entgegen.
Fazit: Eine äußerst spannende Serie mit engagierten und guten Darstellern sowie einem erstklassig recherchiertem und ausgearbeitetem Drehbuch. Die Möglichkeiten der DVD werden hier außerdem wunderbar und sehr lobenswert ausgenutzt. Einfach Spitze! (gh)

Wertung: (10 von 10 Punkten)