Rob Zombies El Superbeasto

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Datum: 01.05.2010 | VÖ: 09.04.2010 | Herausgeber: Sunfilm Entertainment | Kategorie: Film

Irgendwo in Monsterland, wo jedes Klischee der Genres Horror und Porno leibhaftige Form angenommen hat, hatte einst ein Ehepaar ein Findelkind auf seiner Türschwelle gefunden: El Superbeasto. Das Paar nahm das arme Wesen auf und erzog es zum besten, was man aus einem Menschen machen kann: Wrestler, Großmaul, Filmproduzent, Held der Nation und dauernotgeiler Schürzenjäger. Ausgehend von seiner letztgenannten Qualität, kann man sich denken, was für Filme El Superbeasto produziert, wobei er natürlich als Hauptdarsteller im Rampenlicht zu stehen hat.
Den Heldenaspekt erfüllt er wiederum eher mit weniger Elan, es sei denn die Motivation stimmt und im Falle El Superbeastos sind die beste Motivation ein paar dralle Brüste und ein knackiger Hintern. Zum Glück tanzt ihm passenderweise die verrucht-vulgäre Stripperin Velvet von Black über den Schoß und wird kurz darauf von einem Gorilla entführt. Der haarige Kidnapper ist der Handlager des machtgierigen Dr. Satan, der von der ultimativen höllischen Macht träumt. Dafür muss er nur die eine Frau mit dem 666-Mal auf dem Popöchen finden und sie ehelichen. Zufälligerweise findet sich eben dieses Mal auf dem Gesäß von Velvet von Black, sodass sie zu Dr. Satans Braut auserkoren wird.
Natürlich lässt sich El Superbeasto keine heiße Frau wegschnappen und macht sich sofort auf die Suche nach dem Gorilla und der heißen Velvet. Damit er auch wirklich voran kommt, bittet er seine Schwester Suzi X um Hilfe. Sie ist nicht nur eine taffe und schier unschlagbare Meisterkämpferin, sondern auch noch blond, vollbusig, versaut und nicht aufs Kreuz zu legen. Ihr selbst gebastelter Roboter Murray steht ihr zur Seite, der in Suzi X die pure Erfüllung der körperlichen Lust sieht, was seine Loyalität ihr gegenüber nur noch mehr steigert. Bevor sich Suzi X aber auf die Suche nach Dr. Satans geheimem Versteck machen kann, muss sie erst noch ein paar hunderte Zombie-Nazis besiegen, was für sie und ihr williges Spielzeug Murray natürlich kein Problem darstellt.

Um die Zusammenfassung der Handlung so hinzubekommen, musste das Niveau des Film leider stark aufpoliert werden, denn im Grunde reihen sich in nicht besonders angenehmem Tempo prollige Sprüche, nackte Brüste, sexuelle Anspielungen, Fäkalsprache und überdrehte Gewalt aneinander. Natürlich könnte das alles völlig genial funktionieren, doch leider gibt man sich keine Mühe, ein gutes Timing und eine ansprechende Dosierung der Zutaten zu erreichen. Stattdessen wird dem Zuschauer immer volles Rohr die ganze Packung "El Superbeasto" aufs Brot geschmiert. Ein wenig fühlt man sich absurde Trickserien wie "Ren & Stimpy" oder "Johnny Bravo" erinnert, doch selbst dort hatte man ein Gespür für einen angenehmen Rhythmus gefunden. "El Superbeasto"hingegen ist leider zu durchgängig zu laut, zu grell und zu hohl. Ganze 75 Minuten am Stück will man sich das nur schwerlich antun. Die Dosis macht das Gift.

Auch die verschiedenen Verweise und Seitenhiebe auf die Film- und Medienlandschaft können keinen wirklichen Pepp reinbringen. Wie soll der Zuschauer auch gewisse Nuancen erkennen können, wenn die Suppe heillos überwürzt ist? Ganz angenehm kommen da doch die gelegentlichen Liedchen daher, die größtenteils von der Band Harn 'n Phirm eingespielt wurden und pseudo-narrative Texte haben, die man aber auch schon in "Team America - World Police" besser erlebt hat. Leider kann man sich mit keiner der beiden deutschen Untertitelspuren die Liedtexte anzeigen lassen und verpasst so den ein oder anderen Gag der Liedtexte, die im englischen Original im Film vorkommen.

Sollte man sich an dem Film trotz der sehr anstrengenden Schwächen erfreuen können, interessiert man sich auch nur eventuell für die Extras der DVDs. Neben dem obligatorischen Trailer gibt es eine "Work in Progress"-Version, die aus abgefilmten Storyboards mit Ton besteht. Entnommene und alternative Szenen gibt es auch zu sehen, von diesen sind einige bereits animierte Bleistiftzeichnungen und manche reine Standbilder, denen zur Anschaulichkeit diverse Töne und Soundeffekte untergelegt wurden. Der halbfertige Charakter der Extras macht offensichtlich, dass an keinem zusätzlichen Schmankerl für die DVD gearbeitet wurde. (mp)

Wertung: 3 von 10 Punkten (3 von 10 Punkten)

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